Manchmal spielt das Leben anders, als man vielleicht vermutet. In diesem Zusammenhang kann es auch mal dazu kommen, dass man ein neues Zuhause für seinen Vierbeiner suchen muss. Die Gründe dafür sind unterschiedlich und führen leider zu einer wirklich schwierigen Entscheidung. Doch dann kommt es trotzdem zu dem Entschluss: Ich muss meinen Hund abgeben„. Wie du jetzt verantwortungsbewusst handelst und welche Optionen dir in dieser Situation zur Verfügung stehen, erfährst du jetzt.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Alles zum Thema „Hund abgeben“:
„Mein Hund braucht ein neues Zuhause“: Mache dir keine Vorwürfe
Zuerst einmal möchten wir klarstellen, dass es nichts Verwerfliches ist, wenn man die Entscheidung getroffen hat, dass sein Vierbeiner woanders besser aufgehoben wäre. Manche sind regelrecht dazu gezwungen, ihren Hund aufzugeben und müssen sich vielleicht noch von Bekannten Vorwürfe deswegen machen lassen.
Du trägst gegenüber deinem Vierbeiner eine große Verantwortung. Und dazu gehört auch zu entscheiden, dass man einfach nicht mehr der oder die geeignete Besitzer:in ist. Aufgrund dessen ist es allerdings auch wichtig, dass dein Hund in gute und zuverlässige Hände kommt.
Hund abgeben wegen Überforderung ist keine Schande
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum ein Vierbeiner seine Familie wechseln muss. Um dich und auch vielleicht andere etwas für diese Entscheidung und den Gedankengang zu sensibilisieren, haben wir dir ein paar Gründe aufgeführt, warum manche Menschen ihre Hunde abgeben.
- Fehleinschätzung: Vor der Anschaffung eines Hundes sollte genau überlegt werden, ob dieser in das eigene Leben und die Lebensplanung passt. Öfters unterschätzen die Besitzer:innen allerdings die Arbeit und den Zeitaufwand, den ein Hund mit sich bringt. Wenn dies der Fall ist, sollte er in eine Familie, die sich ihm wirklich zuwenden kann.
- Kosten: Auch die Kosten eines Hundes werden öfters unterschätzt und können gut und gerne mal den Geldbeutel sprengen. Wenn es nun zu unvorhergesehenen Ausgaben und Komplikationen kommt, kann der Hund den Alltag nicht verschönern, sondern zu einer finanziellen Hölle machen.
- Beruf: Wenn du einen neuen Job annimmst und dieser dich zeitlich sehr fordert, kommt der Vierbeiner in vielen Fällen zu kurz. Auch das kann ein Abgabegrund sein, denn dein Hund braucht täglichen Auslauf und auch Spielzeit mit dir.
- Allergien: In diesem Fall kann das Halten eines Hundes zur riesigen Belastung werden. Einige Besitzer:innen entwickeln erst nach einiger Zeit mit ihrem Vierbeiner eine unvorhergesehene Tierhaarallergie. Die Abgabe des Hundes ist in diesem Fall beinahe ein Zwang.
- Familie: Wenn sich die familiäre Situation ändert, kann dies viele Faktoren beinhalten, die dazu führen, dass der Vierbeiner ein neues Zuhause braucht. Dazu zählt der Tod der/des Halter:in, eine Trennung, die dazu führt, dass nicht mehr genug Zeit oder keine finanziellen Mittel mehr vorhanden sind oder die Geburt eines Kindes, welches nicht mit dem Vierbeiner klarkommt.
3 Optionen, deinen Hund abzugeben
Wenn es nun doch heißt „Mein Hund braucht ein neues Zuhause“, solltest du dich an seriöse und zuverlässige Stellen wenden. Überlege dir gründlich, wo dein Hund gut aufgehoben ist und wie du ihm am besten großen Stress ersparen kannst. Was du niemals tun solltest, ist deinen Vierbeiner auszusetzen oder im Internet zu verkaufen. Hier findest du drei mögliche Optionen für dich:
1. Freund:innen & Familie
Manchmal liegt die Lösung ganz nahe: Versuche jemanden aus deinem Bekanntenkreis zu finden, der sich deinem Vierbeiner annimmt. Du kennst diese Menschen und dein Hund meistens auch, sodass du dir sicher sein kannst, dass dein Fellfreund dort ein tolles, neues Zuhause findet.
Allerdings kann es auch sein, dass dies für dich nicht die beste Lösung ist, da es schmerzlich sein kann, sein früheres Haustier regelmäßig wiederzusehen und immer wieder vor Augen geführt zu bekommen, was man verloren hat, beziehungsweise abgeben musste. Dein Hund sollte sich in den ersten Monaten im neuen Zuhause also ohne dich an sein neues Umfeld gewöhnen.
2. Tierheim
Die vermutlich ‚berühmteste‘ Lösung ist es, seinen Hund beim Tierheim abzugeben. Dies ist eine verantwortungsbewusste Anlaufstelle, bei welcher du weißt, dass dein Hund gut aufgenommen wird, bis er ein neues Zuhause hat. Hier musst du allerdings eine Abgabegebühr zahlen, da sich viele Tierheime über Spenden und auch ehrenamtliche Mitarbeiter:innen finanzieren.
Diese Abgabegebühr ist allerdings auch für dich eine Versicherung, dass es deinem Hund in seinem vorläufigen Zuhause an nichts fehlen wird und er mit den notwendigsten Dingen versorgt sein wird.
3. Tierschutzorganisationen
Eine dritte Möglichkeit, deinem Hund ein neues Zuhause zu finden, sind Tierschutzorganisationen. Diese vermitteln Vierbeiner in Notsituationen. Bis er ein geeignetes Zuhause gefunden hat, lebt er in einer Pflegestelle, bis die Organisation die perfekte Familie auserkoren hat. Auch hier musst du vermutlich mit einer Abgabegebühr rechnen.
Das solltest du nicht vergessen, wenn du deinen Hund abgibst
Wenn du dich für eine der obenstehenden Optionen entschieden hast oder deine eigene, verantwortungsbewusste Lösung gefunden hast, solltest du auch an die organisatorische Komponente der Abgabe denken. Wir haben deshalb eine kleine Check-Liste für dich, die dir dabei hilft, nichts in dieser besonderen Situation zu vergessen.
- Vergiss nicht, alle wichtigen Dokumente deines Hundes an die Abgabestelle oder an seine neue Familie mitzugeben. Dazu gehören der Impfpass, der Ausweis und der Kaufvertrag.
- Informiere die Abgabestelle oder die neuen Besitzer:innen deines Vierbeiners über jegliche Krankheiten, Vorlieben und bestimmte Verhaltensweisen. Die Wahrheit ist hier das A und O. Nur so kann dein Hund ein neues, für ihn geeignetes Zuhause finden.
- Melde deinen Hund beim Steuer- und Stadtkassenamt um, sodass du keine Hundesteuer mehr zahlen musst.
- Lass dir schriftlich bestätigen, wo, wann und bei wem du deinen Vierbeiner abgegeben hast.
- Gib deinem Hund vertraute Gegenstände mit, damit er etwas ‚Heimat‘ in seiner neuen Wohnumgebung hat und so nicht zu sehr gestresst ist.
- Wenn dein Hund gechipt ist, solltest du ihn auch hier ummelden und die Daten ändern.
Seinem Hund ein neues Zuhause zu suchen ist für Halter:in und auch den Hund selbst aufregend und manchmal beängstigend. Versuche also für dich und auch dein Haustier so wenig Stress wie möglich zu produzieren und denk immer daran, dass du für deinen Hund auch die Verantwortung hast, ihn in die bestmöglichen Hände zu geben.
- Noch mehr Artikel zum Thema Hund findest du hier:
- Dem Hund das Bellen abgewöhnen: Diese 4 Möglichkeiten sind am effektivsten
- Hund mit blauer Zunge: Diese 3 Rassen nennen diese Eigenschaft ihr Eigen
- Keine gute Idee: Darum schadet Hundeparfum der Nase deines Vierbeiners
- Hilfe, mein Hund knurrt mich an! Diese 5 Dinge können die Ursache dafür sein