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Kaffeepads vs. normaler Kaffee: So viel teurer sind sie wirklich

Wir haben Kaffeepads und normalen Kaffee gegeneinander getestet: So groß sind die Unterschiede wirklich.

Kaffeefilter Alternative
Du suchst eine Alternative zu deinen Kaffeefiltern? Wir zeigen dir sogar drei davon. Foto: Getty Images Signature via Canva.com

Wir alle wissen, dass Kaffeetrinken teuer sein kann. Sich jeden Tag bei Starbucks oder im Einstein-Café einen Kaffee zu kaufen, können sich nur die Gutbetuchten leisten. Das tun allerdings nur die wenigsten. Was aber die meisten Menschen sehr wohl tun ist, sich jeden Tag den Kaffee in den eigenen vier Wänden aufbrühen. Das ist zum Geldsparen sinnvoll, doch mit welchem Kaffee sparst du am meisten und bekommst trotzdem den besten Geschmack heraus?

Wir zeigen dir, wie sehr sich Kaffeepads preislich und geschmacklich von normalem Kaffee unterscheiden.

Wir haben drei verschiedene Kaffeepads preislich verglichen und haben festgestellt: Die meisten Pads sind gut dreimal teurer als ein normaler Kaffee aus der Tüte zum Aufbrühen.

Dr. Martin Hofmeister von der Verbraucherzentrale Bayern erklärt dem Magazin t-online, dass Pads und Kapseln zwei- bis dreimal mehr kosten als Kaffee zum Selbstaufbrühen. Er sagt, dass Pulverkaffee im Pfund bloß sieben Cent pro Tasse koste, während die Pads von Markenhersteller gut 22 bis 26 Cent pro Tasse kosten würden.

Sollte man sich mit Kaffeekapseln verköstigen, wird es wahrscheinlich noch teuer. Diese kosten teilweise bis zu 50 Cent pro Tasse. Bei einem Menschen, der jeden Tag zwei Tassen Kaffee trinkt, kommen am Ende des Jahres 365 Euro zusammen, die an Mehrkosten entstehen.

Der Grund, warum viele Menschen dennoch auf Pad- oder Kapselkaffee zurückgreifen, ist die Bequemlichkeit. Der Kaffee ist nach Hofmeisters Einschätzung viel leichter zu handhaben.

kaffee pads
Kaffeepads sind genauso gut wie normaler Kaffee? Wir zeigen dir, ob das stimmt. Foto: IMAGO IMAGES / Westend6 / Mario Aurich

Verschiedene Pads im Preisvergleich

Wir haben uns drei verschiedene Pads angeschaut, die sich in unterschiedliche Kaffeetassen einlegen lassen.

  • Moreno klassisch: 48 Pads für 3,99 Euro (derzeit leider nicht verfügbar)
    Preis pro Tasse: 8,3 Cent
  • Senseo klassisch: 16 Kaffeepads für 2,59 Euro
    Preis pro Tasse: 16 Cent
  • Ja! klassisch: 20 Kaffeepads für 1,89 Euro
    Preis pro Tasse: 9 Cent
  • Nespresso Café Royal Lungo: 50 Kaffeepads für 15,99 Euro
    Preis pro Tasse: 31 Cent

Diese Preise stehen im Gegensatz zu Filterkaffeepreisen, die in der 500 Gramm-Packung daherkommen. Aus 500 Gramm Filterkaffee lassen sich ganze 50 Tassen Kaffee zaubern. Hier sehen wir, dass Kaffeepads bis zu viermal teurer sein können als gewöhnlicher Kaffee.

  • Ja! kräftiger Röstkaffee 500 Gramm: 3,29 Euro
  • Kosten pro Tasse: 6,5 Cent
  • Dalmayer Prodomo 500 Gramm: 4,55 €
  • Preis pro Tasse: 9 Cent
  • La Divisa Especial Specialty Filterkaffee 500 Gramm (direkt und fair gehandelt): 22,29 €
  • Preis pro Tasse: 44,6 Cent

Wie viel mehr kosten die Kaffee-Pads?

Kaffee-Pads sind teurer als Filterkaffee, das ist nun klar. Wie viel teurer, wird aber erst klar, wenn man sich die Preise genau vor Augen führt. Beispielsweise kosten Senseo-Kaffeepads pro 100 Gramm 2,33 €. Ein Pfund (fast 500 Gramm) Senseo-Kaffeepads kosten also 11,65 €.

Der Preisunterschied zwischen Senseo-Kaffeepads und einem Dalmayer Prodomo Pfund Kaffee für 4,55 € sind also ganze 7,10 €.

Sind Kaffee-Pads besser als normaler Kaffee?

Ob Kaffeepads besser schmecken als aufgebrühter Kaffee, hängt sehr vom persönlichen Geschmack und den eigenen Gewohnheiten ab und kann deshalb nicht ein für alle Mal geklärt werden.

Übrigens: Günstiger Kaffee aus dem Supermarkt hat jedoch generell meist einen weniger sanften Geschmack als ein Kaffee aus einer Kaffeerösterei. Das liegt daran, dass dieser größtenteils schnell und damit viel zu heiß geröstet wird.

Dafür gibt es aber andere Aspekte, auf die wir uns konzentrieren können, wenn wir Kaffeepads gegen normalen Kaffee vergleichen.

kaffee morgen topf tasse
Warum macht man eigentlich eine Prise Salz in den Kaffee? Foto: IMAGO / Addictive Stock

Haltbarkeit

Auf den im Supermarkt erworbenen Kaffeepads fehlen die Informationen über das Röstdatum des Kaffees ganz und gar. Der Grund dafür ist, so die Redaktion von HappyCoffee, dass der Kaffee wahrscheinlich aus mehreren Röstungen stammt und er somit nicht zurückverfolgbar ist. Für erfahrene Kaffeeliebhaber:innen ist das Röstdatum allerdings ausschlaggebend, um die Haltbarkeit des Kaffees einschätzen zu können. Die Verpackung des Padkaffees gibt zwar ein Mindesthaltbarkeitsdatum an, doch ist dies weit weniger aussagekräftig ohne ein Röstdatum.

Nachhaltigkeit

Der Nachhaltigkeitsaspekt ist den meisten Menschen wohl der wichtigste. Sind Kaffeepads wirklich so schlecht für die Umwelt, wie man meint?

Die Verpackung der Kaffeepads besteht aus Zellstoff, der kompostierbar ist. Das ist erst einmal ein großer Vorteil im Gegensatz zu den meist noch immer aus Plastik oder Alufolie hergestellten Kaffeekapseln. Natürlich ist es aber weitaus nachhaltiger eine 50 Gramm-Packung Kaffee zu kaufen, die ohne Einzelverpackung daherkommt.

Aroma

Das Aroma des Kaffees unterscheidet sich auch zwischen den Pads und der 500-Gramm-Packung erheblich. Die Redaktion von Happycoffee.de beschrieb, dass beim Öffnen einer Packung mit Kaffeepads sehr viel weniger Duft und Aroma entstehe. Bei dem Öffnen einer Packung gewöhnlichem Kaffee entwickelt sich ein sehr viel intensiveres Aroma. Der Grund dafür ist nicht klar.

Inhaltsstoffe

Während auf einer 500 Gramm-Kaffeepackung meist eine genaue Herkunft aufgelistet ist, wird das bei den Kaffeepads aus dem Supermarkt anders gehandhabt. Der Grund, so die Redaktion von Happycoffee ist, dass hier verschiedene Kaffees aus verschiedenen Herkunftsländern gemischt werden.

Fazit: Eindeutiges Ergebnis für Kaffeepads

Beim Vergleich von Kaffeepads gegen gewöhnlichen Röstkaffee kommt vor allem eines ans Tageslicht. Es gibt nur einen Grund, warum man Kaffeepads einem normalen Kaffee vorzieht: Es ist viel bequemer, den Kaffee mit einem Pad zuzubereiten.

Die restlichen Argumente sprechen aber für den normalen Kaffee: Er ist günstiger, er ist nachhaltiger und er hat ein besseres Aroma.