Anders als geplant, soll die Strompreisbremse schon Ende des Jahres auslaufen. Grund dafür ist das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts. Damit dürften Strom für Verbraucher:innen deutlich teurer werden. Wie hoch die Kosten im nächsten Jahr ausfallen könnten, erfährst du hier.
Energiepreisbremsen laufen schon am Jahresende aus
Die Haushaltskrise hat nun direkte Auswirkungen auf die deutsche Bevölkerung. Denn die eigentlich bis März geplanten Energiepreisbremsen werden bereits zum Jahresende auslaufen, wie Finanzminister Christian Lindner am vergangenen Freitag verkündete. Die Gelder für die Finanzierung der Energiepreisbremsen wurden aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) bezogen, der mittlerweile nicht mehr zur Verfügung steht.
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So teuer könnte Strom ohne Strompreisbremse werden
Verbraucher:innen müssen im nächsten Jahr wohl mehr Geld für Strom hinblättern. Schuld daran ist nicht nur der Wegfall der Energiepreisbremse. Denn 2024 sollen auch die Netzentgelte steigen. Hierbei handelt es sich um die Gebühren, die Haushalte zahlen müssen, weil sie die Stromnetze verwenden. Wie das Vergleichsportal Check24 berichtet, sollen die Netzentgelte im nächsten Jahr um rund elf Prozent steigen.
Laut der Berechnung des Vergleichsportals bedeutet dies: Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5000 Kilowattstunden steigt im bundesweiten Durchschnitt das Entgelt für die Netznutzung von 425 auf 472 Euro pro Jahr.
Wie der Tagesspiegel berichtet, plante der Staat, im nächsten Jahr 4,5 Milliarden Euro zu verwenden, um höhere Kosten zu vermeiden. Ohne diese Mittel steigen die Netzentgelte jedoch noch mehr an. Check24 prognostiziert eine zusätzliche Belastung von 46 Euro, was für eine durchschnittliche Familie insgesamt eine fast 100 Euro höhere Belastung bedeutet.
Diese Auswirkungen hat der Wegfall der Energiepreisbremse auf den Strompreis
Doch damit nicht genug. Auch der Wegfall der Energiepreisbremse dürfte Strom etwas teurer machen. Denn aktuell wird durch diese der Strompreis auf 40 Cent pro Kilowattstunde für 80 Prozent des Stromverbrauchs des Vorjahres gedeckelt. Wäre die geplante Strompreisbremse in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 in Kraft geblieben, hätten Haushalte durchschnittlich 1884 Euro für Strom ausgegeben. Da diese Maßnahme jedoch gestrichen wird, steigt der Betrag um 13 Euro auf insgesamt 1897 Euro. Kunden in der Grundversorgung müssen nun mit zusätzlichen Kosten von 34 Euro rechnen.
Diese Beträge mögen auf den ersten Blick als gering erscheinen. Das liegt jedoch daran, dass die Strompreise in den vergangenen Monaten deutlich gesunken sind. Viele Verbraucher:innen sind bereits auf Tarife umgestiegen, die unterhalb des Niveaus der Strompreisbremse liegen – also günstiger als 40 Cent pro Kilowattstunde. Infolgedessen führt die Strompreisbremse im Durchschnitt nicht mehr zu einer signifikanten finanziellen Entlastung.