In nur 20 Minuten so effektiv trainieren, als hätte man gerade zwei Stunden im Fitnessstudio verbracht: Was fast zu schön klingt, um wahr zu sein, verspricht elektrisches Muskelstimulationstraining, kurz: EMS. Mithilfe elektrischer Impulse sollen die Muskeln stärker gefordert und zum Wachsen angeregt werden – und das innerhalb kürzester Zeit. Doch ist EMS-Training wirklich so effektiv? wmn hat den neuesten Trend getestet und ist in den SYMBIONT Tec Suit geschlüpft.
Was ist EMS-Training überhaupt und warum gilt es als effektiv?
Beim EMS-Training sollen die Muskelgruppen mithilfe elektrischer Impulse dazu angeregt werden, sich anzuspannen. Wer während des Trainings seine Muskeln zusätzlich durch elektrische Impulse fordert, kann also Kraft und Zeit sparen. Denn der Strom verstärkt die Kontraktion der Muskeln und der Trainingseffekt ist größer.
Ursprünglich kommt EMS aus der Medizin und wird beispielsweise bei Muskelatrophie angewandt. Inzwischen ist daraus längst ein Lifestyle-Produkt geworden. Neben Geräten für zu Hause kann EMS-Training in speziellen Studios mit Personal Trainer gebucht werden. Der neueste Trend ist das SYMBIONT Smart Training System. Ich habe es ausprobiert.
EMS-Training im Selbstversuch: Wie effektiv ist das Training unter Strom?
Ob Aerial Yoga, Jumping Fitness oder Pound: Ich liebe außergewöhnliche Sportarten, die mich nicht an Schulsport erinnern. Doch an EMS-Training hatte ich mich bisher noch nicht gewagt. Zum einen, weil Bewegung mein Ausgleich zur Arbeit ist und ich dafür gerne auch zwei bis drei Stunden Zeit in der Woche investiere. Zum anderen, weil das Training mit einem Personal Trainer nicht gerade günstig ist. Dennoch freue ich mich, diese für mich völlig neue Form von Sport sowie das innovative SYMBIONT Smart Training System ausprobieren zu dürfen.
Der Tec Suit
Zunächst schlüpfe ich dafür in den Tec Suit, einen speziellen Trainingsanzug, in dessen Inneren sich 24 Trockenelektroden befinden. Diese können mittels App einzeln von meinem Trainer angesteuert werden. Außerdem sammelt der Anzug während des Trainings individuelle Daten, misst meine Herzfrequenz, aber auch Wasser-, Muskel- und Fettanteil in meinem Körper.
Der Anzug sitzt hauteng. Kleidung wird darunter nicht getragen, was für mich etwas gewöhnungsbedürftig ist. Doch der Trainer beruhigt mich: Der Anzug ist waschbar. Noch dazu erhält jede:r Trainierende einen eigenen Anzug. Zudem funktioniert die Elektrostimulation nur, wenn die Elektroden direkt auf der Haut sitzen.
Als der Personal Trainer auch noch einen Akku auf meinem Rücken befestigt, fühle ich mich ganz wie im Superhelden-Kostüm. Doch genau dadurch unterscheidet sich das moderne SYMBIONT-System von bisherigen EMS-Trainingsvarianten: Es gibt kein störendes Kabel, sondern man kann sich flexibel bewegen.
Das Training
Zur Trainingsausstattung gehört auch ein großer Bildschirm, auf dem ich den Verlauf der Sporteinheit sowie einige Messdaten verfolgen kann. Nach und nach werden nun alle Muskelgruppen meines Körpers trainiert.
Mittels App steuert der Trainer die einzelnen Elektroden im Tec Suit und variiert – natürlich nach Absprache mit mir – die Intensität. Zunächst spüre ich nur ein leichtes Kribbeln, dann ein kräftiges Pulsieren. Je nach Körperstelle kann sich das mehr oder weniger komisch anfühlen. Am meisten irritieren mich die Elektroimpulse an der Vorder- und Rückseite der Oberschenkel, die meine Balance ziemlich herausfordern. Im Schulter- und Nackenbereich hingegen fühlt es sich fast nach einer Massage an.
Der Personal Trainer gibt mir jeweils eine Übung vor, die ich dann mehrmals wiederhole, während die Elektroden aktiv sind. Die Übungen selbst sind keine große körperliche Herausforderung. Das A und O ist jedoch die Muskelspannung. Und diese zu halten, ist gar nicht so einfach. Zudem fühle ich mich in dem engen Anzug etwas unbeweglich. Mir wird schnell klar, warum das Training nur mit einem Personal Trainer absolviert werden sollte. Ohne Unterstützung wäre es ganz schön schwierig, sich gleichzeitig auf die korrekte Ausführung der Übung, das Halten der Muskelspannung sowie die Intervalle auf dem Bildschirm zu konzentrieren, während der ganze Körper „unter Strom“ steht.
Nach jedem Intervall folgt eine kurze Pause. Und schon nach etwa 10 Minuten spüre ich: In Sachen Anstrengung ist EMS-Training auf jeden Fall sehr effektiv!
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Mein Fazit
Doch genau aus diesem Grund umfasst eine Einheit EMS-Training auch „nur“ 20 Minuten. Kein Wunder gehören zum Kundenstamm insbesondere Menschen, die im Alltag nur sehr wenig Zeit für Sport haben. Dank der persönlichen Betreuung durch einen Trainer oder eine Trainerin kann innerhalb kürzester Zeit auf ein individuelles Ziel hingearbeitet werden.
Mein Anliegen war der Aufbau von Muskulatur sowie die Linderung meiner Beschwerden im Schulter-Nackenbereich. Und nach dem Training spüre ich tatsächlich eine Erleichterung und fühle mich weniger verspannt. Wie vom Trainer angekündigt, habe ich am nächsten Tag auch etwas Muskelkater, was mir zeigt, dass das EMS-Training tatsächlich effektiv war.
Was mir jedoch fehlt, ist das Gefühl, sich ausgepowert und den Kopf frei bekommen zu haben. Wer aber konkrete Ziele hinsichtlich seiner Fitness verfolgt und nur wenig Zeit investieren will, kann vom EMS-Training sicher profitieren.