Wer kennt es nicht? Man steht morgens auf, schaut in den Spiegel und erkennt sich fast schon gar nicht mehr. Die Augen sind geschwollen, die Haut ist verquollen und das Gesicht sieht einfach aufgedunsen aus. Woran kann das liegen? Und kann man dies am Abend und in der Nacht vorbeugen?
Was ist der Unterschied zwischen einem aufgedunsenen und einem aufgequollenem Gesicht?
Ein aufgequollenes Gesicht kann ein Zustand sein, in dem das Gesicht geschwollen und prall erscheint. Dies kann durch verschiedene Ursachen wie beispielsweise eine allergische Reaktion, eine Infektion oder eine Entzündung verursacht werden. In der Regel ist ein aufgequollenes Gesicht ein temporärer Zustand, der sich bei der Behandlung der zugrunde liegenden Ursache normalerweise bessert.
Ein aufgedunsenes Gesicht hingegen bezieht sich auf eine Schwellung im Gesicht, die durch eine Ansammlung von Flüssigkeit verursacht wird. Dies kann auch durch verschiedene Ursachen wie beispielsweise Nierenerkrankungen, Schilddrüsenprobleme oder Dehydration verursacht werden. Ein aufgedunsenes Gesicht kann auch ein vorübergehender Zustand sein, aber es kann auch ein Symptom für eine zugrunde liegende Erkrankung sein, die ärztliche Behandlung erfordert.
Wenn du häufig unter einem aufgedunsenen Gesicht leidest, solltest du einen Arzt oder Ärztin für eine professionelle Meinung konsultieren.
Warum hat man morgens manchmal ein aufgedunsenes Gesicht?
Laut InStyle ist der Grund für ein aufgedunsenes Gesicht am Morgen die Verteilung der Lymphflüssigkeit. Diese durchströmt unseren gesamten Körper. Im Liegen verteilt sie sich jedoch waagerecht – und das auch im Gesicht. Die Haut ist hier sehr elastisch und schwillt daher an, wenn sie mit Lymphe gefüllt ist. Sorgen machen brauchst du dir aber nicht: Lymphflüssigkeit im Gesicht ist ganz normal.
Tagsüber sackt die Lymphflüssigkeit aufgrund der Schwerkraft übrigens in unsere Beine. Daher leiden wir vor allem im Sommer unter geschwollenen Beinen. Was du dagegen tun kannst, und woran du erkennst, ob du Wasser oder Lymphflüssigkeit in den Beinen hast, erfährst du hier.
Weitere (unbedenkliche) Gründe für geschwollene Haut am Morgen:
- Na, hat der Wein gestern Abend mal wieder besonders gut geschmeckt? Dann ist ein aufgedunsenes Gesicht keine Überraschung. Alkohol sorgt zudem auch für Wassereinlagerungen im Gesicht. Sofern es bei ein paar Gläschen die Woche bleibt, sind auch die Einlagerungen nicht von Dauer.
- Gab’s zum Wein salzhaltiges Essen? Dann kann auch das ein Grund für ein aufgeschwemmtes Gesicht am Morgen sein. Denn Salz bindet Flüssigkeit, sodass der Körper es nicht abtransportieren kann und einlagert – und das sieht man im Gesicht besonders.
- Auch scharfes Essen kann Schwellungen im Gesicht auslösen. Je höher der Scoville-Wert, desto mehr Wasser produzieren die Schweißdrüsen und das Gesicht (und die Zunge) schwellen an.
- Hormone sind auch ein nerviger, aber ungefährlicher Auslöser für ein aufgedunsenes Gesicht. Hormonschwankungen können zu Wassereinlagerungen führen, weshalb wir uns gerade vor oder während der Periode oft aufgeschwemmt fühlen.
Medizinische Gründe für ein aufgedunsenes Gesicht
Leidest du dauerhaft unter einem geschwollenen Gesicht (und nicht nur ab und zu morgens nach dem Aufstehen), solltest du dich ärztlich auf einen der folgenden medizinischen Gründe untersuchen lassen.
- Wer unter Allergien leidet, hat gerade im Frühling viel mit geschwollener Gesichtshaut zu kämpfen – vor allem rund um die Augen.
- Auch eine Unverträglichkeit kann zu einem aufgedunsenen Gesicht führen, weil der Körper Bestandteile wie Glutamat oder Laktose nicht richtig verdauen kann.
- EPH Gestose (oder Präklampsie) ist eine Erkrankung, die während der Schwangerschaft auftreten kann. Sie führt zu Wasseransammlungen im Gesicht und Ödemen.
- Die Autoimmunerkrankung Autoimmunhepatitis löst eine Leberentzündung aus, die sich über Gewichtszunahme und ein aufgedunsenes Gesicht äußert.
- Die Hypothyreose ist eine Schilddrüsenunterfunktion. Der Körper produziert zu wenig Schilddrüsenhormone, was zu einem aufgedunsenen Gesicht und einer wachsartigen Haut führt.
- Beim sogenannten Cushing Syndrom produzieren die Nebennieren zu viel von dem Hormon Cortisol, was zu einem stark aufgedunsenen Gesicht führt.
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Das kannst du gegen ein aufgedunsenes Gesicht am Morgen tun
Sofern es sich um keinen medizinischen Grund für die Schwellung handelt, ist ein aufgedunsenes Gesicht am Morgen relativ einfach in den Griff zu bekommen. Wir geben dir 5 Tipps, wie du schnell wieder strahlst.
Tipp 1: Viel Wasser trinken
Auf welche Beauty-Frage lautet die Antwort eigentlich nicht „Wasser“? Auch wenn es paradox klingt, wirst du Wassereinlagerungen am besten los, indem du viel trinkst. Allerdings sollte die Flüssigkeitszufuhr über den Tag verteilt erfolgen und zum Abend weniger werden. Denn abgesehen davon, dass nachts aufwachen, weil man pinkeln muss, ganz schön nervig ist, kann zu viel Wasser am Abend Schwellungen am Morgen begünstigen. Denn im Liegen kann der Körper die Flüssigkeit nicht gut abtransportieren.
Tipp 2: Kälte gegen Schwellungen
Simpel, aber wirkungsvoll: Ob Gurkenscheiben, Teelöffel oder Gelmasken – alles, was sich aus dem Kühlschrank bzw. Gefrierfach auf das Gesicht legen lässt, hilft gegen die Schwellungen am Morgen. Durch die Kälte ziehen sich die Kapillaren zusammen und dein aufgedunsenes Gesicht entspannt sich.
Tipp 3: Aufgedunsenes Gesicht wegmassieren
Eine Lymphmassage aktiviert die Lymphknoten und die angestaute Flüssigkeit kann sanft abtransportiert werden. Hierfür streichst du mit den Fingerspitzen unter leichtem Druck von der Gesichtsmitte in Richtung Stirn und Ohren. Wenn du einen Jaderoller besitzt, gehst du genau so vor. Der Vorteil: Die Durchblutung wird noch besser angeregt.
Noch mehr Tipps zu Gesichtsmassagen mit Jaderoller, Gua Sha und Co. findest du hier.
Tipp 4: Ein höheres Kopfkissen
Wie oben beschrieben, entsteht die geschwollene Gesichtshaut über Nacht, wenn wir zu waagerecht liegen, der Kopf also nicht oder kaum erhöht ist. Um dem vorzubeugen, kann sich ein neues Kopfkissen lohnen. Am besten geeignet sind hohe, Allergiker-freundliche Kissen. So kannst du verhindern, dass es zum Rückstau des Lymphflusses im Gesicht kommt und Hausstaubmilben als Grund für ein aufgedunsenes Gesicht ebenfalls der Vergangenheit angehören.
Tipp 5: Face-Yoga
Face-Yoga-Übungen regen den Lymphfluss an und sorgen dafür, dass der Körper überflüssige Lymphflüssigkeit besser abtransportieren kann. Das lässt das Gesicht nicht weniger geschwollen wirken, sondern hilft auch dem Immunsystem. Die Basis-Übung funktioniert so: Eine Hand flach seitlich auf den Oberkopf legen und den Kopf in Richtung Schulter ziehen, sodass sich am Hals eine Dehnung ergibt. Dann mit der anderen Hand vom oberen Hals zur Schulter abwärts klopfen. Etwa für 20 Sekunden auf jeder Seite wiederholen.
Mehr Übungen findest du in unserem Face-Yoga-Artikel.
Fazit: Ein aufgedunsenes Gesicht ist nicht schön, aber meistens unbedenklich
Hormonschwankungen, bestimmte Gerichte und leichte Allergien sind häufige, aber unbedenkliche Gründe, warum dein Gesicht ab und zu angeschwollen ist. Mit den genannten Tipps sollte sich das Problem schnell und einfach in den Griff bekommen lassen. Merkst du aber, dass die Schwellungen dauerhaft sind und du dich zudem unwohl fühlst, lass dich auf mögliche Unverträglichkeiten oder Erkrankungen untersuchen.