Es ist Fastenzeit – die perfekte Gelegenheit, den Körper von innen zu reinigen. Gründe, die dafür sprechen, gibt es viele: Fehlende Energie und Trägheit, ein paar überflüssige Pfunde, die sich angesammelt haben, oder unreine Haut und ein fahler Teint. Mit einer Fastenkur setzt du deinen Körper auf Reset. Doch welche Methode ist die passende für dich? Wir verschaffen dir einen Überblick.
Alles, was du zum Thema „Fastenkur“ wissen musst:
Welche Fastenkur ist die Richtige für dich?
Wenn du noch nie gefastet hast, ist eine Nullkur wahrscheinlich nicht das Richtige für dich. Besser geeignet ist eine Einsteiger-Fastenkur, bei der der Grundbedarf des Körpers noch abgedeckt wird. Am einfachsten ist das Intervall-Fasten, wenn du dich an die anderen Methoden nicht herantraust.
Ein erster Schritt kann aber auch sein, bestimmte ungesunde Lebensmittel oder Angewohnheiten aufzugeben. Wenn du nach dem Mittagessen normalerweise zu Schokolade & Co. greifst, könntest du versuchen, für eine Woche auf Süßigkeiten zu verzichten. Oder du lässt eine Zeit lang Fertiggerichte weg. Es kann auch sinnvoll sein, hin und wieder für ein paar Wochen auf Kaffee oder Alkohol zu verzichten. Taste dich langsam vor und probiere dich aus.
Diese Fastenkuren gibt es
Beim Fasten gibt es ganz verschiedene Methoden und Herangehensweisen: Nach christlicher Religionslehre verzichtet man 40 Tage lang vor dem Osterfest auf Sex, Alkohol und Ungesundes. Heute wird das Fasten aber in ganz verschiedenen Ausführungen genutzt, um sich mal wieder auf dich selbst statt auf den Rest der Welt zu besinnen. Dabei wird der Körper an seine Grenzen getrieben, aber auch der Geist.
Wusstest du, dass regelmäßiges Fasten seinen Serotoninspiegel ansteigen lässt und sogar dein Leben verlängern kann? Regelmäßige Pausen vom Essen sind erzeugen bei Mensch und Tier positive Effekte auf den Geist und den Körper. Vor allem Bluthochdruckpatient:innen profitieren durch das Fasten – Forschungen haben ergeben, dass wenige Tage in der Fastenkur bereits starke Unterschiede im Blutdruck zu vernehmen seien.
1. Heilfasten nach Buchinger
Diese Fastenmethoden sind wohl am bekanntesten und existieren auch schon ziemlich lange. Bei der Buchinger-Fastenkur werden über den ganzen Tag nur 260 kcal flüssig aufgenommen durch gesüßten Tee oder Kräuterbrühen. Richtiges Essen ist tabu. Es gibt einen Entlastungstag und einen bis mehrere Aufbautage an denen der Körper wieder an das normale Essen gewöhnt wird.
Zusätzlich soll in der Zeit auch viel geruht werden, Spaziergänge, Körperwickeln, Baden und meditieren gehören auch dazu.
- Fastentage: 5 – 9
- Was darf gegessen werden: 250 kcal werden über Brühen und Tee getrunken
- Für wen: Fortgeschritten
Redaktionstipp: Wir haben das Heilfasten natürlich schon selbst getestet und haben für euch recherchiert, welche Fastenlänge für wen die Beste ist. Schaut hier nach, welche Länge für euch passt.
2. Heilfasten nach Mayr
Die Kur nach F.X. Mayr gibt es schon knapp 100 Jahre und ist auch bekannt als Semmel-Milch Fastenkur. Zum Frühstück und Mittag gibt es jeweils eine alte Semmel mit 250 ml Milch. Diese wird in die Milch getaucht und dann langsam gegessen. Jeder Bissen muss 40-mal gekaut werden.
Zusätzlich gibt es Körperwickel, Einläufe, Spaziergänge, Massagen, Meditation und mäßigen Sport. Diese Fastenkur eignet sich für Anfänger gut, da die Fastenzeit nur sehr kurz ist und man durch die Semmel-Milch-Komponente noch immer Nährstoffe aufnimmt.
- Fastentage: 3
- Was darf gegessen werden: 2x Semmeln & 500 ml Milch sowie Tees & Brühen
- Für wen: Anfänger
Redaktionstipp: Natürlich können Milch und Semmel auch ausgetauscht werden, etwa gegen Hirse und Hafermilch.
3. Suppenfasten / Saftfasten
Beide Fastenkuren haben oft gezielte Fastenpläne mit drei Suppen oder Smoothies pro Tag. Dein Körper wird während der Fastenkur also noch mit allen nötigen Nährstoffen versorgt. Allerdings musst du dir die Suppen auch immer für den ganzen Tag vorkochen.
- Fastentage: bis zu 10
- Was darf gegessen werden: verschiedene Gemüsesuppen & Obstsmoothies
- Für wen: Anfänger
4. Gemüsefasten
Bei dieser Fastenmethode isst man so viel wie nötig, aber eben nur Obst und Gemüse. Dieses sollte möglichst unverarbeitet sein. Wer gar nicht auf Essen verzichten kann, der sollte diese Fastenkur probieren. Durch das Kauen wirst du allerdings das Hungergefühl nicht loswerden.
Wer Probleme mit der Verdauung hat, sollte nicht auf diese Rohkost-Diät setzen, da rohes Gemüse schwer verdaulich ist.
- Fastentage: 7 – 14
- Was darf gegessen werden: rohes Gemüse & Obst
- Für wen: Anfänger
- Noch mehr Spannendes über das Fasten:
- Fasten & Sport: Das passiert, wenn du nichts isst & trotzdem Sport machst
- Wie lange Heilfasten? Ein einfacher Trick, mit dem dein Körper nur 250 kcal braucht
- Richtig Fasten: Das sind die häufigsten Fastenfehler
6. Intervall-Fasten
Intervall-Fasten gehört inzwischen zu den beliebtesten Fastenformen, da es sich so einfach in den Alltag integrieren lässt. Intervallfasten kann man über einen sehr langen Zeitraum machen, da es keine Schäden im Körper verursacht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten von Intervallfasten:
- 8 : 16 = 8 Stunden Essen, dann 16 Stunden Fasten am Tag
- 4 : 20 = (Warrior-Diät) = 4 Stunden Essen, 20 Stunden Fasten am Tag
- 2 : 5 = an 5 Tagen pro Woche wird normal gegessen, an 2 Tagen komplett gefastet
Wichtig sind bei all diesen Fastenkuren, das Intervall, in dem nicht gegessen wird. So kann man seine Zeiten auch mal an seinen Tagesablauf anpassen und etwa eine Stunde später essen, als vorgeschrieben, wenn man am nächsten Tag auch eine Stunde später wieder mit essen beginnt.
- Fastentage: 16 Stunden pro Tag bis 2 Tage die Woche
- Was darf gegessen werden: nichts, nur Wasser, Tee & Kaffee
- Für wen: Anfänger
Redaktionstipp: Wenn dir Intervallfasten noch zu hart ist, dann versuche es doch mal mit Micro-Intervallfasten. In nur 3 Stunden des Nicht-Essens kann man seinem Körper ebenfalls bereits etwas Gutes tun.
7. Säure-Basen-Fasten
Basenfasten ist perfekt geeignet, wenn dein Körper durch zu viel Süßes, Alkohol oder zu viel Sport übersäuert ist. Wer unter Problemen mit der Verdauung oder gar einem Reizdarm leidet, könnte diese Probleme durch die Kur verbessern.
Während der Fastenzeit werden nur basische Lebensmittel eingenommen, die den Darm sanieren sollen. Es handelt sich also um eine komplett vegane Diät. Es gibt drei feste Mahlzeiten nach Fastenplan und kleine Snacks aus Obst und Gemüse sind erlaubt.
- Fastentage: 7
- Was darf gegessen werden: gedünstetes Gemüse, Obst, Nüsse, Samen, Pflanzenöl, Suppen, Trockenfrüchte
- Für wen: Anfänger
8. Hildegard von Bingen Fasten
Hildegard von Bingen war eine heilkundige Nonne, die allen bekannt sein dürfte. Sie entwickelte eine Fastenkur mit 800 kcal täglich, die hauptsächlich aus Suppen und gedünstetem Obst und Gemüse besteht.
Wichtig ist auch hier, dass man den Körper in dieser Zeit schont, entspannt, meditiert und sich viel bewegt.
- Fastentage: 6 – 12
- Was darf gegessen werden: 800 kcal gedünstetes Gemüse & Obst, Suppen, Brühe
- Für wen: Anfänger
9. Fastenwandern
Tatsächlich ist Fastenwandern keine spezielle Fastenform, sondern verbindet vielmehr eine der oben genannten Fastenkuren mit mehrtägigen Wanderungen. Da diese sehr fordernd sind, sollte man sie nur nach einem ärztlichen Check durchführen und im besten Fall begleitet von Fachpersonen. Acht bis 25 km am Tag soll gewandert werden für die Zeit des Fastens.
- Fastentage: 4 – 14
- Was darf gegessen werden: je nach Fastenkur
- Für wen: Fortgeschrittene, gesunde Menschen
Das gilt bei jeder Fastenkur
Alle Fastenkuren haben neben ihren Essensplänen außerdem ziemlich genaue Regeln, die die Entgiftung des Körpers unterstützen sollen:
- Viel trinken! 2 bis 3 Liter pro Tag.
- Es gibt immer mindestens einen Entlastungstag, um den Körper an die Umstellung zu gewöhnen.
- Es gibt einen, besser noch mehr Aufbautage, um den Körper wieder an normale Nahrung zu gewöhnen.
- Kein Alkohol, keine Drogen, keine Zigaretten.
- Wenn es geht auch kein Koffein.
- Wenig Stress.
- Viel Bewegung, aber kein Extremsport, hartes Ausdauertraining oder HIIT.
- Massagen & lange Bäder.
Fazit: Eine Fastenkur als Einstieg in eine gesunde Ernährung
Eine Fastenkur ist keine Diät. Und als solche sollte sie auch nicht gemacht werden. Hauptziel ist es den Körper zu entlasten, den Darm zu sanieren und alles „auf null zu stellen“. Die meisten Menschen nehmen nach dem Fasten die verlorenen Kilo wieder zu, wenn sie ihre Ernährung danach nicht umstellen.
Eine Fastenkur ist der perfekte Start, wenn du deinen Lebensstil nachhaltig verändern willst, denn durch das Fasten verschwinden antrainierte Heißhungerattacken auf deine Lieblingssnacks. Du wirst außerdem merken, dass du keine Lust mehr auf Süßes verspürst und Aromen viel intensiver wahrnimmst.
Wenn du wirklich mal eine Diät machen möchtest, weil du dich in deinem Körper nicht wohlfühlst, dann tu das. Sei dir nur darüber bewusst, dass Diäten immer die Problematik des Jojo-Effektes nach sich ziehen können. Wenn du jetzt bereits unglücklich mit deinem Körper bist, wird dir eine Diät wahrscheinlich nicht dabei helfen, glücklicher zu sein. Eine interessante Diät ist die 24 Stunden-Diät. Diese setzt den Körper zurück auf 0 und bringt dich dazu, dass es dir leichter fällt, dich gesund zu ernähren.