Wohl jede Frau kennt die typischen Symptome, durch die sich eine Blasenentzündung ankündigt: Unterleibsschmerzen, ein Brennen beim Wasserlassen, ständiger Harndrang. Leidet Studien zufolge jede zweite Frau mindestens einmal in ihrem Leben an einer sogenannten Zystitis, erkranken 5 von 100 Frauen mehrmals jährlich an einer Harnwegsinfektion. Solchen Patientinnen wird empfohlen, der wiederkehrenden Blasenentzündung mit einer Impfung vorzubeugen. Doch wie sinnvoll ist das? Und vor allem: Wie gut wirkt die Impfung gegen Blasenentzündung?
Blasenentzündung: Ist die Impfung besser als Antibiotika?
Harnwegsinfekte wie die Blasenentzündung zählen zu den häufigsten bakteriellen Infektionen, insbesondere bei Frauen. Klingen die Symptome nicht von alleine ab, hilft oft nur noch Antibiotika. Zwar töten sie die schädlichen Krankheitserreger ab – doch auch viele gesunde Bakterien. Daher folgen auf eine Antibiotikabehandlung nicht selten Magen-Darm-Beschwerden oder ein Vaginalpilz.
Vor allem bei Personen mit wiederkehrender Blasenentzündung kann die häufige Gabe von Antibiotika gefährlich sein: Es können sich Bakterienstämme entwickeln, die gegen herkömmliche Antibiotika resistent sind. Dadurch wird es immer schwieriger, bakterielle Infektionen zu bekämpfen.
Die Impfung gegen Blasenentzündung kann für häufig Betroffene daher eine Alternative sein, da sie nicht nur die körpereigene Abwehr der Harnblase stärkt, sondern auch den Einsatz von Antibiotika verringern kann.
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So wirkt die Impfung gegen Blasenentzündung
Seit 2017 gibt es die Impfung gegen Blasenentzündungen als innovative Alternative zu Antibiotika. In Deutschland sind zwei Typen von Impfstoffen zugelassen: eine Schluckimpfung und eine Injektionsimpfung. Beide Formen der Impfung bieten einen neuen Ansatz im Kampf gegen wiederkehrende Harnwegsinfekte.
Schluckimpfung
Die Schluckimpfung besteht aus Kapseln, die 18 verschiedene Stämmen des Darmbakteriums E. coli. enthalten, und über einen Zeitraum von drei Monaten täglich eingenommen werden, später muss die Impfung aufgefrischt werden. Diese Impfung zielt darauf ab, die körpereigene Abwehr der Harnblase zu verbessern und somit die Häufigkeit von Infektionen zu reduzieren.
Die Kosten für eine Grundimmunisierung mit anschließender Auffrischung liegen bei etwa 150 Euro. Leider werden diese meistens nicht von der Krankenkasse übernommen.
Injektionsimpfung
Die Injektionsimpfung hingegen verwendet inaktive Erreger von zehn verschiedenen Bakterienstämmen, darunter Escherichia coli, Proteus mirabilis und Klebsiella pneumoniae. Für die Grundimmunisierung sind drei Spritzen erforderlich, gefolgt von einer jährlichen Auffrischung. Die Impfung zielt darauf ab, die Widerstandskraft des Körpers gegen eben diese Bakterien zu verbessern und dadurch das Risiko für Blasenentzündungen zu senken.
Auch hier liegen die Kosten bei etwa 150 Euro und werden in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen.
Weitere Alternativen zur Impfung gegen Blasenentzündung
Auch pflanzliche Mittel können eine Alternative oder Ergänzung zu Antibiotika sein, insbesondere für Personen, die nach sanfteren Behandlungsoptionen suchen oder wiederkehrende Infektionen ohne den ständigen Einsatz von Antibiotika behandeln möchten.
Beliebte pflanzliche Mittel umfassen Inhaltsstoffe wie Goldrutenkraut, Brennnessel und Bärentraubenblätter, die für ihre entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften bekannt sind. Diese natürlichen Heilmittel können dazu beitragen, die Symptome einer Blasenentzündung zu lindern und die Harnwege zu unterstützen.