Wir befinden uns in einer Welt, in der alles schnell gehen muss. Wir nehmen uns keine Zeit für uns selbst, geschweige denn für das, was für täglich zu uns nehmen. In dieser Welt bringt uns das Slow Food dazu, innezuhalten und die wirklich wichtigen Dinge ins Auge zu fassen.
Slow Food vs. Fast Food
In Deutschland essen 1/4 der Bevölkerung regelmäßig Fast Food. Unser Lieblingsessen ist Döner. Danach in abfallender Reihenfolge Burger, Pizza, Currywurst, Pommes und Bratwurst. Dass Fast Food süchtig, fett und unglücklich macht, haben die meisten Leute bereits verstanden.
Und dennoch kommen wir einfach nicht weg von den fettigen Köstlichkeiten.Die Slow Food-Bewegung versucht, mit diesen Traditionen zu brechen. Es geht dabei unter anderem darum, die Zubereitung der Lebensmittel wieder in den Vordergrund zu stellen. Seit dem Aufkommen des Fast Food sind Ernten, Verarbeiten und Kochen nämlich vollkommen in den Hintergrund gerückt.
Was ist die Slow Food-Bewegung?
Der Italiener Carlo Petrini, Gründer und Vorsitzender der Organisation, prägte den Begriff “Slow Food” mit den Attributen gut, sauber und fair (Buono, pulito e giusto). Sollte nur eines dieser Elemente fehlen, darf es sich nicht Slow Food nennen.
Buono, pulito e giusto.
Slow Food wird also bei weitem nicht nur auf seine kulinarischen Aspekte hin untersucht. Geschmack, Konsistenz und Komposition? Für die Slow Food-Anhänger vollkommen belanglos. Speisen werden hier vielmehr im Gesamtkontext betrachtet.
Ihre Verarbeitung und die Authentizität des Produzenten ist dabei genauso wichtig wie die Nähe zur Tradition der Speisen.Die Prinzipien der Slow Food-Bewegung scheinen denkbar einfach zu sein: Regionaler Anbau und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen. Doch es steckt einiges dahinter, diese Prinzipien tatsächlich einzuhalten.
Die Slow Food-Prinzipien
Mit Slow Food soll eine neue Ära der Esskultur anbrechen. Eine Ära, in der es uns persönlich wichtig ist, wer unsere Mahlzeiten zubereitet und welche Produktionsstätten sie durchlaufen haben. Slow Food-Enthusiasten versuchen, durch diese 7 Prinzipien ein Umdenken in der Gesellschaft hervorzurufen.
Anders als die Planetary Health Diet schreibt dir die Slow Food-Bewegung aber nicht vor, was du zu essen und zu trinken hast. So lange es gut produziert ist, ist es okay.
1. Sauberkeit und Nachhaltigkeit der Grundstoffe und Herstellungsweisen
2. Regionale Produktion
3. Transparenter Umgang zwischen Koch, Händler und Produzent
4. Ressourcenschonende Produktion, in der Mensch, Tier und Umwelt gleichgestellt sind
5. Erwerb und -vermittlung handwerklichen Know-Hows für Küche und Landwirtschaft
6. Bewahrung der Artenvielfalt
7. Erhalt und innovative Weiterentwicklung traditioneller Rezepte
Slow Food Genussführer
Der Slow Food-Genussführer kürt jedes Jahr die Restaurants, die sich das ganze Jahr über den Arsch für die Umwelt aufgerissen haben. Verteilt werden dabei die Slow Food-Siegel mit dem markanten roten Schneckenlogo – ganze 548 Lokale haben es in die Ausgabe Slow Food 2019/2020 geschafft!
Schau doch mal rein, da sind bestimmt Slow Food-Restaurants in deiner Nähe dabei. Zurzeit arbeiten 69 Testgruppen in ganz Deutschland fleißig daran, das Slow Food-Netzwerk weiter auszubauen.
Fazit – Eine Bewegung mit Zukunft!
Hoffen wir darauf, dass die Slow Food-Prinzipien sich in der Öffentlichkeit durchsetzen können. Bereits jetzt gibt es viele Anhänger und Vorreiter auf dem Gebiet der nachhaltigen und ressourcenschonenden Lebensmittelproduktion. Doch wir sind uns alle einig: Da ist noch einiges zu tun! Denn der menschengemachte Klimwandel schläft nicht. Carlo Petrini hat mit der Slow Food-Bewegung bereits einen wichtigen Anfang gemacht!
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