Immer mehr Menschen sind übergewichtig. Bereits im Jahr 2019 waren allein in Deutschland etwa 61 Prozent der Männer und 47 Prozent der Frauen übergewichtig. Übergewichtig meint hier, dass diese Personen einen BMI von mehr als 25 haben. Doch da hört es noch nicht auf. Denn auch immer mehr Kinder – mittlerweile sind es etwa 25 Prozent – befinden sich im Übergewicht. Doch wie kommt es dazu und haben die betroffenen Personen überhaupt eine Wahl? In diesem Artikel verraten wir dir, ob es eine Entscheidung ist, übergewichtig zu sein.
Haben Übergewichtige eine Wahl? Hier erfährst du es:
Übergewicht: Deshalb ist es so gefährlich
Guckt man sich die oben genannten Zahlen so an, könnte man davon ausgehen, dass Übergewicht nicht schlimm, ja sogar normal ist. Das ist aber nicht der Fall. Zwar hat jede:r andere Gründe für sein/ ihr Übergewicht, jedoch ist es nur in den wenigsten Fällen gesund.
Eher im Gegenteil. Wehr chronisch zu viel wiegt, erhöht damit das Risiko, an zahlreichen Krankheiten zu erkranken. Denn gerade Krankheiten wie Diabetes-Typ-2, Bluthochdruck, Fettstoffwechselkrankheiten, Muskel- und Skelett-Erkrankungen, aber auch andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden besonders häufig mit einem zu hohen Gewicht in Relation zur Körpergröße assoziiert.
Laut des Robert-Koch-Instituts soll starkes Übergewicht sogar ein Risikofaktor für einen besonders schweren Krankheitsverlauf bei Covid-19 sein. Bei besonders hohem Übergewicht erhöhen sich diese Risikofaktoren noch einmal.
Experte äußert sich: Deshalb haben Übergewichtige oft keine Wahl
Leider hört man in diesem Zusammenhang oft Menschen, die der Meinung sind, dass übergewichtige Menschen sich für die Übergewichtigkeit entschieden hätten. Dass sie damit völlig daneben liegen, zeigt jetzt auch Fitness-Experte Ben Carpenter in einem seiner neusten Videos.
In seinem Video erklärt der Fitness-Experte zunächst, wie man überhaupt Gewicht verlieren kann. Dazu sollte man weniger Kalorien zu sich nehmen, als man den Tag über verbrennt. So betrachtet hat also jede:r die Wahl, ob er oder sie sich in einem Kaloriendefizit ernähren möchte oder mehr Sport treibt oder eben nicht.
Allerdings sind die Startvoraussetzungen nicht überall gleich – und das in vielerlei Hinsicht. Zum einen gibt es da eine biologische Komponente. Bedeutet, jeder Körper ist anders. Es gibt Menschen, die von Natur aus super schlank sind und quasi essen können, was sie wollen, da sie einen guten Stoffwechsel haben.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch Personen, die einfach rein genetisch bedingt schon anders gebaut sind, einen langsameren Stoffwechsel haben oder aber durch diverse Krankheiten korpulenter sind als andere.
Aber auch die soziale Komponente sollte nicht unberücksichtigt gelassen werden. Es spielt nämlich auch eine Rolle, wie und mit welchen Gewohnheiten man aufgewachsen ist. Wer in der Kindheit bereits viele verarbeitete Lebensmittel konsumiert hat und sich dazu noch wenig bewegt hat, dem wird es schwerer fallen, diese Gewohnheiten jetzt über den Haufen zu werfen und sich anders zu ernähren.
Doch ganz abgesehen von diesen Gewohnheiten ist es leider oft auch eine Sache des Geldes. Wer nicht das Geld dafür hat, immer frisch und gesund einzukaufen, bei dem erhöht sich auch das Risiko zum Übergewicht.
Fazit: Eine Wahl ist nicht immer gleich eine Wahl
Übergewichtig zu sein ist demnach nicht immer eine Sache der eigenen Entscheidung oder Willenskraft. Wenn man von klein auf sowohl in sozialer als auch in biologischer Hinsicht dafür prädestiniert ist, ist es schwerer, seine Gewohnheiten komplett zu ändern, als für jemanden, der oder die schon seit er/ sie klein ist, viel Sport treibt, sich gesund ernährt und in einem guten sozialen Umfeld aufgewachsen ist.
Auch eine übergewichtige Person kann sich dazu entscheiden, mehr Sport zu treiben und sich gesünder zu ernähren. Je nachdem, welche Startvoraussetzungen diese Person hat, ist es für sie jedoch viel schwerer, diesen Weg beziehungsweise die Entscheidung auch durchzuziehen.