Der Coronavirus ist für die meisten Menschen in unserer Gesellschaft noch immer ein neues Phänomen. Wir gewöhnen uns nur langsam an die Isolation, an die Ausgangssperren und das immerwährende Damoklesschwert des Gefühls “Kann ich mich anstecken?”
Diese dunklen Wolken, die in unseren Köpfen herumspuken und diese völlig neuartige Situation tut uns alles andere als gut. In besonders schlimmen Fällen können Angst- und Zwangsstörungen wieder auftreten, die bereits als austherapiert galten.
Was sind Angst- und Zwangsstörungen eigentlich?
Angst- und Zwangsstörungen sind immer irrational, auch wenn sie oft auf rationalen Ängsten basieren. Knapp 4 % der Deutschen Bevölkerung leiden derzeit an einer so irrationalen Angststörung – und das ohne Corona. Durch Einflüsse von außen werden die Gedankenzwänge aber natürlich noch verschlimmert oder diversifiziert.
Corona: Warum so schlimm für zwangsgestörte Menschen?
Wir leben in verrückten Zeiten. Eine solche Epidemie, wie sie der Coronavirus ausgelöst hat, gab es noch nie. Jedenfalls nicht in einer Zeit, an die wir uns erinnern könnten. Selbst die Kanzlerin spricht von einer Ausnahmesituation, wie wir sie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr hatten.
Alle Weltuntergangsszenarien, die sich Menschen mit einer Angst- oder einer Zwangsstörung ausgemalt haben, scheinen sich nun zu bewahrheiten.
Da hilft es auch nicht, wenn von allen Seiten Push-Nachrichten auf Handys geschickt werden, Klopapier und Nudel-Hamsterkäufe die Schlagzeilen machen und die Ausgangssperren immer näher rücken.
Wie äußern sich die Corona-Zwangsstörungen?
Angst- und Zwangsstörungen äußern sich erst gedanklich und verfestigen sich mit Fortschreiten der Krankheit auch in Handlungen. Angstgestörte Menschen fühlen sich in einer so misslichen Lage, dass sie sich unfähig fühlen, wirklich etwas zu tun. Sie steigern sich so sehr in ihr Unglück hinein, dass alles hoffnungslos scheint.
“Ich werde mich infizieren und das Virus wird bei mir ungleich schlimmer verlaufen als in meiner Altersgruppe.”
“Ich werde alle anderen anstecken, wenn ich auf die Straße gehe.”
“Ich bin eine Bedrohung für die Menschheit.”
“Bald gibt es die ersten Plünderungen und Morde.”
Aus diesen Gedanken resultieren drastische Maßnahmen. Nicht nur, dass zwangsgestörte Menschen tatsächlich nicht mehr auf die Straße gehen. Das ist zu Zeiten von Corona ja keine schlechte Idee.
Doch die Angst geht soweit, dass Zwangsgestörte selbst fürs Einkaufen oder den Abendspaziergang das Haus nicht mehr verlassen. Nachts liegen sie wach und denken an die schlimmen Folgen, die der Coronavirus noch für sie und die Menschheit haben wird.
Diese Zwänge löst der Coronavirus sonst noch aus
Der Coronavirus hat eine Menge Maßnahmen ins Rollen gebracht, die Zwangsgestörte zu Opfern ihrer selbst machen.
- Mehrmals in der Minute Händewaschen und desinfizieren. Warum das schädlich ist, erfährst du hier.
- Das Handy, der Laptop und die Brille werden ebenso oft desinfiziert wie die Hände.
- Den Mainstream-Medien nicht mehr trauen, was sie über die Entstehung des Coronavirus verbreiten. Die 3 größten Verschwörungstheorien findest du hier.
- News-Portale und Nachrichtensendungen werden zwanghaft oft aufgerufen.
Nicht auf die leichte Schulter nehmen
Natürlich wollen wir hier eine Entwarnung an dieser Stelle aussprechen. Der Coronavirus wird sich zwar weiterhin ausbreiten, doch Weltuntergangsszenarien sind noch immer haltlos übertrieben. In Deutschland ist die Lebensmittelversorgung gesichert und nur die wirklichen Risikogruppen sollten sich ernsthafte Sorgen machen.
Dir geht es trotzdem schlecht? Vielleicht hilft dir ein Gespräch mit der Telefonseelsorge unter der Nummer 0800 111 0 11. Um Angst- und Panikattacken loszuwerden, haben wir diese Tipps für dich. Auch unsere weekly heroine Ronja von Rönne hat es geschafft, ihre Paniattacken unter Kontrolle zu bekommen.
Was der Coronavirus auch mit Menschen macht, die normalerweise eine gesunde Psyche haben, liest du hier.
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