Bei dem sonnigen Wetter schmeißen viele Deutsche den Grill an. Hähnchenfilets, Bratwürsten und Spareribs brutzeln auf dem Rost und locken mit ihrem leckeren Duft auch die Vierbeiner an. Mit großen Augen sitzt die Mieze vor dem Grill – in der Hoffnung, der ein oder andere Happen fällt für sie ab. Doch dürfen Katzen Grillfleisch essen? Es ist Vorsicht angesagt.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Halte deine Katze vom Grill fern
Ein rauchiger, würziger Geruch liegt in der Nase und zieht durch den ganzen Garten. Natürlich möchte der Stubentiger auch von dem leckeren Essen kosten. So scharwenzelt er um den Grill herum oder lauert schon unter dem Esstisch. Allein das kann schon gefährlich werden, denn der Grill selbst und die Umgebung drumherum ist glühend heiß.
Lass deinen Liebling auf keinen Fall in die Nähe des Grills. Glut und Funken könnten herumgewedelt werden und auf dem Fell der Katze landen, sodass es zu Verbrennungen kommt. Es besteht auch die Gefahr, dass sie sich den Schwanz ankokelt. Äußerst unangenehm.
Welche Gefahr birgt Grillfleisch für Katzen?
Außerdem ist auch das Grillfleisch, das auf dem Grill liegt, für die Katze gefährlich. Wir wollen nicht überdramatisieren – ein kleines Stückchen Bratwurst oder Steak bringt die Mieze nicht gleich um. Jedoch solltest du dir über die Gefahren des Grillguts im Klaren sein und eine regelmäßige Fütterung sowie große Mengen vermeiden.
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1. Verletzungsgefahr bei Grillresten
Grillreste, die auf unserem Teller zurückbleiben, werden gern dem bettelnden Vierbeiner unter dem Tisch zugeschoben. Schließlich würden sie sonst im Müll landen – schade drum! Knabbert die Katze an Knochenresten herum, kann es passieren, dass sie diese durchbeißt. Der Knochen bricht und splittert. Schlimmstenfalls gelangen die Splitter in den Magen sowie den Darm und führen zu inneren Verletzungen und Schnitten.
Wichtig: Das gilt entgegen vieler Vermutungen nicht nur für Geflügelknochen, sondern für alle Knochenarten.
2. Gesundheitsschädliche Gewürze
Und wie steht es um Grillfleisch ohne Knochen für die Katze? Auch nicht gut, denn auch der „gute“ Teil des Fleischs ist nicht geeignet für den Katzenmagen. Der Grund: Unsere Grillwaren sind oft eingelegt, mariniert und stark gewürzt. Die Öle und Gewürze sind für den empfindlichen Magen-Darm-Trakt der Katze schwer zu verarbeiten und können sogar schädlich sein.
Knuddel die Katz‘ erklärt in einem YouTube-Video, dass Salz beispielsweise Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzleiden oder Nierenversagen begünstigen kann. Da der Salzgehalt in unseren Lebensmitteln häufig recht hoch ist, ist Grillfleisch für Katzen demnach nicht geeignet.
Hinzu kommt, dass Zutaten wie Zwiebeln oder Knoblauch, die oft für die Marinade verwendet werden, bei den Fellnasen zu Magen-Darm-Problemen führen können. Um Durchfall und Erbrechen zu vermeiden, solltest du lieber auf hochwertiges Katzenfutter oder Leckerlis zurückgreifen.
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3. Schweinefleisch kann krank machen
Letzter Versuch, denkt sich der hungrige Vierbeiner, und schnappt sich vom Grillwagen ein rohes Stück Fleisch. Hier solltest du direkt einschreiten! Denn rohes Fleisch, insbesondere Schweinefleisch, birgt das Risiko, dass sich die Katze mit dem Aujeszkyschen Virus infiziert. Der Erreger löst die Aujeszkysche Krankheit aus, geht direkt ins Gehirn der Katze und tötet dort die Nerven ab. Daraus entstehen Symptome wie:
- Erbrechen und Fressunlust
- Erhöhte Speichelproduktion
- Juckreiz
- Verhaltensänderungen
- Atembeschwerden
Spätestens nach einer Woche endet die Erkrankung für die meisten Tiere tödlich. Im Hinblick darauf fällt es uns dann doch gar nicht mehr schwer, den bettelnden Augen der Katze zu widerstehen und ihr kein Grillfleisch anzubieten. Setze stattdessen auf eine gesunde, ausgewogene und katzenfreundliche Ernährungsweise.