Vermutlich klingt sich selbst zu umarmen erst mal nach einer verrückten Idee für dich. „Warum sollte man sich selbst umarmen? Das ist doch total albern.“ Mit dem Gedanken bist du nicht allein. Aber es ist wissenschaftlich bewiesen, dass sich selbst zu umarmen richtig viel für dich und deine mentale Gesundheit tun kann. Wir erklären dir die Bedeutung dieser besonderen Geste und zeigen dir, wie wichtig es sein kann, sich selbst ein wenig Liebe zu zeigen.
Alles zum Thema „sich selbst umarmen“:
Was passiert, wenn man sich selbst umarmt?
Eins vorweg: Es ist keineswegs seltsam, wenn du dich selbst umarmen möchtest. Im Gegenteil – es sollte etwas völlig Normales sein. Denn gerade durch die Corona-Krise sind Umarmungen viel zu kurz gekommen und eigentlich war man selbst die einzige Person, die man noch umarmen durfte. Es ist sogar wichtig, sich selbst zu umarmen, um irgendeine Art Hautkontakt zu spüren. Eine Studie der Universität Chongqing in China zeigte, dass sogar Affen sich in Isolation häufiger umarmen, um sich selbst zu trösten.
Du siehst also, dass Eigenumarmungen wirklich wichtig sind. Denn wer sehnt sich nicht nach ein wenig Nähe und Liebe, vor allem in so ungewissen Zeiten wie jetzt? Auch wenn es bestimmte Menschen gibt, von denen du vielleicht besonders gerne eine Umarmung möchtest, könntest du mit dieser Art von Umarmungen auch lernen, dich selbst mehr zu lieben und zu wertschätzen.
Tröste dich selber mit einer Umarmung
Doch nicht nur das: Dein Körper wird auch bestimmte Prozesse in Gang setzen, wenn du dich selbst umarmst. Physische Berührung setzt nämlich Oxytocin frei. Dies ist ein Hormon, was beim Entstehen von Bindungen eine wichtige Rolle spielt. Wenn du dich selbst umarmst, wird dieses Hormon also freigesetzt und kann dir helfen, dich selbst in stressvollen Zeiten zu beruhigen und zu trösten.
Das Gute bei einer Umarmung von dir selbst ist außerdem, dass du entscheidest, wie lange du dich drückst. Keine Großtante entscheidet hier, wie lange sie dich so fest im Arm hält, dass du keine Luft mehr bekommst. Hier geht es nur um dich und deine eigenen Empfindungen. Drücke dich am besten so lange, bis ein Gefühl der Ruhe deinen Körper durchflutet. Das ist der Moment, in dem das Oxytocin seine Arbeit verrichtet.
Das bedeutet es, wenn du dich selbst umarmst
Nun weißt du, was in deinem Gehirn passiert, wenn du dir eine Eigenumarmung gibst. Aber was passiert mit deiner mentalen Gesundheit? Die profitiert nämlich davon hervorragend. Du lernst durch diese Eigenumarmung auch, dich selbst zu akzeptieren und auch Mitgefühl mit dir selbst zu haben.
Wenn du also Probleme damit hast, dich selbst so zu akzeptieren, wie du bist und dir auch einmal zu vergeben, dann schlinge einfach deine Arme um dich und drück so fest, wie es angenehm ist für dich. Physischer Druck hilft nämlich vielen Menschen oft auch bei Situationen, in denen sie körperlichen Schmerz verspüren oder auch eine Panikattacke haben – das Verschränken der Arme kann das Gehirn irritieren und das Schmerzempfinden wird so minimiert. Du kannst dadurch also nicht nur Selbstliebe lernen, sondern dich selbst auch für einen kurzen Moment heilen.
Sich selbst umarmen: So wichtig und so unterschätzt
Wenn deine Skepsis noch nicht ganz verschwunden ist, ist das verständlich, aber sich selbst zu umarmen, kann wirklich Wunder wirken. Eine Eigenumarmung und positive Gedanken können dir helfen, Stress zu reduzieren oder sogar körperliche Schmerzen. Auch wenn du ab und an eine Umarmung von anderen Menschen bekommst, solltest du dir pro Tag wenigstens einmal etwas Gutes tun und dich selbst umarmen – und dich damit auch selbst lieben.