Jedes Jahr schlagen sich Millionen Bürgerinnen und Bürger mit der Steuererklärung rum. Doch auf für viele Finanzämter wird die Bearbeitung der Steuererklärung zunehmend zur Belastung. Denn wie in vielen Branchen fehlt es auch hier an qualifizierten Mitarbeiter:innen. Um das Finanzamt künftig mehr zu entlasten, fordert die Deutsche Steuer-Gewerkschaft Unglaubliches.
Steuer-Gewerkschaft fordert Abschaffung der Steuererklärung
Die Steuer-Gewerkschaft schlägt Alarm und warnt vor den gravierenden Folgen des aktuellen Fachkräftemangels. Laut Gewerkschafts-Boss Florian Köbler ist es offensichtlich, dass der derzeitige Aufwand im Zusammenhang mit dem Steuerrecht zukünftig nicht mehr von Unternehmen, Steuerberatern und der Steuerverwaltung bewältigt werden kann. Er erklärt: „Es ist offensichtlich, dass der derzeitige Aufwand, den wir rund um das Steuerrecht betreiben, von Unternehmen, Steuerberatern und der Steuerverwaltung in Zukunft wegen des immer drastischer werdenden Fachkräftemangels nicht mehr bewältigt werden kann.“
Diese Personen sollten keine Steuererklärung mehr abgeben müssen
Um hier für Entlastung zu sorgen, fordert er, die Anzahl der Steuererklärungen drastisch zu verringern. In Bezug auf diesen Vorschlag sagt er: „Statt aufwendiger und detaillierter Steuererklärungen sollten höhere Pauschalen oder beispielsweise ein Quellensteuerabzug für Renteneinkünfte eingeführt werden.“
Im Interview mit der „Bild“ wird Köbler noch konkreter und erklärt: „Personen, die ein reguläres Einkommen ohne Nebeneinkünfte haben, sollten in Zukunft von der Pflicht zur Steuererklärung befreit werden.“ Dies sollte beispielsweise für Arbeitnehmer, Rentner und Beamte gelten.
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Steuersystem soll vereinfacht werden
Köbler erklärt, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz dabei helfen soll, ein vereinfachtes Steuersystem umzusetzen. Er betont: „Sie kann uns als Co-Pilot dienen und wertvolle Unterstützung bieten.“ Zusätzlich strebt er an, das mühsame Klein-Klein abzuschaffen, sodass normale Steuerzahler nicht mehr jede Quittung aufbewahren müssen.
Um sicherzustellen, dass Arbeitnehmer keine Nachteile haben, schlägt er vor, die Arbeitnehmerpauschale bei den Werbungskosten deutlich zu erhöhen. Dadurch wären die entsprechenden Kosten pauschal abgegolten, und Arbeitnehmer müssten nicht mehr einzelne Quittungen zusammensuchen und einreichen. Der Chef der Steuer-Gewerkschaft erklärt in einem Gespräch mit der Bild: „Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zu den meist ohnehin niedrigen Erstattungen.“
Obwohl alles logisch klingt, bleibt die Frage, ob der Staat tatsächlich den Mut aufbringt, ein effizientes und gerechtes Steuersystem einzuführen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass die derzeitige Ampel-Regierung die nächste Großbaustelle eröffnet.