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Gerüchte, Fakten & Folgen: Masturbierst du zu viel?

Regelmäßiges Masturbieren ist schädlich. Das zumindest behaupten einige Gerüchte. Hier erfährst du, ob es tatsächlich möglich ist zu viel zu masturbieren.

Masturbation
Kannst du zu viel Masturbieren? Foto: CoffeeAndMilk/Gettyimages

Masturbation ist heutzutage kein Tabuthema mehr – das zumindest dachte ich, bevor ich mich den verschiedenen Gerüchten rund das Thema Selbstbefriedigung gewidmet habe. Schließlich ist längst bekannt, dass selbst Hand anzulegen, Stress reduzieren und das Wohlbefinden fördern kann. Außerdem werden Themen wie Mindful Masturbation oder Masturbation gegen Periodenschmerzen in den unterschiedlichsten Medien regelmäßig thematisiert. Doch ganz so etabliert, wie ich dachte, ist das Thema Selbstbefriedigung nicht. Denkst du einmal darüber nach, mit wie vielen Freund:innen du bereits über Masturbation gesprochen hast, wirst du vermutlich merken, dass es nicht allzu viele waren. Und schenkst du den verschiedensten Gerüchten Glauben, dann ist es möglich zu viel zu Masturbieren, süchtig zu werden oder seine Vagina dadurch auszuleiern. Selbst wenn du dir im ersten Moment nicht vorstellen kannst, dass an diesen Gerüchten etwas dran ist, bleibt doch das eine oder im Hinterkopf – daher erfährst du in diesem Artikel, was an den Gerüchten wirklich dran ist und ob Selbstbefriedigung ungesund sein kann. Spoiler: Nicht jedes Gerücht ist falsch.

Klitorale & vaginale Stimulation: Was genau bedeutet Masturbation?

Zuallererst sollten wir uns den Begriff Masturbation genauer ansehen. Unter Masturbation wird eine manuelle Reizung deiner Geschlechtsorgane verstanden, wodurch du dich selbst zum Höhepunkt bringen kannst. Dies gelingt jedoch nicht bei jeder Frau auf die gleiche Art und Weise, sondern wird durch die eigenen Vorlieben beeinflusst. Außerdem wird zwischen der klitoralen und der vaginalen Stimulation unterschiedenen. Kommst du zum Höhepunkt, wenn du deine Klitoris und die umliegende Vulvazone berührst, dann handelt es sich um die klitorale Stimulation. Führst du einen oder mehrere Finger ein oder benutzt einen Vibrator, dann stimulierst du dich vaginal – meist brauchst du hierfür etwas mehr Zeit und Übung. Weiterhin gibt es das einer oder andere Gerücht, bei dem es nicht nur um die Stimulation geht, sondern auch um deine Gesundheit und deinen Körper.

Weiterlesen: Eine Kolumnistin des Magazins jetzt.de trat eine hitzige Diskussion los. Sie stellte die These auf, dass Frauen mit dem Fingern besser masturbieren können als mit einem Sextoy. Doch was ist dran an ihrer These? Das verrät dieser Artikel: Finger vs. Sextoy: Womit können Frauen besser masturbieren?

Kannst du zu viel masturbieren? Wir verraten dir, welche Gerüchte nichts weiter als ein Gerücht sind. Foto: Unsplash/dainis-graveris

Wahr oder falsch? – Gerüchte über Selbstbefriedigung

Erst einmal zu den Fakten: Die Erotik-Community JOYclub hat 2000 ihrer 3,5 Millionen Mitglieder zu ihrem Solo-Sex-Verhalten befragt und kam zu interessanten Ergebnissen. So scheinen die sexuellen Fantasien bei Frauen besonders wild zu sein. Die Hälfte (54,1 Prozent) von ihnen gaben an, beim Masturbieren von Dingen zu träumen, die sie im realen Sexleben nicht ausprobieren würden. Bei den Männern gaben nur 41,3 Prozent an, diese Einbildungskraft zu haben.

Gefragt nach den konkreten Fantasien, denken die Männer bei der Selbstbefriedigung am liebsten an Analsex (11,1 Prozent), gefolgt von einem Dreier zwischen Frau, Frau und Mann (8,9 Prozent) und „normalem“ Sex (8,5 Prozent). Die Frauen hingegen haben vor allem BDSM-Spiele (14,5 Prozent), die Dreierkonstellation Mann-Mann-Frau (12,3 Prozent) und sehr harten Sex (8,9 Prozent) im Sinn.

Außerdem: Gerade einmal 12 Prozent der vergebenen Männer und 17,7 Prozent der Frauen denken beim Masturbieren an ihren eigenen Partner. Die physische Anwesenheit des Partners scheint indes nicht zu stören. 60,8 Prozent der Männer und ganze 71,1 Prozent der Frauen geben zu, schon mal neben ihrem schlafenden Partner masturbiert zu haben. Außerdem: Eine Umfrage ergab, dass Masturbieren vor dem Schlafen wie eine Droge wirkt.

So viel zu den Fakten rund ums Masturbieren. Abseits dieser bestehen jedoch auch bis heute die verschiedensten Gerüchte, an denen größtenteils nicht viel dran ist. Es wird also dringend Zeit, sie aus der Welt zu schaffen.

1. Gerücht: Pickel vom Masturbieren

Lange Zeit hieß es, dass es einen Zusammenhang zwischen Akne und Selbstbefriedigung gäbe. Besonders Teenager würden starke Akne aufgrund des masturbierens bekommen. Würdest du also zu viel Masturbieren, dann könnte dies dein Hautbild negativ beeinflussen. Die Sorge davor, dass so jeder erkennen könnte, dass du dich regelmäßig selbst befriedigst, war in den 80 Jahren weit verbreitet und sorgt dafür, dass Masturbation auch heute noch ein Tabuthema ist. Natürlich ist an dem Gerücht aber nichts dran und die Pickel kommen nicht vom Masturbieren, sondern sind eine Folge der Hormonumstellung in der Pubertät.

wmn Tipp: Du hast immer wieder Hautprobleme? Dann erfahre in diesem Video, warum dir Tonerde zu einer glatten und sanften Haut verhelfen kann.

Gerüchte, Fakten & Folgen: Masturbierst du zu viel?

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2. Gerücht: Deine Vagina kann ausleiern

Gehört hast du dieses Gerücht vermutlich schon einige Male und sehr wahrscheinlich hast du darüber nur Stirnrunzelt den Kopf geschüttelt. Dennoch gibt es diverse Gerüchte darüber, dass Masturbation schädlich für die Genitalien sein soll. Fakt ist jedoch, dass deine Genitalien dafür da sind, um sie auch zu nutzen. Egal wie oft du dich selbst befriedigst, deine Vagina wird dadurch nicht ausleiern. Ähnlich ist es im Übrigen auch, wenn du Sex mit deinem Freund hast. Nur weil du viel Sex hast, wird sich deine Vagina nicht automatisch größer werden.

3. Gerücht: Selbstbefriedigung macht süchtig

Masturbation ist keine Droge, von der du abhängig bist, sobald du damit anfängst. Tatsächlich ist es jedoch möglich, dass du süchtig nach dem Gefühl „danach“ wirst. Masturbation führt dazu, dass du anschließend entspannter bist und losgelöster. Masturbierst du also, um Stress zu reduzieren oder Probleme zu vergessen, dann kann das tatsächlich zum Problem werden. Du befriedigst dich dann, um vor deinen Alltagsproblemen wegzulaufen – und ähnlich wie bei einer Sucht macht Selbstbefriedigung nur kurzfristig glücklich.

Es werden Glückshormone ausgeschüttet, die für ein besonderes Wohlbefinden oder Entspannung sorgen. Regelmäßiges Masturbieren – auch mehrmals am Tag – ist somit kein Problem. Ganz im Gegenteil Sexualität gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen, wie Schlafen oder Trinken. Masturbierst du jedoch immer wieder, um zu vergessen oder Stress zu reduzieren, dann solltest du aufpassen.

4. Gerücht: Nur Singles Masturbieren

Klar, nur Singles Masturbieren, weil diese eben keinen Sex haben. Genau das klang eine ganze Weile nachvollziehbar und schlüssig. Aus heutiger Sicht ist es natürlich absoluter Quatsch. Masturbation ist eine ganz eigene Form der Sexualität, die du durch Sex in einer Beziehung nicht ersetzen kannst. Daher befriedigen sich viele auch dann noch, wenn sie in einer Beziehung sind. Insbesondere dann, wenn sie eine Fernbeziehung führen und ich für längere Zeit nicht sehen können.

Dennoch hat sich der Gedanke, dass „wenn mein Partner sich selbst befriedigt, ich ihm wohl nicht reiche“ durchgesetzt und wird auch heute noch von einigen Menschen geglaubt. Dran ist an diesem Gerücht jedoch absolut nichts. Warum solltest du warten, bis du deinen Partner wiedersiehst, wenn dich doch genau in diesem Moment die Lust überkommt. Falls du noch nicht überzeugt bist, dann erfährst du in dem folgenden Video, welche 5 Gründe dafür sprechen.

Gerüchte, Fakten & Folgen: Masturbierst du zu viel?

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Fazit: Kannst du zu viel Masturbieren?

Du kannst so viel Masturbieren wie dir guttut und wie dir danach ist. Es gibt keine genaue Zahl, die dir vorschreiben würde, ab wann du zu viel masturbierst. Aufpassen solltest du jedoch, wenn du dich regelmäßig selbst befriedigst, um Stress abzubauen, deine Sorgen zu verdrängen oder dich abzulenken. Masturbation sollte immer ein Bedürfnis bleiben, dem du nachgehst, weil du ein inneres Verlangen danach verspürst.

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