Im nächsten Jahr wird das Bürgergeld um 12 Prozent angehoben. Für Einzelpersonen bedeutet dies eine monatliche Erhöhung von 61 Euro, sodass der Gesamtbetrag ihres Regelsatzes bei 563 Euro liegt. Im Gegensatz dazu wird der Mindestlohn im kommenden Jahr lediglich von 12 Euro auf 12,41 Euro erhöht. Bei vielen Arbeitnehmer:innen sorgt dieser Umstand für Unmut. Dieser geht sogar soweit, dass einige von ihnen ihren Job zu kündigen, um Bürgergeld zu beziehen. Denn in ihren Augen lohnt sich das Arbeiten nicht mehr. Was Arbeitsminister Hubertus Heil von einer Kündigung wegen Bürgergeld hält, erfährst du hier.
Wegen Bürgergeld Job kündigen: Hubertus Heil warnt davor
In Bezug auf das zu Beginn des Jahres eingeführte Bürgergeld hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil Arbeitnehmer:innen davor gewarnt, ihre Arbeitsstellen aufzugeben, um die Leistungen zu erhalten. „Jemand, der so bescheuert ist, wegen des Bürgergeldes zu kündigen, der bekommt erstmal kein Bürgergeld, der kriegt erst einmal eine Sperre beim Arbeitslosengeld“, sagte der SPD-Politiker in der ARD-Sendung „hart aber fair“.
Er ruft in Erinnerung, dass es sich beim Bürgergeld keinesfalls um ein bedingungsloses Grundeinkommen handelt. Der Minister warnte davor, dass Personen, die nicht aktiv mitwirken, mit Leistungskürzungen von bis zu 30 Prozent rechnen müssen.
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Arbeit muss sich lohnen: Heil plädiert für Mindestlohnerhöhung und Tarifbindung
Heil betonte in der Sendung die Wichtigkeit, dass Arbeit angemessen entlohnt werden müsse. Daher sei es unerlässlich, den Mindestlohn zu erhöhen und die Bindung an Tarifverträge zu stärken.
Ab Januar sollen die Regelsätze für das Bürgergeld und die Sozialhilfe erneut deutlich ansteigen. Alleinstehende Erwachsene sollen 563 Euro monatlich erhalten – eine Steigerung um 61 Euro im Vergleich zum bisherigen Betrag. Zusammenlebende Erwachsene erhalten künftig 506 Euro statt bisher 451 Euro. Darüber hinaus übernimmt der Staat die Kosten für Wohnen und Heizung.
Bürgergeld deutlich teurer als erwartet
Die Ausgaben für das neue Bürgergeld liegen in diesem Haushaltsjahr deutlich über den ursprünglichen Schätzungen der Bundesregierung. Laut einem Schreiben von Finanz-Staatssekretär Florian Toncar (FDP) an den Haushaltsausschuss des Bundestages benötigt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) für dieses Jahr bis zu 2,1 Milliarden Euro mehr als ursprünglich geplant, wie die Bild-Zeitung berichtet.
Quellen: Der Spiegel, Süddeutsche Zeitung und Stuttgarter Nachrichten