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Angst vor Dunkelheit? Warum du dir unbedingt Hilfe suchen solltest

Nicht nur Kinder haben Angst vor der Dunkelheit, sondern auch Erwachsene. Ab wann solltest du dir Hilfe suchen? Wir bringen Licht ins Dunkel.

Frau Traurig
© IMAGO / Westend61

7 Dinge, die Menschen mit einer Angststörung heimlich tun

Wichtig: Wenn du schon mal in diesen Situationen warst, heißt das noch nicht, dass du eine Angststörung hast!! Es könnte jedoch dafür sprechen, dass du mit Angst kämpfst. Such dir gern jemanden mit dem du darüber sprechen kannst.

Menschen, die Angst vor der Dunkelheit haben, erleben ein Gefühl von Unbehagen, wenn es dunkel wird. Diese Furcht betrifft nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Das Ausschalten des Lichts zum Schlafen oder das vollständige Schließen der Rollläden ist für sie kaum vorstellbar. Wie entsteht eine solche Phobie und welche Behandlungsmethoden gibt es? Das erfährst du hier.

Angst vor der Dunkelheit: Das steckt dahinter

Die Angst vor der Dunkelheit heißt auch Achluophobie. Das Wort setzt sich zusammen aus den altgriechischen Vokabeln achlýos und phobos. Übersetzt bedeutet das so viel wie Angst vor dem Nebel bzw. der Dämmerung. Aber auch der Begriff der Nyktophobie ist geläufig, wobei die griechische Vokabel nyktós die Nacht bedeutet.

Die Achluophobie ist eine spezifische Phobie vor der Dunkelheit bzw. vor den vermeintlichen Gefahren, die mit der Dunkelheit verbunden sind. Diese Angst geht zum Teil so weit, dass Betroffene es beispielsweise meiden, nachts das Haus zu verlassen oder dunkle Räume wie einen Keller zu betreten. Sie versuchen zudem ständig Licht bei sich zu haben, um ihre Angst zu umgehen.

Angst im Dunkeln: Es betrifft meist Kinder

Viele Eltern werden sicher die Bitte ihres Kindes kennen, das Licht anzulassen oder die Tür einen Spalt weit geöffnet zu lassen. Allerdings hat diese Bitte wenig mit der phobischen Störung zu tun. Vielmehr kann diese Angst als normale Entwicklungsphase betrachtet werden. Vor allem zwischen dem dritten und dem vierten Lebensjahr ist diese Angst vor der Dunkelheit typisch.

Von einer ausgewachsenen Angststörung spricht man erst dann, wenn die Angst vor der Dunkelheit den Tagesablauf beeinträchtigt oder sich ein Vermeidungsverhalten manifestiert.

Frau Dunkelheit
Angst in der Dunkelheit ist nicht nur ein Phänomen unter Kindern. Auch Erwachsene können betroffen sein. Foto: IMAGO/ Addictive Stock

Doch auch Erwachsene leiden an der Phobie

Keineswegs ist die Angst vor der Dunkelheit allein den Kindern vorbehalten. Auch erwachsene und ältere Menschen können von dieser Phobie betroffen sein. Das verwundert wenig, immerhin kann es verunsichern, wenig sehen zu können. Den ganzen Tag über sehen wir gut und das ist auch wichtig, um potenzielle Gefahren wahrnehmen zu können.

In der Nacht oder in dunklen Räumen wird uns diese Fähigkeit genommen. Das kann zu mulmigen Gefühlen führen. Mal ein Gefühl der Unbehaglichkeit zu spüren, wenn es an Licht mangelt, macht aber noch keine Angst vor Dunkelheit aus. Auch hier sind der Leidensdruck und das mögliche Vermeidungsverhalten entscheidend, ob von einer diagnostizierten Phobie gesprochen werden kann.

Betroffene der Achluophobie müssen beispielsweise die gesamte Nacht über das Licht brennen lassen. Dadurch büßen sie an Schlafqualität und zuletzt an Lebensqualität ein. Und als Faustregel bei jeder psychischen Erkrankung gilt: Wird die Lebensqualität beeinträchtigt, ist eine Therapie nötig.

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So entsteht die Angst vor der Dunkelheit

Die Ursprünge solcher Ängste können in Extremfällen mit Erfahrungen zusammenhängen, die in der Dunkelheit gemacht wurden: zum Beispiel Missbrauch oder Gewalt. Die Angst kann aber auch genetisch bedingt, also vererbt worden sein oder durch die eigene Persönlichkeit bedingt sein.

Wer beispielsweise ein sehr ausgeprägtes Vorstellungsvermögen hat, kann sich leichter in Angstszenarien versetzen. Zum Teil sind es aber auch ganz offensichtliche Angstauslöser: Vielleicht wurde vor der Angstphase ein Horrorfilm geschaut, der zu großen Teilen in der Dunkelheit spielt.

Dunkelheit
Die Angst vor der Dunkelheit kann veranlagt sein, aber auch aufgrund der Persönlichkeit bedingt sein. Foto: imago images/Addictive Stock

Diese Behandlungsmethoden gibt es

In der Therapie arbeitet man meist mit einer Expositions-basierten kognitiven Verhaltenstherapie. Einfach gesagt wird der oder die Betroffene unter Anleitung des:der Therapeut:in durch eine Angstphase geleitet, die zuvor ausgelöst wurde.

Bezogen auf die Angst vor der Dunkelheit wird also ein Szenario geschaffen, in dem der oder die Betroffene immer größerer Dunkelheit ausgesetzt wird. Zuletzt steht das Ziel, dass die Angstphase begleitet durchgestanden wird und dadurch ein Umlernen erfolgt. Diese Form der Therapie soll zeigen, dass keine Gefahr von der Dunkelheit ausgeht. Bei sehr schweren Formen kann zusätzlich auch eine medikamentöse Behandlung in Betracht kommen.

Wie können sich Betroffene selbst helfen?

Betroffene können sich zudem auch selbst helfen, indem sie autogenes Training erlernen oder Entspannungsübungen anwenden. Psychiaterin Kathrin Domschke verrät im GEOMagazin außerdem, dass Betroffene versuchen sollten, ihre Angst positiv zu verkehren. Sie sollen der Dunkelheit also etwas Positives abgewinnen – zum Beispiel wie geschult ihre akustischen Sinne in diesem Moment sind.

Allerdings sollte man nichts überstürzen und sich langsam an solche Experimente wagen. Beispielsweise könnten Betroffene versuchen, jeden Tag einige Minuten mehr ohne Licht auszukommen. Wichtig ist zudem, jeden kleinsten Erfolg zu feiern und in einem Tagebuch aufzuschreiben. Wer jedoch merkt, dass er seiner Angst allein nicht Herr:in wird, sollte sich in jedem Fall auf eine Therapie einlassen.

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