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Laut Studie: Partydroge Ketamin soll Alkoholismus heilen

Ketamin gegen Alkoholprobleme? Eine Studie aus GB zeigt, dass die Partydroge gegen die Alkoholsucht helfen soll. Lies hier mehr dazu.

Bier
Laut einer Studie soll Ketamin gegen Alkoholsucht helfen. Foto: Tookapic Pexels via canva.com

In Deutschland sind etwa 1,6 Millionen Menschen alkoholabhängig. Weitere 6,7 Millionen Menschen trinken in riskanter Form und gefährden damit, selbst in die Abhängigkeit zu geraten. Vor diesem Hintergrund versucht die Forschung neue Behandlungsmöglichkeiten zu finden, die über eine Psychotherapie hinausgehen. Eine neue Studie zeigt nun, dass die Partydroge Ketamin womöglich die Antwort sein könnte. Wie die eine Droge bei der Abhängigkeit von einer anderen helfen soll, liest du hier.

Ketamin gegen Alkoholabhängigkeit? Studie findet Weg aus der Alkoholabhängigkeit

Alkohol ist eine der schädlichsten Drogen der Welt, wie Untersuchungen des Psychiaters und Psychopharmakologen David Nutt bereits im Jahr 2010 aufzeigten. Das liegt daran, dass so viele Menschen so viel und derart unreflektiert trinken. Das hat nicht nur Folgen für den Körper und die Psyche, sondern auch auf das soziale Umfeld. Vor allem Alkoholismus stellt dahingehend ein enormes Problem dar.

Allein in Deutschland sterben 74.000 Menschen an den Folgen des Alkoholkonsums. Die Forschung ist darum bemüht, geeignete Therapieformen zu finden, die Rückfälle vermeiden und Menschen davor bewahren, den Tod aufgrund des Alkohols zu finden. Eine neue Studie der University of Exeter in Großbritannien scheint nun ein Wundermittel gegen die Alkoholabhängigkeit gefunden zu haben: das Narkosemittel Ketamin.

Good to know: Ketamin wird häufig als Schmerzmittel genutzt und ist für seine antidepressive Wirkung bekannt. Zudem wird es als Kurznarkosemittel eingesetzt.

Wie Ketamin gegen Alkoholabhängigkeit helfen soll

In der Studie verabreichte man Menschen, die von Alkoholproblemen betroffen waren, Infusionen mit Ketamin und begleitete den Prozess mit einer Psychotherapie. Die Ergebnisse waren vielversprechend: Die Gruppe, welche die Ketamininfusion verabreicht bekam, wurde deutlich seltener rückfällig. Genaugenommen war ihr Risiko nach sechs Monaten um das 2,7 geringer als bei den Gruppen, die eine gewöhnliche Entwöhnungstherapie oder nur das Placebo bekamen.

Celia Morgan, die Leiterin der Studie, meint: „Wir haben herausgefunden, dass kontrollierte, niedrige Dosen von Ketamin in Kombination mit einer Therapie eine neue Hoffnung für viele Alkoholiker sein kann und wahrlich Leben retten könnte.“

Ketamin ruft Halluzinationen und Wahrnehmungsveränderungen hervor. Genau hierauf baut der Effekt, da auf diese Weise eingefahrene Muster überkommen und die Sucht hinter sich gelassen werden könne. Morgan betonte jedoch auch, dass der Einsatz von Ketamin in Kombination mit einer Psychotherapie ein radikaler Bruch mit der konventionellen Suchttherapie sei.

Die Proband:innen bekamen über drei Wochen drei Infusionen gesetzt. In der vierten Woche folgte eine abschließende Therapie- und Aufklärungssitzung. Morgan meint, dass diese Behandlungsmöglichkeit vielversprechend sei, zumal sie bereits sechs Monate nach einer kurzen Behandlungsdauer eintrat. Wenngleich sie auch betont, dass diese Therapie nicht bei allen Menschen anschlägt und bei manchen durchaus Auffrischungssitzungen nötig werden.

Die Wissenschaftlerin hofft darauf, dass diese Therapieform in wenigen Jahren der breiten Masse zugänglich ist. Bis dahin wird sie weiter forschen und sich auch darüber Gedanken machen, wie mögliche Auffrischungssitzungen aussehen könnten.

Die Studie erschien am 11. Januar im Fachmagazin „American Journal of Psychiatry“.

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