Stell dir vor, mitten in der Nacht hörst du ein ungewöhnliches Geräusch in der Wohnung. Dein treuer Vierbeiner reagiert und rennt sofort los. Und zack – der Hund beißt den Einbrecher kräftig in die Wade. Zwar lässt dieser das Diebesgut fallen, doch dir gehen viele Fragen durch den Kopf. Was passiert nun? Wer haftet? Und welche Konsequenzen drohen? Wir haben die Antwort.
Hund beißt Einbrecher: Was passiert nun?
Der wohl wichtigste Punkt für viele ist die Haftungsfrage. Hierzulande gilt grundsätzlich: Du als Hundehalter oder Hundehalterin bist für das Verhalten deines Hundes verantwortlich. Dementsprechend haftest du dafür, wenn dein Hund einen Einbrecher beißt oder generell eine Person verletzt. Der juristische Fachbegriff für diese Haftungspflicht lautet Gefährdungshaftung, erklärt das Magazin Deine Tierwelt.
Zählt ein Einbruch als Notwehr?
Aber Moment mal – letztendlich wollte dich dein Hund nur beschützen und sein Zuhause verteidigen. Gilt der Angriff auf den Einbrecher dann nicht als Notwehr oder Nothilfe? In einigen Rechtssprechungen war dies bisher ein Ausnahmefall. Allerdings wird immer geprüft, ob die Reaktion des Hundes tatsächlich angemessen war. Hat es sich um einen direkten Angriff gehandelt, könntest du Recht bekommen. Beißt der Hund den Einbrecher, wenn dieser bereits flieht, könnte er womöglich auf Schadensersatz klagen. Verschafft sich der Dieb Zutritt in eine verschlossene Wohnung, trifft ihn in jedem Fall eine Mitschuld.
„Vorsicht vor dem Hund“ – Hinweisschilder als Warnung
Wird der Einbrecher sogar vor der Tat durch ein Warnschild vor dem tierischen Mitbewohner gewarnt, begünstigt das in vielen Fällen die gerichtliche Entscheidung. Jedoch nur, wenn ausdrücklich auf einen bissigen oder aggressiven Hund hingewiesen wird. Nach wie vor bleiben Herrchen und Frauchen für ihren Fellliebling verantwortlich, trotz Hinweiszeichen und Warnschilder.
Hund beißt Einbrecher: Welche Konsequenzen drohen?
Hat der Hund dem Einbrecher tatsächlich ins Bein oder in die Hand gebissen, musst du also haften und die Verantwortung übernehmen. Je nachdem, wie schlimm der Biss ist, können die Behörden informiert werden. Ist der Hund schon mehrmals verhaltensauffällig geworden oder es handelt sich um einen sogenannten Listenhund, sind eine Maulkorbpflicht oder Leinenzwang von Nöten. Im schlimmsten Fall musst du eine Geldstrafe zahlen.
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Was du künftig beachten solltest
Mit einem Hund an der Seite führen wir uns von Einbrechern sicherer. Wie gut Hunde vor einem Einbruch schützen, ist sehr individuell. Damit es erst gar nicht dazu kommt, dass dein Hund einen Einbrecher beißt, hab immer ein Auge auf deinen Liebling. Training und Sozialisierung sind hierbei das A und O. Dabei hilft dir ein guter Hundetrainer weiter.
Wenn dein Hund den Einbrecher beißt und dieser auf Schadensersatz klagt, kann das ganz schön teuer werden. Schließe daher unbedingt eine Hundehaftpflichtversicherung ab, um dich finanziell vor einem solchen Notfall zu schützen.