Verdorbene Wurst, überreifer Käse oder Obst mit Makeln. Solche Lebensmittel landen oft im Mülleimer, sei es in privaten Haushalten, Gaststätten oder Supermärkten. Oft werden nicht makellose Lebensmittel erst gar nicht in den Regalen angeboten. Die Welthungerhilfe stellt fest, dass viele Lebensmittel schon von der Produktion bis zum Konsumenten aussortiert werden. Wie du in deinem eigenen Haushalt Lebensmittel retten kannst, zeigen wir dir hier.
Warum sollte man Lebensmittel retten?
Lebensmittelproduktion, Transport, Lagerung und sogar der Müll belasten unsere Umwelt ungemein. Lebensmittel haben einen weiten Weg hinter sich, bis sie im Supermarkt angekommen sind und gekauft werden können. Lebensmittel wegwerfen bedeutet gleichzeitig auch, dass wir Geld wegwerfen, dass auf Teilen der Ackerfläche umsonst angebaut wurde, dass Müll und Produktion klimaschädliche Gase umsonst freisetzen und dass einmal mehr Verpackungsmüll produziert werden muss.
Doch: Wenn wir Lebensmittel retten, tun wir auch etwas gutes für die Umwelt. Hier verraten wir dir übrigens, welche Rolle das Coronavirus bei der Lebensmittelverschwendung spielt und was du dagegen tun kannst.
5 schnelle Fakten über Lebensmittelverschwendung:
Eine Statistik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft gibt Auskunft über unser Konsumverhalten, bezogen auf Lebensmittel in Deutschland. Diese 5 Fakten haben es in sich:
1. In Deutschland wirft jede Person pro Jahr ca. 55 kg an Lebensmittel weg.
2. Ca. die Hälfte der weggeworfenen Lebensmittel ist noch ess- und genießbar.
3. Der häufigste Grund des Wegwerfens: Haltbarkeitsprobleme.
4. Zweithäufigster Grund sind zu groß bemessene Portionen beim Kochen.
5. Obst und Gemüse machen den größten Anteil an Weggeworfenem aus.
Anleitung: So kannst du deine Lebensmittel zu Hause retten
Es gibt viele Organisationen und Apps, die gegen Lebensmittelverschwendungen kämpfen. Allerdings kannst du auch schon was Gutes tun, wenn du erstmal in deine eigenen vier Wände schaust. Lebensmittel retten fängt nämlich bereits bei dir zu Hause an, bevor du überhaupt einkaufen warst. Um unnötiges Wegwerfen von Lebensmitteln zu vermeiden, solltest du dir Gedanken machen und folgende Schritte beachten:
1. Planen
Ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln ist das A und O. Am besten planst du vor jedem Einkauf, was du brauchst. Dafür ist ein Wochenspeiseplan besonders hilfreich. So weißt du bereits vorher, was du brauchst und kaufst auch nur das, was du auch wirklich benötigst. Wenn du am Ende der Woche ein Gericht mit frischem Fleisch kochen möchtest, kannst du auch einmal mehr in der Woche einkaufen gehen, bevor es in deinem Kühlschrank verdirbt. Damit verringerst du das Wegwerfen von Nahrung. Mit der Zeit kriegst du dann ein immer besseres Gefühl dafür, wie du perfekt planst.
2. Einkaufen
“Oh, darauf habe ich jetzt richtig Heißhunger!“ Kennst du diesen Gedanken? Falls ja, solltest du diesem kurzen Impuls nicht sofort nachgehen und die Produkte besser nicht kaufen! Meist hat man zu Hause keine Lust mehr drauf und vergisst sie zu essen. Letztendlich landen sie dann wahrscheinlich im Müll. Nicht umsonst haben wir im ersten Schritt einen Plan erstellt, den wir so gut es geht, einhalten sollten. Auch wenn es unglaublich schwerfällt, ist es wichtig sein Kaufverhalten zu kontrollieren. Und keine Sorge: Irgendwann klappt es dann von ganz allein.
3. Lagern
Kühlschrank ist nicht einfach nur Kühlschrank. Wusstest du, dass man da einiges falsch lagern kann? Nicht umsonst gibt es Fächer an der Seitentür, ein Gemüsefach und verschiedene Ebenen.
Fangen wir damit an, was nicht in den Kühlschrank gehört. Dazu zählen Brot, empfindliche Südfrüchte wie Ananas, Bananen und Gemüse mit hohem Wasseranteil wie zum Beispiel Gurke, Paprika und Tomate. Diese Lebensmittel können ruhig die erste Zeit in einer Obstschale aufbewahrt werden.
Weiter geht es mit dem Kühlschrank. Die Kühlschranktür eignet sich besonders gut für die Lagerung von Butter, Eier und Saucen, da es hier mit 10 Grad relativ warm ist.
Weiter zum Gemüsefach: Hier sagt eigentlich schon der Name alles, denn hier kommen Obst und Gemüse rein. Auch hier ist es relativ warm. Die beiden mittleren Fächer im Kühlschrank sind die kältesten und eignen sich besonders für Fleisch, Fisch, Belag und Joghurts. Das oberste Fach ist wieder etwas wärmer und eignet sich hervorragend für Lebensmittel in Gläsern wie Marmelade, Gurken und andere eingelegte Dinge.
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Lebensmittel retten fängt zu Hause an
Werfen wir einen Blick in manch andere Länder, so wird deutlich, dass die Menschen dort nicht mal ebenso schnell etwas Essbares finden und an Hunger leiden. Bei uns reicht der Griff zum Kühlschrank. Mit einfachen Handgriffen kannst du das Wegwerfen von Lebensmittel vermeiden. So sparst du selber Geld und kannst der Umwelt und deinem Gewissen was Gutes tun.