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Emotionales Essen: Wenn der Kühlschrank dein bester Freund ist

Hast du schon einmal etwas von emotionalem Essen gehört? Wenn nicht, hast du es aber sicherlich schon einmal getan, ohne es überhaupt benennen zu können. Wir haben die Fakten.

Emotionales Essen
Viele von uns haben es sicherlich schon einmal getan: Das Emotionale Essen. Wir haben herausgefunden, wie du dagegen vorgehen kannst. Foto: IMAGO / MASKOT

Emotionales Essen ist der Zustand, in welchem wir alles in uns hineinstopfen, was uns zwischen die Kiemen kommt. Und das nur, weil wir traurig, wütend oder gestresst sind – und auf einmal wird der Kühlschrank zu unserem besten Freund. Wir verraten dir, was genau der Grund für dieses Craving ist und wie du das unkontrollierte Essen in den Griff bekommst.

Was steckt hinter dem Konzept des emotionalen Essens?

Emotionales Essen, oder auch Frustessen genannt, kann einige Gründe haben. Normalerweise essen wir, weil wir Hunger haben. Der Hunger ist ein Signal für uns und unseren Körper, dass wir Energie in Form von Nährstoffen benötigen. Sobald wir dann gegessen haben und der Körper die von ihm verlangten Stoffe bekommen hat, ist das Hungergefühl verschwunden und wir sind satt.

Beim emotionalen Essen geht es allerdings nicht um Energiezufuhr oder darum, den Hunger zu stillen. In diesem Zustand versuchen wir, mithilfe von Essen unsere Unzufriedenheit zu bekämpfen. Hunger spielt da keine Rolle – es wird gegessen, was geht und auch über den Hunger hinaus.

Emotionales Essen: Wenn der Kühlschrank dein bester Freund ist

Emotionales Essen: Wenn der Kühlschrank dein bester Freund ist

Hast du schon einmal etwas von emotionalem Essen gehört? Wenn nicht, hast du es aber sicherlich schon einmal getan, ohne es überhaupt benennen zu können. Wir haben die Fakten.

Das sind die Ursachen für emotionales Essen

Bei emotionalem Essen versuchen wir eigentlich nur eins: unsere negativen Gefühle wie Stress, Wut, Angst undTrauer zu kompensieren. Laut Spiegel Online lassen sich rund 30 Prozent aller Deutschen zum Frustessen verführen. Schön wäre es, wenn das Essen, nach welchem wir uns sehnen, gesund wäre. Jedoch ist meist das Gegenteil der Fall: Chips, Schokolade und andere fettige Sachen stehen beim emotionalen Essen an der Tagesordnung.

Und das hat einen Grund: Unser trauriges Unterbewusstsein sucht eine Ersatzbefriedigung und einen Entspannungszustand. Essen ist für viele Menschen mit positiven Erinnerungen verknüpft, die durch die Nahrungsaufnahme wieder hervorgerufen werden. Vor allem in Stresssituationen hast du dich sicherlich schon oft selbst sagen hören, dass ein Stück Schokolade gleich alles besser machen wird. Nach spätestens zwei Tafeln wirst du vielleicht auch gemerkt haben, dass Schokolade zwar toll ist und dich für einen Moment glücklich macht. Aber Zauberkräfte, die den Stress verschwinden lassen, hat auch sie nicht.

Illustration emotionales Essen
Emotionales Essen kann uns regelrecht erdrücken. Foto: IMAGO / fStop Images

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Zucker Glückshormone freisetzen kann, was ein Grund dafür ist, dass wir beim emotionalen Essen zu Foodsünden greifen. Diese Hormone bedienen dann die Sucht-Areale im Gehirn und gaukeln uns vor, dass alles super ist. Jedoch hält dieses High nicht lange an und wir beginnen erneut mit dem emotionalen Essen – ein Teufelskreis beginnt, der absolut nichts mehr mit Genussessen zu tun hat.

Wie kann man gar nicht erst in den Teufelskreis „Emotionales Essen“ geraten?

Um nicht in diesen Teufelskreis hingezogen zu werden, solltest du es erst gar nicht zum emotionalen Essen kommen lassen. Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Jedoch können dir ein paar Fragen, die du dir selbst stellst, helfen, dich nicht sofort auf die nächste Pizza zu stürzen.

  • „Warum möchte ich das essen?“ – Um dem emotionalen Essen erst gar nicht zu verfallen, solltest du dir bewusst machen, warum du gerade zum Kühlschrank schlurfst und dir alles schnappst, was du finden kannst. Das Bewusstmachen, dass dein Unterbewusstsein dich gerade zum Essen verleiten möchte, ist der erste Schritt, um das emotionale Essen einfach sein zu lassen. Frage dich also, ob du gerade wirklich aus Hunger isst oder nur, um irgendein Gefühl zu kompensieren – auch wenn es nur Langeweile ist.
  • „Warum fühle ich mich so?“ – Wenn du herausgefunden hast, dass nur Wut, Trauer oder Stress dich zum Kühlschrank geführt haben und nicht Hunger, kannst du dir überlegen, wie du diese Gefühle aus der Welt schaffen kannst.
  • „Was kann ich tun, anstatt zu essen?“ – Ein klärendes Gespräch oder einfach ein Nickerchen können dir helfen, dem emotionalen Essen zu entkommen. Auch Produktivität wird dich besser fühlen lassen, als weinend mit einer Pizza im Bett zu liegen. Klar, du sollst deine Gefühle nicht in dich hineinfressen (im wahrsten Sinne des Wortes), aber etwas anderes zu finden, um seine Gefühle zu kompensieren, ist das A und O gegen emotionales Essen.
Emotionale Frau
Es gibt einige Dinge, die man tun kann, das emotionale Essen zu stoppen. Foto: IMAGO / MASKOT

Wie stoppt man emotionales Essen, wenn es zur Gewohnheit geworden ist?

Man kann nicht immer gegen das emotionale Essen ankämpfen und ab und zu ist das auch in Ordnung. Sollte es jedoch zur Gewohnheit werden, solltest du die Notbremse ziehen. Denn auch wenn es sich so anfühlt: Essen vertreibt die Probleme nicht, es verdrängt sie nur. Die folgenden Maßnahmen können dir allerdings helfen, aus diesem Teufelskreis zu entkommen.

1. Alternativen finden

Wenn du es nicht schaffst, sofort mit dem emotionalen Essen aufzuhören, greif lieber zu gesünderen Alternativen. Tausche Chips und Co. gegen Obst, Gemüse und kalorienärmere Lebensmittel aus.

2. Suche dir Ablenkungen und baue deine Gefühle anders ab

Wenn der Drang nach dem emotionalen Essen zu groß wird, leg dir eine Routine an, die dich von diesem Gefühl ablenken wird. Das kann ein Workout sein, eine Meditation oder eine Atemübung. Alles, was dir hilft, herunterzukommen und dich abzulenken, ist hier erlaubt. Denn gleichzeitig kannst du bei diesen Übungen deine negativen Emotionen abbauen.

Emotionales Essen: Wenn der Kühlschrank dein bester Freund ist

Emotionales Essen: Wenn der Kühlschrank dein bester Freund ist

Hast du schon einmal etwas von emotionalem Essen gehört? Wenn nicht, hast du es aber sicherlich schon einmal getan, ohne es überhaupt benennen zu können. Wir haben die Fakten.

3. Ernährungstagebuch führen

Wenn du dir unsicher bist, ob dein Essen wirklich von emotionaler Natur ist, kann dir auch ein Ernährungstagebuch helfen. Dadurch kannst du dir einen Überblick verschaffen, was du wann und warum isst. Das kann viel Aufschluss über dich und dein Essensverhalten bringen.

4. Andere Belohnungen

Viele belohnen sich nach einem langen Tag mit einem schönen Essen. Sicherlich ist das ein guter Weg, um den Tag zu beenden, allerdings ist auch viel Stress und Anspannung mit dem Essen an sich verbunden. Deshalb kannst du dich auch mal anders belohnen. Wie wäre es mit einem schönen Entspannungsbad, anstatt die Torte von gestern aufzufuttern? Oder mit einem neuen Lippenstift? Natürlich sollst du jetzt nicht Unsummen an Geld ausgeben, um deine Gefühle zu kompensieren, aber für den Anfang kann es hilfreich sein.

Frau nimmt ein Bad
Bei emotionalem Essen hilft vor allem Ablenkung, die auch gleichzeitig eine Belohnung sein kann. Foto: Rachel Fields / ffgimages via canva

Fazit: Emotionales Essen tut deinem Körper nachhaltig nicht gut

Essen ist toll. Das wollen wir gar nicht bestreiten. Doch wenn Genuss zum Zwang wird, kann es schnell seinen Reiz und auch seine Freude verlieren. Denn je öfter du emotional isst, desto mehr verbindet dein Körper das Essen mit schlechten Gefühlen. Das beste Mittel gegen das emotionale Essen ist immer noch die Konfrontation mit dem Gefühl, das dich zum Essen bringt. Löst du deine Gefühle durch ein aufklärendes Gespräch, geht es dir auch ohne emotionales Essen besser. Höre einfach auf deinen Körper. Du sollst natürlich nicht hungern. Aber das Unterscheiden zwischen ’normalem‘ Essen und emotionalem Essen ist wichtig und unabdingbar in vielen Situationen.

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In unserem Podcast sprechen Njema, Mona und Lisa über Essen & Essensstörungen.

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