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3 Gründe, warum Wein früher als Medizin verkauft wurde

Dass Wein gesund ist, wenn er in Maßen getrunken wird, ist wissenschaftlich erwiesen. Warum der Traubensaft früher sogar als Medizin galt.

Rotwein am Abend
Hilft Rotwein am Abend beim Abnehmen? Foto: Getty Images/ Liliya Krueger

Ein Gläschen Rotwein am Tag ist gesund – das hat die Medizin schon lange bewiesen. Grund dafür sind die in den Weintrauben enthaltenen Polyphenole, die unsere Zellen schützen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Dass Wein gesund ist, wenn er in Maßen getrunken wird, ist nicht erst jetzt bekannt. Früher galt Wein sogar als Medizin. Welche Wirkungen ihm zugeschrieben wurden und was die moderne Wissenschaft dazu sagt.

Ist Wein gesund? Gegen diese Krankheiten soll er angeblich helfen

Wein ist eines der ältesten Getränke der Menschheit. Schon 8000 v. Chr. ließen die Menschen Weintrauben vergären und erfreuten sich an der berauschenden Wirkung. Möglicherweise wurde der Wein auch durch Zufall erfunden. Im Laufe der Zeit entwickelte sich Wein zu einem wichtigen landwirtschaftlichen Produkt, mit großer ökonomischer, sozialer und ritueller Bedeutung.

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Doch auch in der Medizin hatte Wein lange Zeit eine besondere Bedeutung. Die Menschen schrieben dem Traubensaft eine heilende Wirkung zu. Auch heute noch gilt Wein als gesund, wenn er in Maßen genossen wird. Gegen diese Krankheiten sollte Wein früher helfen.

1. Wein sollte gegen Pest helfen

Mitte des 13. Jahrhunderts brach in Europa und Asien die Pest aus. Ein Gegenmittel gab es nicht. Stattdessen wurden die Leute immer verzweifelter, da sich die hochansteckende Krankheit immer weiter ausbreitete. So versuchte man mit verschiedenen Mitteln, die Krankheit zu heilen oder die Ansteckungsgefahr zu verringern.

Auch Wein wurde eingesetzt, genauer: ein Heilmittel auf Weinbasis. „Es gibt ein Rezept, das von einem König namens Mithridates aus Pontus in der Türkei entwickelt wurde. „Es besteht aus 73 Zutaten“, erklärt Pat McGovern, wissenschaftlicher Direktor des Biomolecular Archaeology Project am Penn Museum in Philadelphia. Zu den 73 Zutaten gehören unter anderem Opium, Rhabarber, schwarzer Pfeffer, Zimt, Ingwer, Kardamom und Schlangenfleisch.

Wie wir aus den Geschichtsbüchern wissen, war das angebliche Heilmittel wirkungslos. An der Pest starben zwischen 20 und 50 Millionen Menschen, rund ein Drittel der europäischen Bevölkerung.

2. Wein galt als Desinfektionsmittel

Auch im Alten Rom galt Wein als gesund. Er wurde vor allem als Antiseptikum, also zur Desinfektion, verwendet. „Er galt als antimikrobiell, also behandelte man alle Wunden mit Wein“, so Pat McGovern, der 2 Bücher über die Entstehung der Weinkultur geschrieben hat. „Und es stellt sich heraus, dass das tatsächlich der beste Weg war. Alkohol ist ein Desinfektionsmittel, aber er geht noch darüber hinaus: Die Tannine und weitere Inhaltsstoffe im Wein schaffen ein perfektes Umfeld für die Wundheilung.“

So gehörte Wein, oft vermischt mit Kräutern, jahrtausendelang zur medizinischen Grundausstattung und war in vielen Arzneibücher zu finden.

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3. Wein schützt angeblich das Herz

Im späten 20. Jahrhundert gewann das Weintrinken vor allem an kultureller Bedeutung. Verstärkt wurde dieser Effekt durch die Annahme, dass Wein das Herz-Kreislauf-System schützen könne. Wie man darauf kam? In Frankreich, wo die Menschen zwar eine sehr fett- und cholesterinreiche Ernährung pflegten, wurde viel Wein getrunken – und die Leute hatten unterdurchschnittlich oft Herzerkrankungen.

Heute weiß man, dass die im Wein enthaltenen Antioxidantien zwar von gesundheitlicher Bedeutung sind. Dieser Effekt ist aber gering, wenn man bedenkt, dass Wein einen hohen Alkoholgehalt hat und Alkohol ein Zellgift ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hält ein Glas Wein pro Tag für Frauen als unbedenklich, bei Männern sind es 2 Gläser.

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