Laute Passagiere, betrunkene Sitznachbarn, Personen, die ihre Schuhe ausziehen oder jene, die zu viel Platz im Gepäckfach beanspruchen. Eine aktuelle Umfrage hat herausgefunden, dass deutsche Fluggäste besonders von Mitreisenden genervt sind. Für die Proband:innen steht fest: Es gibt Regeln während des Flugs! Worüber sie sich am meisten beschweren und was du in den Situationen tun kannst.
Regeln während des Flugs: Das nervt Passagiere am meisten
Das Reiseportal Kayak hat 1000 deutsche Reisende nach ihrer Meinung zur Flugetikette gefragt und kam zu diesen Ergebnissen:
1. Rückenlehne zurückklappen
Die Rückenlehne zurückklappen, die Augen schließen und den Flug genießen: So stellen sich viele Passagiere einen entspannten Flug vor. Doch es gibt ein Problem: die Passagiere in der Reihe dahinter. So gaben 45 Prozent der Befragten an, dass das Zurückklappen der Rückenlehne in Ordnung sei, man aber vorher den Sitznachbarn oder die Sitznachbarin fragen sollte.
3 Prozent sind sogar der Meinung, dass die Rückenlehne nie zurückgeklappt werden sollte. 14 Prozent sagen, dass es in Ordnung ist, wenn die vordere Person ihre Rückenlehne zurückklappt, und 24 Prozent sind der Meinung, dass du deine Rückenlehne immer zurückklappen darfst – die Funktion sei schließlich Teil des Tickets.
2. Schreiende Kinder
Wer viel fliegt, weiß: In Flugzeugen rennen kleine Kinder auf und ab. Schreien oder haben Spielzeuge mit Tönen dabei. Doch darf man schimpfen, wenn die Kinder zu laut sind?
Hier sind sich viele der Befragten einig: 63 Prozent finden es nicht in Ordnung, die Kinder anderer Fahrgäste zurechtzuweisen. Trotzdem kann man natürlich die Eltern ansprechen, wenn es einem zu laut ist, in den allermeisten Fällen haben sie dafür Verständnis.
3. Stark riechende Snacks
Eine Stulle mit Harzer Käse, ein Döner oder knusprige Chips schmecken gut, sind aber an Bord nicht sehr beliebt. Der unbeliebte König unter den geruchsintensiven Snacks ist laut Kayak-Umfrage der stark riechende Käse.
Mit nur 9 Prozent Zustimmung steht er an der Spitze des „No-Go“-Reiseproviants. Auf Platz zwei der schlimmsten Snacks im Flugzeug folgen mit 10 Prozent Zustimmung Sushi/roher Fisch und blähende Speisen wie Bohnen.
Nur 11 Prozent der deutschen Passagiere finden es in Ordnung, Thunfisch, Sardinen, Sardellen oder anderen Dosenfisch mit ins Flugzeug zu nehmen.
Auch Pizza, Fish & Chips, Fingerfood und alles, was beim Essen laut knuspert, ist bei den Mitreisenden unbeliebt.
4. Der Kampf um die Armlehnen
Wer zuerst kommt, platziert seinen Arm auf der Armlehne. Und wer in der Mitte sitzt, hat sogar gleich zwei. Eine Mehrheit von 60 Prozent der deutschen Urlauberinnen und Urlauber ist in der Umfrage jedoch der Meinung, dass der mittlere Platz keinen Anspruch auf beide Armlehnen hat.
Aber wohin mit den Armen? Der Mittelplatz ist doch ohnehin schon unbeliebt. Wer also zwischen zwei anderen Passagieren sitzt, sollte das Thema Armlehne bei seinem Sitznachbarn unbedingt ansprechen.
5. Beim Sitznachbarn anlehnen
Der Flug vergeht am schnellsten, wenn man schläft. Da kann es schonmal passieren, dass man sich währenddessen beim Sitznachbarn anlehnt. Laut der Befragten geht das gar nicht! 73 Prozent der Befragten empfinden das als erheblichen Eingriff in die Privatsphäre.
Kein Wunder, wer findest es schon angenehm, den Kopf eines schnarchenden und sabbernden Sitznachbarn auf der Schulter zu haben?
Lesetipp: Darum sitzen Flugbegleiter beim Start immer auf ihren Händen
6. Sitzplätze tauschen
56 Prozent finden die höfliche Frage nach einem Sitzplatzwechsel in Ordnung. 48 Prozent können die Bitte um Platztausch nachvollziehen, wenn jemand neben der Familie, Partnerin beziehungsweise Partner oder Freunden sitzen möchte. Nur 3 Prozent finden diese Frage grundsätzlich nicht in Ordnung.
Übrigens: Man sollte nie einfach so den Platz wechseln, sondern vorher mit der Crew sprechen. Für einen reibungslosen Flug ist eine optimale Gewichtsverteilung wichtig. Der Schwerpunkt sollte etwa in der Mitte des Flugzeugs liegen. In Absprache mit der Crew ist ein Wechsel aber in den meisten Fällen kein Problem.
7. Musik und Filme ohne Kopfhörer hören
Die Mehrheit von 71 Prozent der Proband:innen findet, dass beim Medienkonsum im Flugzeug auf jeden Fall Kopfhörer getragen werden sollten. Alles andere wäre egoistisch. Falls es jemand diese mal vergisst, kannst du die Mitreisenden höflich darauf hinweisen, sind sich die Befragten sicher.
Aber selbst wer mit Kopfhörern schaut, sollte aufpassen, denn 48 Prozent der Befragten fühlen sich sogar durch lautes Lachen gestört. Deutsche Passagiere wollen auf Flügen also vor allem eins: ihre Ruhe.
Lesetipp: Flugbegleiterin verrät: Mit dem Flaschen-Trick prüfst du, ob ein Fremder in deinem Hotelzimmer ist
8. Dehnübungen auf dem Gang
Bei langen Flügen tun einem häufig die Beine oder der Rücken weh. Kurze Dehnübungen können dann Abhilfe schaffen: Doch wie stehen die Befragten dazu?
Drei von vier Deutschen finden es völlig in Ordnung, die Gemeinschaftsfläche für ein leichtes Stretching zu nutzen. Bei Yogaübungen im Gang sieht die Zustimmung schon anders aus. Nur 29 Prozent der Befragten finden das in Ordnung.
9. Schuhe und Socken ausziehen
46 Prozent der Deutschen finden, dass es zur guten Flugetikette gehört, die Schuhe im Flugzeug anzubehalten. Aus der Umfrage geht allerdings auch hervor, dass es 54 Prozent der Befragten total in Ordnung finden, die Schuhe auszuziehen.
In puncto Socken sieht das Ganze jedoch anders aus! Fast drei von vier Befragten empfinden nackte Füße ihrer Mitreisenden definitiv als störend. Kayak nennt hierfür auch Gründe:
Sei es wegen möglicher Gerüche oder dem leichten Gruseln vor fremden Zehen: Beim Gedanken an Sitznachbarn ohne Socken bekommen die meisten Deutschen eine Gänsehaut – und zwar keine gute!
Lesetipp: Urlaubsmodus an: Mit diesen 5 Tipps kannst du endlich von der Arbeit abschalten
10. Jemanden wecken, wenn man auf Toilette muss
Drei Viertel der Befragten finden es durchaus gerechtfertigt, die Person auf dem Sitzplatz nebenan zu wecken, um auf den Gang zu gelangen – aber nur, wenn du auf die Toilette musst! Laut der Umfrage sei dies hier entscheidend:
Denn wenn man muss, dann muss man: kein Problem. Wenn du aber deinen Sitznachbarn aus dem Schlaf reißt, nur um dich auf dem Gang zu dehnen, Yoga zu machen oder mit der Kollegin drei Reihen weiter zu quatschen, dann solltest du lieber sitzen bleiben.
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.