Immer wieder stoße ich auf die Frage „Darf ich meine Katze selbst impfen?“ und erst nach tiefgehender Recherche habe ich darauf eine eindeutige Antwort gefunden. Der ein oder andere hätte sie sicher gern schon früher gewusst.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Katze selbst impfen: die Rechtslage
Darf ich meine Katze selbst impfen?
Für viele klingt es verlockend, die eigene Katze selbst zu impfen, um die Tierarztkosten und Wartezeiten einzusparen. Bei einer Impfung zu Hause müsstest du nur den Impfstoff bezahlen. Zudem ist es für deinen Stubentiger sicherlich entspannter, in den vertrauten vier Wänden bleiben zu können, als den Weg in die Praxis auf sich zu nehmen.
Entspannter ist es für dich jedoch nicht unbedingt, denn sobald du die Spritze in der Hand hast, wirst du etwas nervös. Wo muss der Piecks hin? Wie tief kann ich die Nadel in die Haut stechen? Dieses unwohle Gefühl in deinem Bauch ist berechtigt, denn eine Impfung ist kein Kinderspiel – zumindest für Laien.
Keine Impfung ohne Fachwissen
Dein Bauchgefühl liegt richtig. In Deutschland ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass du deine Katze nicht selbst impfen darfst. Die Impfung sollten nur Tierärzte und Tierärztinnen durchführen. Warum?
- Weil es ein medizinischer Eingriff in den Körper deiner Mieze ist, der Fachwissen und Sicherheit erfordert.
- Weil die Impfstoffe korrekt gelagert, dosiert und verabreicht werden müssen, um wirksam zu sein.
- Weil Nebenwirkungen oder allergische Reaktionen auf Impfstoffe schnell erkannt und behandelt werden müssen.
- Weil die Impfung im EU-Haustierausweis für Reisen oder Zuchtzulassungen fachmännisch eingetragen werden muss.
Dass du deine Katze nicht selbst impfen darfst, zielt in erster Linie darauf ab, die Gesundheit und das Wohl der Tiere zu schützen. Abgesehen davon sind die Impfkosten für Katzen überschaubar.
Lesetipp: Wann Katze impfen lassen: Dein individueller Impfplan für deine Samtpfote
Verstoß gilt als Tierquälerei
Kommen wir zum Bürokratie-Kram, denn wer aufgepasst hat, stellt fest: Es gibt kein spezielles Gesetz, das es explizit verbietet, deine Katze selbst zu impfen. Allerdings sieht es das Deutsche Arzneimittelgesetz (AMG) und die Tierärztliche Hausapothekenverordnung (TÄHAV) vor, dass nur zugelassene Veterinäre und Veterinärinnen Impfstoffe bei Haustieren verabreichen dürfen.
Wenn du deine Katze selbst impfst, ohne die entsprechende Qualifikation, machst du dich strafbar. Je nach Schwere des Verstoßes kommen Geldstrafen oder strafrechtliche Verfahren wegen Tierquälerei in Betracht. Arbeitest du im tiermedizinischen Bereich, hast aber keine Erlaubnis zur Durchführung von Impfungen, droht dir der Entzug deiner Berufserlaubnis.
Lesetipp: Katze impfen lassen: Diese 4 Impfungen sind für Katzen Pflicht
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Fazit: Katze nicht selbst impfen – schütze ihre Gesundheit
Die Katze selbst zu impfen, ist demnach in Deutschland nicht erlaubt. Bei meiner Recherche bin ich auf Sätze gestoßen wie „Ach, das kann doch nicht so schwer sein“ oder „Wie wollen die das schon kontrollieren?“.
Natürlich kann niemand wissen, was du zu Hause mit deinen Samtpfoten anstellst. Wenn du an einen geprüften Impfstoff kommst und die Impfung korrekt durchführst, kann alles gut gehen – kann es aber eben auch nicht.
Deiner Katze zuliebe solltest du jedoch lieber von der Eigeninitiative Abstand nehmen und sie in der Tierarztpraxis impfen lassen. Immerhin stehen die Sicherheit und die Gesundheit deines Vierbeiners an erster Stelle.