Bestimmt kennst du die Workouts von Fitness-Influencerin Pamela Reif. Eine Zeit lang habe ich diese auch gemacht. Was mich daran besonders demotivierte: Während mir nach spätestens 5 Minuten der Schweiß von der Stirn tropfte, sah sie auch nach einem anstrengenden Ganzkörper-Training noch aus, wie frisch zurechtgemacht. Da fragt man sich: Ist starkes Schwitzen beim Sport eigentlich normal? Und wie kommt es, dass manche trotz größter Anstrengung nur einen leichten Glanz im Gesicht haben, während bei anderen der Schweiß nur so fließt? Die Antwort findest du hier.
Starkes Schwitzen beim Sport: Das musst du wissen
Ist starkes Schwitzen beim Sport normal?
Schwitzen ist das Produkt unseres natürlichen Kühlsystems. Beim Sport erzeugt unser Körper Wärme. Damit wir nicht überhitzen, produziert unser Körper Schweiß, der über die Schweißdrüsen in unserer Haut nach außen gelangt. Wenn der Schweiß an der Luft verdunstet, kühlt das unsere Haut ab.
Würden wir beim Sport nicht schwitzen, würde unser Körper überhitzen. Unsere Körpertemperatur würde auf 37 bis 40 Grad ansteigen. Eine Überhitzung macht sich durch Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Erbrechen bemerkbar. Wird die Hitzeerschöpfung nicht behandelt, kann es zu einem lebensgefährlichen Hitzschlag kommen.
Warum schwitzen manche mehr als andere?
Wie viel Schweiß unser Körper produziert, ist einerseits Veranlagung. So wird die Anzahl und Anordnung der Schweißdrüsen vor allem durch genetische Faktoren bestimmt.
Andererseits kommt es beim Schwitzen beim Sport auch auf das Trainingslevel und den Grad der Belastung an. Wer regelmäßig trainiert, produziert weniger Wärme. Der Grund: Wer sportlich ist, muss sich bei gleicher Belastung weniger anstrengen, als ein:e Trainingsanfänger:in. Dadurch finden im Körper weniger metabolische Prozesse statt, wodurch die Wärmebildung gedrosselt wird.
Natürlich kommt es aber auch auf die Umgebung an: Gehst du im Sommer bei 30 Grad joggen, muss dich dein Körper noch mehr herunterkühlen, um die hohe Außentemperatur auszugleichen. Dasselbe gilt für Sonnenschein und hohe Luftfeuchtigkeit.
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Sportliche Menschen schwitzen effektiver
Das bedeutet aber nicht, dass man als Anfänger:innen von Beginn an mehr schwitzt. Tatsächlich dauert es bei Untrainierten länger, bis sie schwitzen. Wenn das körpereigene Kühlsystem dann aber anspringt, schwitzen sie meistens stärker, als Profis.
Auch die Zusammensetzung im Schweiß kann unterschiedlich sein. Da das Kühlungssystem bei regelmäßig Sport machenden Menschen besser funktioniert, verlieren sie weniger Elektrolyte und Nährstoffe über den abgegebenen Schweiß. Sportliche Menschen schwitzen also effektiver.
Zudem entstehen bei unsportlichen Personen oftmals große Schweißtropfen, die nicht so gut verdunsten, sondern zu Boden fallen. Wer hingegen schon länger trainiert, hat gleichmäßig verteilten Schweiß.
Nice to know: Über den Schweiß verliert der Körper wichtige Mineralstoffe wie Magnesium. Du solltest deinen Nährstoffvorrat daher nach dem Training wieder auffüllen, um einem Magnesiummangel vorzubeugen.
Fazit: Starkes Schwitzen beim Sport ist ganz natürlich
Wie du gesehen hast, hängt es von sehr unterschiedlichen Faktoren ab, wie viel wir beim Sport schwitzen. Aussagen über den Effekt des Trainings oder die Menge an Kalorien, die verbrannt wurden, kann man dadurch nicht treffen.
Wie viel Schweiß wir produzieren, hängt auch davon ab, wo wir uns aufhalten. Joggen wir bei angenehmen 20 Grad an der frischen Luft, werden wir weniger schwitzen, als beim Bikram Yoga in einem 40 Grad heißen Raum. Im Fall von Pamela Reif muss ich einsehen: So trainiert wie sie werde ich wohl nie sein. Dafür funktioniert das Kühlungssystem meines Körpers ganz wunderbar.