Wer schnell Gewicht verlieren will, sucht meistens im Internet Rat. Leider mischen sich unter die hilfreichen Tipps auch viele Abnehm-Mythen, die nicht nur falsch sind, sondern sogar gesundheitsschädlich sein können. Wir haben 5 Behauptungen auf ihren Wahrheitsgehalt untersucht und verraten dir in diesem Artikel, was totaler Quatsch ist und was nicht.
Darum gibt es so viele Abnehm-Mythen
Vor allem zu Beginn des Jahres ist der Wunsch, abzunehmen, besonders groß. Ob in Magazinen, Fernsehbeiträgen oder online: Überall lauern Tipps und Tricks, wie man den vermeintlichen Traumkörper erreicht.
Das Ziel: Die Pfunde sollen möglichst schnell und dauerhaft schmelzen. Dafür muss man sich dann eben mal ein paar Wochen selbst kasteien – so die Message. Dass hinter einer Vielzahl der vermeintlichen Wunderdiäten keine wissenschaftlichen Belege stecken, ist den meisten nicht bewusst.
Viele Menschen sind sogar bereit, für das Erreichen ihrer Traumfigur Geld auszugeben – das ideale Geschäftsmodell also. In ihrer Verzweiflung kaufen sie sich Ratgeber, geben Unsummen für Diätprodukte aus oder lassen sich von Leuten beraten, die angeblich den Schlüssel zum dauerhaften Abnehmerfolg gefunden haben. Doch nur selten haben diese Menschen fundiertes Wissen, geschweige denn eine medizinische Ausbildung.
Diese 5 Abnehm-Mythen sind totaler Quatsch
Oft verbergen sich hinter den Ratschlägen Abnehm-Mythen, Unwahrheiten und gefährliches Halbwissen. Die Online-Arztpraxis ZAVA hat gemeinsam mit der Ärztin Dr. med. Ulrike Thieme zahlreiche Abnehm-Mythen auf den Prüfstand gestellt. Hier sind 5 Unwahrheiten, die du auf keinen Fall glauben solltest.
1. Je weniger man isst, desto schneller nimmt man ab
Um abzunehmen, braucht man ein Kaloriendefizit. Dieses darf allerdings nicht zu hoch sein. Der Grund: Wenn wir weniger essen, passt sich der Stoffwechsel an und der Körper zieht die gleiche Energie aus weniger Nahrung. Und eine kalorienarme Diät dauerhaft durchzuhalten, ist weder gesund noch alltagstauglich. Sobald wir wieder mehr Kalorien zu uns nehmen, kommt es zum JoJo-Effekt. Daher handelt es sich bei der Aussage um einen Abnehm-Mythos.
Viel gesünder und nachhaltiger ist eine dauerhafte Ernährungsumstellung. Diese führt zwar langsam, aber langfristig zum Idealgewicht.
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2. Kohlenhydrate machen dick
Oft bezeichnet man sie als Dickmacher und hält sie für besonders ungesund. Doch Kohlenhydrate haben zu Unrecht einen schlechten Ruf. Schließlich kommt es auf die Art und Menge an. Während Zucker und Weißmehlprodukte wie Nudeln und Baguette nur leicht sättigen und schnell vom Körper zu Fettreserven umgewandelt werden, sättigen Vollkornprodukte dank komplexer Kohlenhydrate für lange Zeit und sorgen für einen konstanten Blutzuckerspiegel.
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3. Abführmittel helfen beim Gewichtsverlust
Im Kampf um die Kilos greifen manche Menschen sogar zu drastischen Maßnahmen wie Abführmittel. Diese gelten als Schlankmacher und sollen angeblich Fette aus der Nahrung schleusen. Stattdessen entziehen sie dem Körper Wasser und können so bei längerer Nutzung zu Dehydrierung und Elektrolytmangel führen. Abführmittel beschleunigen auch nicht die Verdauung und sorgen so dafür, dass weniger Kalorien aufgenommen werden. Im Gegenteil: Abführmittel wirken nur im Dickdarm. Die meisten Kalorien werden aber bereits im Dünndarm aufgenommen.
4. Fett ist ungesund
Fett macht fett – ein Mythos, der sich schon seit Jahrzehnten hält. Dabei ist kein Nährstoff von Grund auf gesund oder ungesund. Bei der Verwendung von Fett sollten möglichst pflanzliche, unverarbeitet Öle mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren bevorzugt werden. Diese sind nicht nur lebenswichtig, sondern wirken auch entzündungshemmend – die Basis für gesundes Abnehmen. Tierische Fette sollten deutlich seltener auf dem Speiseplan stehen. Welches Fett besonders gut zum Braten sind, kannst du hier nachlesen.
5. Nach 18 Uhr darf man nichts mehr essen, wenn man abnehmen will
Noch immer hält sich hartnäckig das Gerücht, nach 18 Uhr zu essen, mache dick. Das ist wissenschaftlich nicht belegt. Jedoch reagiert jeder Körper anders und der Stoffwechsel unterliegt natürlichen Schwankungen. Wer abends spät isst, hat außerdem häufiger mit Schlafproblemen zu kämpfen. Und guter Schlaf ist wichtig, um abzunehmen.
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