Jede Woche probieren wir bei wmn eine Sexstellung aus und teilen unsere Erfahrungen mit euch. Mal sind es die alten Klassiker. Mal sind es kleine oder größere Verrenkungen, über die wir berichten. Aber die Devise bleibt jedes Mal gleich: Wir sind offen und ehrlich.
Diese Woche habe ich die Reverse-Cowgirl Sexstellung ausprobiert. Zugegeben, vielen Frauen gefällt die Aussicht bei der Stellung nicht – nämlich die Füße des Mannes. Und dennoch ist die Sexstellung, die auch als stolze Königin bezeichnet wird, der absolute hammer. Warum? Das erkläre ich dir.
Reverse-Cowgirl oder umgekehrte Reiterin
Die Reverse-Cowgirl Stellung kann sich extrem intensiv anfühlen – und zwar für beide Partner. Hierbei liegt der Mann auf dem Rücken, während die Frau umgekehrt auf ihm drauf hockt. Ihre Schienbeine ruhen neben seinen Beinen auf dem Bett oder Boden. Die Oberschenkel sind angespannt, der Oberkörper ist leicht nach vorne gebeugt, während die Hände auf seinen Beinen ruhen.
Insbesondere bei Männern ist die Sexstellung beliebt. Denn sie können sich dabei entspannt zurücklehnen und den Ausblick auf ihren Po und ihren Rücken genießen – und das, während sie ihn reitet. Grandios: Er kann sehen, wie der Penis in die Vagina rein und raus gleitet, was extrem erregend sein kann. Gleichzeitig kann er sie mit seinen Händen berühren und ihren Po kneten. Für die Frau hingegen ist die Stellung perfekt, weil sie bestimmen kann, wie schnell, wie tief und in welchem Rhythmus und Winkel er in sie eindringen darf.
Aber: Die Reverse-Cowgirl Sexstellung ist von vielen Frauen nicht die Lieblingsstellung. Wieso? Weil der Anblick nicht gerade berauschend ist. Entweder schaut sie auf seine behaarten Beine und Füße, das Bettende oder die Wand. Und dennoch, das muss ich sagen, übt diese Stellung einen besonderen Reiz auf mich aus. Warum?
Warum die Reverse-Cowgirl Stellung zu meinen Lieblingsstellungen gehört
Klar, Kuschelsex ist auch schön. Und auch wenn er den Ton angibt und mich verwöhnt, beispielsweise beim Sex auf dem Tisch, fühlt sich das verdammt geil an. Aber bei der Reverse-Cowgirl Stellung geht es – anders als viele denken – nicht nur um ihn. Sondern auch um mich. Ich halte die Zügel in der Hand, bestimme darüber, wie lange und wie intensiv der Sex sein darf. Ich kann mich ganz diesem bittersüßen Gefühl hingeben, wenn er in mich eindringt und mich vollkommen ausfüllt. Und wenn ich mich doch nach seinen Augen oder seiner Nähe sehne?
Dann kann ich meinen Kopf zur Seite drehen und ihn kurz über die Schulter hinweg ansehen oder anlächeln. Und wenn ich ihn noch stärker spüren will und seine Nähe brauche, kann ich mich erst aufrichten und dann sanft mit dem Rücken zurückgleiten lassen und auf ihm liegen, ihn küssen und seinen Atem spüren, während er mich mit der Hand stimuliert.
Und bei all den Vorteilen, die mit der Stellung so einhergehen, gibt es jedoch auch einige Nachteile.
Stolze Königin? Das sind die Nachteile der Sexstellung
Denn gerade am Anfang ist es in der Stellung schwierig, den optimalen Winkel und den perfekten Rhyhtmus zu finden. Wohin mit den Füßen? Wohin die Hände? Was ist der perfekte Winkel? Das waren alles Fragen, die ich mir beim ersten Mal in dieser Stellung gestellt habe. Für mich gehört deshalb etwas Geduld, Ausprobieren und Vertrauen hinzu – etwa, dass man nicht direkt verzweifelt, wenn es mal auf Anhieb nicht so klappt, wie man das will.
Aber damit nicht genug. Denn im Eifer des Gefechts kann es bei der Reverse-Cowgirl Stellung schnell zu einem Penisbruch kommen. Dabei handelt es sich um eine – wirklich schmerzhafte – Penisruptur, bei der die Schwellkörper des Penis einreißen.
Erschreckend: Laut Forschern soll die stolze Königin auch für 50 % der Penisbrüche verantwortlich sein. Im Fachmagazin „Advances in Urology“ erklärten die Wissenschaftler auch, woran das liegt. Nämlich durch die schnellen Auf- und Abbewegungen, aber auch dadurch, dass der Penis in einem ungünstigen Winkel in die Vagina eingeführt wird und so schnell herausrutschen und abknicken kann.
Was dagegen hilft? Die Reverse-Cowgirl Stellung nicht als HIIT-Workout zu verstehen, bei dem es auf Schnelligkeit ankommt. Sondern den Penis mit Gefühl zu reiten und sich dabei lieber auf kreisende, intensivere Bewegungen zu konzentrieren.
Mein Fazit der Stellung auf einen Blick:
- Sportlichkeitslevel: relativ ausdauernd
- Intimität: eher gering, kann durch kurzen Blickkontakt & Berührungen aber gesteigert werden
- Orgasmus-Chance: eher gering, dafür eignen sich aber andere Stellungen besser. Zum Beispiel der Waffenstillstand
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