Die Erziehung von Katzenbabys fordert viel Geduld, strapaziert unsere Nerven und auch das ein oder andere Möbelstück. Meist lassen wir viel zu viel durchgehen, weil die kleinen Racker einfach so niedlich sind. Doch wer zu nachlässig ist, riskiert langfristige Verhaltensprobleme.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Katzenbabys erziehen: Mache nicht diese Fehler
Bekommt die eigene Katze Kitten oder ein Katzenbaby zieht Zuhause ein, beginnt eine aufregende Zeit, in der keine Gardine und kein großer Zeh unter der Bettdecke sicher sind. Darum gilt es, die Erziehung der Katzenbabys nicht auf die lange Bahn zu schieben.
Viele Katzenbesitzer machen unbewusst Fehler, die langfristig zu Problemen führen können. Damit dir das nicht passiert, habe ich die häufigsten Fehler bei der Erziehung von Katzenbabys zusammengefasst und erklärt, wie du stattdessen vorgehen solltest.
1. Ihr habt keine Routine
Menschen sind Gewohnheitstiere, heißt es – und auch Katzen haben gern Routinen. Wenn du den Kitten keine festen Fütterungs- und Spielzeiten gibst, könnten sie sich unsicher oder gestresst fühlen. Eine klare Struktur hilft den Neugeborenen, sich in der großen, weiten Welt sicher und geborgen zu fühlen.
Tipp: Setze feste Fütterungszeiten fest, an denen du die Kitten fütterst. Ebenso helfen Spiel- und Schlafenszeiten den Kleinen, sich im Alltag zu orientieren und ein eigenes Zeitgefühl zu entwickeln.
2. Zu wenig Spielzeit
Aus eigener Erfahrung weiß ich: Katzenbabys sind kleiner Energiebündel, die voller Neugier und Abenteuerlust stecken. Unermüdlich sind sie auf der Suche nach Spielmöglichkeiten und wollen sich auspowern. Wenn sie nicht genug geistige und körperliche Anregung bekommen, können sie destruktiv werden.
Tipp: Sorge für genügend Spielzeug, um ihr Bedürfnis nach Bewegung und geistiger Herausforderung zu erfüllen. Spiele gemeinsam mit den Kitten, damit sie weniger Unfug anstellen. Lerne hier, die besten Spieltechniken für Katzenbabys kennen.
3. Keine Kommunikation
Katzen verstehen unsere Sprache nicht, aber sie können unsere Körpersprache und Tonlage deuten. In der Erziehung der Katzenbabys gibt es ein Zauberwort: Konsequenz. Sei konsistent in deiner Kommunikation. Wenn du beispielsweise möchtest, dass dein Kätzchen nicht auf den Tisch springt, sage immer „Nein“ und setze es sanft auf den Boden.
Tipp: Loben und Belohnen bei richtigem Verhalten ist genauso wichtig. Positive Verstärkung oder Clickertraining können hier Wunder wirken.
4. Du ignorierst Fehlverhalten
Manchmal neigen wir dazu, schlechtes Verhalten zu ignorieren, in der Hoffnung, dass es von allein aufhört. Das gilt nicht nur bei unseren eigenen Kindern, sondern auch bei der Erziehung der Katzenbabys. Leider ist das nur selten der Fall.
Tipp: Greife ein, wenn dein Kätzchen etwas Unerwünschtes tut, und leite es zu einem erwünschten Verhalten um. Sonst wird sie nie lernen, was sie falsch gemacht hat. Und ganz wichtig: nicht schimpfen oder handgreiflich werden!
5. Fehlende Sozialisation
Meine Katze Anouk kommt mit anderen Katzen bedauerlicherweise überhaupt nicht zurecht. Damit dir das nicht passiert, sollten die Katzenbabys in der Erziehung lernen, mit verschiedene Menschen, Tiere und Umgebungen klarzukommen. So sind sie später weniger ängstlich oder scheu.
Tipp: Organisiere ein Play-Date mit einem Katzenmenschen aus der Nachbarschaft oder lasse deinen Besuch mit deinen Katzenbabys spielen.
Lesetipp: Ernährst du die kleinen Racker richtig? Welches Nassfutter sie brauchen und ab wann Kitten Trockenfutter fressen dürfen.
Erziehung von Kitten: 3 einfache Tipps für wohlerzogene Katzen
Die Erziehung und die Aufzucht von Kitten kann eine aufregende, aber auch herausfordernde Zeit sein. Mit dem richtigen Know-how bringst du den Vierbeinern bei, sich gut zu benehmen, nicht an Wänden zu kratzen und stubenrein zu werden.
1. Stubenrein – so ist’s fein
Stelle sicher, dass du die Katzentoiletten an einem ruhigen Ort aufstellst und sie regelmäßig reinigst. Zeige den Kitten, wo die Toilette steht, und setze sie nach dem Fressen oder Schlafen hinein. Benutzen sie das Katzenklo eigenständig, kannst du sie mit einem Leckerli belohnen.
Weiterlesen: Nur 5 Schritte – so wird deine Katze schnell stubenrein
2. Kratzmöbel bereitstellen
Katzen haben einen natürlichen Drang zu kratzen, um ihre Krallen zu schärfen und ihr Revier zu markieren. Damit deine Möbel verschont bleiben, solltest du bei der Erziehung der Katzenbabys darauf achten, dass sie Sofa und Stühle meiden und ausreichend Kratzmöglichkeiten wie Kratzbäume, -bretter oder -matten zur Verfügung haben. Zeige deinem Kätzchen, wo es kratzen darf, und lobe es, wenn es diese Stellen benutzt.
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3. Geduld und Liebe
Erziehung braucht Zeit und vor allem Geduld. Sei liebevoll und geduldig mit deinen Kätzchen, auch wenn sie dir erst einmal auf der Nase herumtanzen und nicht sofort alles richtig machen. Mit der Zeit werden sie lernen, was du von ihnen erwartest.