In ihren jungen Jahren hat meine Katze zahlreiche Mäuse von ihrer Jagd mit nach Hause gebracht. Nachdem sie stundenlang mit ihrer Beute gespielt hat, wurde sie samt Haut und Haare verspeist. Da frage ich mich: Wenn Mäuse doch die Leibspeise von Katzen sind, warum gibt es dann kein Katzenfutter mit Mäusegeschmack? Oder… gibt es die Sorte etwa doch?
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.
Warum gibt es kein Katzenfutter mit Mäusegeschmack?
So merkwürdig es sich auch anhört, umso verwunderlicher finde ich es, dass es kein Katzenfutter aus Mäusen oder Vögeln gibt. Und das, obwohl die Vierbeiner so gerne ein pelziges oder gefiedertes Beutetier mit nach Hause bringen. Nun weiß ich: Es ist Zeit, sich von den gängigen Futter-Klischees ein für alle mal zu verabschieden.
1. Katzen ernähren sich anders als früher
Als Katzen noch in der Wildnis lebten, waren sie auf kleine Beutetiere wie Mäuse oder Vögel angewiesen, um satt zu werden. Der Stubentiger von heute braucht nur noch zu seinem Napf zu stolzieren und findet dort die verschiedensten Sorten Nass- und Trockenfutter vor. Die Maus an sich war quasi nur ein Mittel zum Zweck, um in der Natur zu überleben. Ob sie wirklich auf die kleinen Nager abfahren, bleibt ungewiss. Fakt ist: Sie können heutzutage von der Speisekarte der Katze getrost gestrichen werden.
2. Katzen jagen Mäuse zum Spaß
Aus dem eben genannten Grund kommt es auch immer wieder vor, dass eine Katze eine Maus mit nach Hause bringt, sie aber gar nicht frisst. Der Verzehr ist für die Mieze nicht mehr wichtiger. Vielmehr möchte sie ihren Jagdinstinkt ausleben, spielen und sich eine ordentliche Portion Lob abholen, wenn sie dir ihre Beute vor die Füße legt. Auf Katzenfutter mit Mäusegeschmack können die Vierbeiner bei all den schmackhaften Alternativen also sicher verzichten.
3. Katzen brauchen Proteine und Energie
Der Grund, wieso es kein Katzenfutter mit Mäusegeschmack oder gar aus Mäusen gibt, ist ganz einfach: Es gibt Tiere, die gesünder sind und den notwendigen Bedarf der Katze an Eiweißen und Aminosäuren decken. Katzen brauchen spezielle Nährstoffe, weshalb sie ausschließlich hochwertiges Katzenfutter fressen sollten. Beispielsweise ist auch Hundefutter für Katzen nicht geeignet.
4. Katzenfutter aus Mäusen ist nicht rentabel
Abgesehen davon, dass den Miezen Katzenfutter mit Mäusegeschmack wahrscheinlich nicht einmal schmecken würde, wäre es in der Herstellung und in der Produktion mit immensen Kosten und Aufwand verbunden. Mäuse sind sehr klein und geben wenig her. Dadurch müssten viele Tiere extra gezüchtet werden, was viel Zeit und Geld fordert und zudem kein schöner Gedanke ist. Die Katzenfutter-Sorten, die jetzt auf dem Markt sind, werden aus den Resten der Fleischproduktion für den Menschen gewonnen, berichtet das Magazin Tiere-Online.
Katzenfutter aus Mäusen: gewolft und gewollt?
Beim Durchstöbern des Internets finden sich durchaus Hersteller, die auf Katzenfutter aus Mäusen setzen – ob als Testprodukt oder zum Spaß. Laut einiger Online-Rezensionen treffen sie damit die Vorliebe vieler Miezen. Meist enthalten sie 100% gewolfte Maus und sind etwas teurer als andere Sorten. Doch liefert der Nager unseren Katzen wirklich alle wichtigen Nährstoffe?
Tatsächlich ist das Katzenfutter im Handel ähnlich zusammen gesetzt wie die „Inhaltsstoffe“ einer Maus. Mäuse bestehen zu etwa 62 Prozent aus Wasser, haben viele Eiweiße, Fette und Mineralstoffe. All das ist für eine artgerechte und ausgewogenen Ernährung der Katze wichtig. Da sie sich von Getreide ernähren, liefern sie auch einige Kohlenhydrate, die für die Mieze nützlich sind. Katzenfutter aus Mäusen kannst du deiner Katze demnach guten Gewissens füttern. Ob es ihr wirklich schmeckt, ist eine andere Sache.
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Rezept: Katzenfutter mit Mäusegeschmack selbst machen
Katzenfutter aus Mäusen gibt es also wirklich. In den meisten Fällen verbirgt sich hinter der Sorte „Maus“ buchstäblich keine echte Maus, sondern lediglich eine Mischung aus Aromen und Zutaten ist, die den Geruch und den Mäusegeschmack ins Katzenfutter bringen sollen. Die Zusammensetzung variiert von Hersteller zu Hersteller und besteht meist aus Zutaten wie Leber oder Geflügel.
Wer gerne für die Fellnase kocht, kann sich an einem genialen Rezept ausprobieren, welches das Magazin Ein Herz für Tiere in Zusammenarbeit mit Dr. med. vet. Michael Streicher entwickelt hat: dem selbst gemachten Katzenfutter mit Mäusegeschmack.
Du brauchst:
- 100 Gramm Hühnerherzen
- 40 Gramm frisches Rinderhack
- eine Karotte
- 1 EL weiche Karoffeln oder Kartoffelpüree
- 2-3 EL Hühnerbrühe ohne Zusätze
- ½ TL Fischöl oder Schmalz
- eine Messerspitze Mineralfutter und Eierschale
So geht’s:
- Schneide die Hühnerherzen in kleine Stücke und mischen das Rinderhack darunter.
- Nachdem du die Karotte geschält hast, raspele sie mit einer Reibe klein. Übergieße die Raspeln dann mit heißem Wasser und lasse sie ca. 10 Minuten darin ziehen.
- Mische den Karotten- und den Kartoffelbrei nun unter das Fleisch. Zerdrücke große Stückchen notfalls mit einer Gabel klein.
- Gib zuletzt die Eierschale und das Mineralfutter dazu. Je nach Konsistenz kannst du die Brühe schrittweise hinzugießen.
- Serviere deiner Katze deine Kreation. Frisst sie es nicht sofort, stelle es nach einer halben Stunde im Kühlschrank kalt. Sie sollte es am selben Tag noch verspeisen.
Wir wünschen deinem Stubentiger einen guten Appetit!