Viele Frauen setzen auf die Slipeinlage. Manche benutzen sie beispielsweise an leichten Tagen ihrer Periode oder als zusätzlichen Auslaufschutz zum Tampon. Andere tragen sie gar täglich für ein frisches Gefühl. Doch wie sinnvoll ist so eine Einlage wirklich? Ist sie nicht nur ein weiteres überteuertes Produkt, welches von der Kosmetikindustrie erfunden wurde, um Frauen das Geld aus der Tasche zu ziehen? Immerhin geben wir bereits genug aus für Tampons und Co. Wann der Gebrauch Sinn macht und worauf man achten sollte, liest du hier.
Das erwartet dich im Artikel
Wozu braucht es Slipeinlagen?
Produkte, die den weiblichen Körper betreffen, füllen im Drogeriemarkt ganze Regalreihen. Eine eigene Abteilung bekommen hier auch die Hygieneartikel. Von Tampons über Binden bis hin zu nachhaltigen Alternativen wie Menstruationsunterwäsche und Menstruationstassen findet sich hier alles, was eine Frau während ihrer Periode braucht. Und dann gibt es da auch noch die Produkte, die für die extra Frische im täglichen Bedarf sorgen sollen – wie beispielsweise die Slipeinlagen.
Kritiker:innen meinen darin eine unnütze Erfindung zu erkennen. Immerhin tragen wir Unterwäsche, welche die natürlichen Sekrete des Körpers ebenso gut auffangen kann. Mit den natürlichen Sekreten ist der Ausfluss, der sogenannte Weißfluss gemeint. Dieser setzt bei Menstruierenden vor der Pubertät ein und begleitet sie meist bis zu den Wechseljahren. Einfluss darauf, wie stark er auftritt, hat unter anderem der Hormonspiegel. Er ist also während des Eisprungs oder während einer Schwangerschaft Veränderungen unterworfen. Zudem tritt er bei jeder Frau unterschiedlich stark auf.
Übrigens: Verändert sich der Weißfluss in Farbe, Geruch oder Konsistenz, kann das auf eine Erkrankung hinweisen. Eine Abklärung durch einen Arzt oder eine Ärztin ist dann sinnvoll. Nicht selten steht die Veränderung im Zusammenhang mit Bakterien oder Geschlechtskrankheiten, wie Chlamydien.
Der natürliche Weißfluss ist keinesfalls etwas Schlechtes. Ganz im Gegenteil. Denn er befreit die Gebärmutter von überschüssigem Schleim und alten Zellen. Zudem enthält der Schleim eine Fülle an Milchsäurebakterien, welche Pilzen, Viren und Bakterien den Garaus machen. Hinzu kommt, dass der Ausfluss Spermien vom Eindringen in die Gebärmutter abhält, solange diese zyklusbedingt auf keine Schwangerschaft vorbereitet ist.
Halten wir fest: Jede Frau hat natürlichen Ausfluss, der ihre Gesundheit anzeigt. Dass ein Produkt wie die Slipeinlage den Weißfluss nun auffangen soll, stößt bei vielen auf Unmut. Solche Produkte würden zeigen, dass Ausfluss etwas ist, das versteckt werden muss. Wenngleich wir dieser Logik folgen können und ebenfalls für eine Enttabuisierung des weiblichen Körpers und all seinen Funktionen sind, gibt es dennoch einige gute Gründe, Slipeinlagen zu tragen…
4 gute Gründe für die Slipeinlage
Statistiken beweisen, was wir bereits vermutet haben: Entweder man hasst oder liebt die Slipeinlage. Die Befragten geben entweder an, sie täglich oder nie zu tragen. Denn die Frage steht im Raum: Wozu braucht man die Slipeinlage eigentlich? Hier findest du einige gute Gründe:
1. Für den extra Frischekick
Ursprünglich wurden Slipeinlagen entwickelt, damit man sich frischer fühlt. Gerade im Sommer oder beim Sport kann es angenehm sein, wenn der Schweiß durch die Slipeinlage aufgesogen wird und durch die atmungsaktive Folie nicht in die Textilien gelangt.
2. Flecken ade
Alle Frauen haben natürlichen Ausfluss, den sogenannten Weißfluss. Er kommt aus den Schleimhautzellen der Vagina und sorgt für ein saures Milieu, von einem pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4. Dieses Milieu hält Krankheitskeime fern und wehrt beispielsweise Scheidenpilz ab. Ausfluss dient also gewissermaßen der körpereigenen Reinigung. Beim Sex sorgen zusätzlich andere Drüsen am Eingang der Vagina dafür, dass die Lubrikation gegeben ist.
Wer seine Wäsche davor schützen möchte, sodass diese nicht feucht und fleckig wird, kann je nach Bedarf auf Slipeinlagen vertrauen.
Übrigens: Darum solltest du deine Unterwäsche bereits nach sechs Monaten entsorgen.
3. Auf Nummer sicher
Du weißt, dass deine Menstruation bald kommt oder so halb durch ist? Slipeinlagen können dir ein sicheres Gefühl geben. Übrigens können sie auch als Ergänzung zum Tampon genutzt werden. Immerhin wissen wir alle von den kleinen Unfällen während unserer Menstruation. Doch Achtung: Nur weil du den extra Schutz nutzt, kannst du den Tampon nicht länger drin behalten. Sonst droht in seltenen Fällen das toxische Schock-Syndrom.
4. Helfer in der Schwangerschaft & danach
In der Schwangerschaft macht unser Körper zahlreiche Veränderungen durch. Auch unser Ausfluss. So wird er transparenter und manchmal stärker. Nach der Schwangerschaft haben wir dann mit dem sogenannten Wochenfluss zu kämpfen. Dahingehend kann es den Tag erleichtern, wenn man sich dank der Slipeinlage nicht auch noch darum sorgen muss.
Sind Slipeinlagen für den täglichen Gebrauch geeignet?
Es kursieren Mythen, die meinen, der tägliche Gebrauch einer Slipeinlage wäre bedenklich und nicht gut für das Scheidenmilieu. Doch das ist Unfug, sie sind für die tägliche Anwendung konzipiert und wurden unter Berücksichtigung mikrobiologischer, gynäkologischer wie auch dermatologischer Aspekte getestet. Einer täglichen Nutzung steht demnach nichts im Wege.
Tipp: Achte beim Kauf darauf, ob die Slipeinlagen deiner Wahl dermatologisch getestet wurden. Mittlerweile gibt es auch viele Firmen, die auf Nachhaltigkeit achten und auf reine Baumwolleinlagen setzen.
Slipeinlagen verwenden? Ja, aber bitte richtig
Es bleibt auch weiterhin dir überlassen, ob du Slipeinlagen nutzen möchtest. Wenn, dann achte darauf, sie regelmäßig zu wechseln und richtig zu entsorgen. Nein, in Toilette gehören sie nicht. Gerade wer zu Pilzinfektionen neigt, sollte alle sechs Stunden auf eine frische Einlage setzten. Achte außerdem darauf, dass die Einlage richtig sitzt, um Hautirritationen zu vermeiden.
Mehr zur richtigen Handhabung? So handelst du deinen Menstruationscup richtig und so gelingt die Intimrasur schonend.