Einige Hunderassen werden in Deutschland als Listenhunde geführt. Das bedeutet, dass sie aufgrund ihrer Rasse, ihrer Herkunft oder ihres Verhaltens als gefährlich eingestuft werden. Wie so üblich ist auch diese Entscheidung in Deutschland Ländersache. Jedes Bundesland regelt die Bestimmungen und Auflagen ganz individuell. Während die eine Rasse mancherorts erlaubt ist, könnte die Haltung andernorts strengen Einschränkungen unterliegen.
Listenhunde in Deutschland – was es damit auf sich hat
In Deutschland entscheidet also dein Wohnort darüber, ob du eine als gefährlich eingestufte Hunderassen halten darfst oder nicht. Die sogenannten Listenhunde werden in den meisten Bundesländern in zwei verschiedene Kategorien eingeteilt. Wie mann.tv erklärt, umfasst die erste Gruppe Hunde, die unwiderlegbar als gefährlich gelten und deren Gefährlichkeit bewiesen ist. Bei der zweiten Kategorie handelt es sich lediglich um Hunderassen, bei denen ein gefährliches Verhalten vermutet wird. Demnach ist die Haltung solcher Tiere nur unter Auflagen gestattet wie beispielsweise einer Leinen- oder Maulkorbpflicht oder einem Verhaltenstraining, so das Online-Magazin.
In Berlin und Bremen gibt es nur eine Kategorie für Listenhunde in Deutschland. Verboten sind die Hunde jedoch nicht. Wer einen gelisteten Hund halten möchte, muss sich über die notwendigen Bestimmungen informieren. In einigen Bundesländern gibt es keine kategorische Einteilung. Thüringen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg Vorpommern erklären, Hunde nicht mehr aufgrund ihrer Rasse, sondern anlässlich ihres Verhaltens als gefährlich einzustufen.
6 Listenhunde, die in Deutschland als gefährlich gelten
Die Hunde, die in den meisten Ländern zur Kategorie 1 gezählt werden, sollen demnach ein besonders aggressives Verhalten zeigen und somit als Gefahr gelten. Dazu gehören die folgenden Rassen.
Amerikanischer Staffordshire Terrier
- Körperliche Merkmale: Muskulös, mittelgroß, kurzes Fell
- Wesenszüge: loyal, kinderfreundlich bei guter Sozialisierung, mutig
- Als gefährlich eingestuft, weil: stark und früheren Züchtungen für Hundekämpfe
Bullterrier
- Körperliche Merkmale: Markanter „Ei-förmiger“ Kopf, muskulös, mittelgroß
- Wesenszüge: Intelligent, liebevoll, energiereich
- Als gefährlich eingestuft, weil: Historische Verbindung zu Hundekämpfen und kräftiger Biss
Pitbull Terrier
- Körperliche Merkmale: Kräftiger Kiefer, muskulös, mittelgroß
- Wesenszüge: loyal, mutig, benötigt klare Führung
- Als gefährlich eingestuft, weil: Historie von Hundekämpfen und Beißvorfällen
Dogo Argentino
- Körperliche Merkmale: groß, muskulös, weißes Fell
- Wesenszüge: mutig, beschützerisch, treu
- Als gefährlich eingestuft, weil: Ursprüngliche Züchtung für die Jagd auf Großwild, stark und kraftvoll
Rottweiler
- Körperliche Merkmale: stark, kompakt, schwarzes Fell mit rostfarbenen Abzeichen
- Wesenszüge: treu, mutig, guter Wachinstinkt
- Als gefährlich eingestuft, weil: Einige Vorfälle mit schlecht sozialisierten Tieren, kraftvoller Biss
Tosa Inu
- Körperliche Merkmale: groß, stark, kurzes Fell
- Wesenszüge: ruhig, geduldig, mutig
- Als gefährlich eingestuft, weil: Historische Nutzung in Hundekämpfen in Japan
Auch Mischlinge und Kreuzungen, die sich aus den genannten Rassen ergeben, werden ebenso gelistet.
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Kritik an Listenhunden
Da die Kategorisierung als Listenhund oft nicht das tatsächliche Wesen des Hundes widerspiegelt, sondern auf Vorurteilen und unsachgemäßer Haltung beruht, gibt es viele kritische Stimmen. Die Erziehung, Sozialisierung und das Umfeld spielen eine entscheidende Rolle für das Verhalten eines Hundes. Informiere dich immer gründlich und überlege, ob du den Anforderungen der Rasse gerecht werden kannst.