Es gibt Menschen, die schon morgens mit einem riesigen Hunger aufwachen und andere, die erst abends so richtig hungrig werden. Aber zu welcher Tageszeit setzt das Essen eigentlich mehr an? Eine Studie aus Schottland hat sich genau dieser Frage gewidmet und untersucht, welchen Einfluss die Tageszeit auf unsere Verdauung hat und wann Essen am meisten ansetzt.
Wann essen? Es gibt verschiedene Annahmen
Viele Menschen stellen sich die Frage, wann die optimale Zeit zum Essen ist. Zwar will man satt werden, aber möglichst kein Fett ansetzen, sondern die aufgenommenen Kalorien möglichst wieder verbrennen. Einige entscheiden sich dafür, das Frühstück auszulassen, um die Fastenzeit während der Nacht zu verlängern. Wie Intervallfasten funktioniert, kannst du hier nachlesen. Andere folgen dem Trend „Dinner Cancelling“. Doch wann ist es am besten, sich satt zu essen, und wann sollte man lieber eine kleinere Portion wählen?
Dazu gibt es unterschiedliche Theorien. Im Ayurveda beispielsweise nimmt man an, dass das Verdauungsfeuer, das sogenannte Agni, mittags am stärksten ist. Deshalb sollte die Hauptmahlzeit am Mittag sein. Frühstück und Mittagessen sollten hingegen eher klein ausfallen.
Oft wird auch empfohlen, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen, anstatt sich einmal am Tag vollzustopfen. Dadurch soll der Stoffwechsel angekurbelt werden. Andere raten dazu, zwischen den Mahlzeiten mindestens 5 Stunden Zeit zu lassen.
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Der Volksmund empfiehlt hingegen, morgens ausgiebig zu speisen. Das Mittagessen sollte etwas kleiner ausfallen. Am Abend gibt es dafür nur einen Snack. Dahinter steckt die Annahme, dass die aufgenommenen Kalorien über den Tag verbrannt werden müssen. Morgens benötigt man Kalorien, die in Energie umgewandelt werden können, daher ist das die beste Tageszeit, um sich richtig satt zu essen. Am Abend, kurz vor dem Zubettgehen, braucht der Körper kaum mehr Energie. Werden ihm jetzt Kalorien zugeführt, so setzen diese – laut der Theorie – sofort an. Ist das wirklich so?
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Studie sucht besten Zeitpunkt zum Essen
Forscher:innen der University of Aberdeen wollte es genauer wissen. Die Studie sollte ermitteln, wie die Tageszeit den Stoffwechsel beeinflusst.
Dafür wurden 30 Frauen und Männer mit moderatem bis starkem Übergewicht untersucht. Sie alle bekamen 2 Monate lang täglich 3 Mahlzeiten. Eine Gruppe erhielt morgens die Hauptmahlzeit, das entspricht 45 Prozent der Gesamtkalorien des Tages, die andere Gruppe abends. Nach einem Monat wechselten die Gruppen, sodass jede:r Proband:in seine eigene Testperson war.
Während der gesamten Zeit wurden der Energieverbrauch und der Grundumsatz der Studienteilnehmer:innen gemessen. Außerdem überprüfte man täglich Blutzuckermesswerte und den Blutdruck. Das Körpergewicht wurde dreimal wöchentlich festgehalten.
Fazit: Es ist total egal, wann wir essen
Das Ergebnis: Die Personen in beiden Gruppen nahmen innerhalb von 4 Wochen etwa 3 Kilogramm ab. Die Wissenschaftler:innen gehen also davon aus, dass es egal ist, wann wir essen. Im Hinblick auf die Kalorienaufnahme ist die Tageszeit irrelevant.
Jedoch berichteten die Teilnehmer:innen, dass ihnen ein ausgiebiges Frühstück dabei geholfen habe, Essanfälle vorzubeugen und Gelüsten entgegenzuwirken. Der Hunger sei am Tag weniger ausgeprägt, wenn man bereits morgens eine üppige Mahlzeit gehabt habe.