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Beachhandball EM: Frauen sollen Strafe für zu lange Shorts zahlen

Die Beachhandball-EM in Bulgarien ist um, erlebt aber ein noch Nachbeben. Denn: Die norwegischen Spielerinnen sollen Strafe zahlen, weil ihre Shorts zu lang waren.

Im Beachhandball gelten strikte Kleidervorschriften. Die Norwegerinnen stellten sich bei der Beachhandball EM in Bulgarien dagegen. (Symbolbild: Hier zu sehen: Nationalspielerinnen Isabell Kattner ( 10) und Amelie Bayerl ( 13), German Beach Trophy) Foto: IMAGO / Beautiful Sports

Vom 8. bis zum 18. Juli fand dieses Jahr die 12. Beachhandball -Europameisterschaft im bulgarischen Warna statt. Am Finaltag konnte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft jubeln, denn sie holten sich den Titel. Weit weniger Jubel brach dagegen bei Norwegens Beachhandballerinnen aus: Sie kassierten eine Geldstrafe, weil sie im Halbfinale gegen Spanien zu lange Sporthosen trugen.

Beachhandball-EM macht Negativschlagzeilen mit Kleiderordnung

Dass es im Sport strikte Kleidervorschriften gibt, ist mindestens seit der Fußball-EM 2021 jedem und jeder klar. Manuel Neuer trug hier anstelle seiner normalen Kapitänsbinde eine Binde in Regenbogenfarben, um seine Solidarität gegenüber der LGBTQI+-Community auszudrücken. Das hatte Konsequenzen: Die UEFA prüfte den Fall über mehrere Tage, ließ ihn dann aber auf sich beruhen.

Auch in anderen Sportarten kam es in der Vergangenheit zu Negativschlagzeilen aufgrund fragwürdiger Kleidervorschriften. Lange Jahre durften Frauen im Beachvolleyball keine Hosen tragen, die an der Seite die sieben Zentimeter übertreffen. Sie mussten also mit knappen Slips sportliche Höchstleistungen absolvieren, wohingegen ihre männlichen Kollegen Hosen bis in die Kniekehle tragen durften. 2012 wurde diese Kleidervorschrift für Frauen im Beachvolleyball aufgehoben.

Hohes Bein & maximal zehn Zentimeter breit

Im Beachhandball gilt sie allerdings immer noch und wird bei Nicht-Umsetzung hart geahndet. Das bekamen jetzt die Spielerinnen der norwegischen Nationalmannschaft bei der Beachhandball-EM zu spüren.

Die Kleiderordnung sieht vor, dass Frauen ein Outfit bestehend „aus einem Top, einer Bikini-Hose und möglichen Accessoires“ tragen dürfen. Weiter heißt es, dass die Bikini-Hose körperbetont geschnitten sein und einen hohen Beinausschnitt haben muss und an der Seite höchstens zehn Zentimeter messen darf.

Obwohl die norwegischen Spielerinnen von dieser Vorschrift wussten, entschlossen sie sich spontan dazu, kurze Sportshorts zu tragen. Zuvor reichten sie bereits einen Antrag beim Dachverband ein, in längeren Shorts spielen zu dürfen. Der wurde allerdings abgelehnt.

1500 Euro, weil sie einige Zentimeter mehr trugen

Die norwegischen Nationalspielerinnen protestierten bei der Beachhandball-EM gegen die Kleiderordnung, weil sie sich durch die kurzen Slips sexualisiert und unwohl fühlten. Nun müssen sie eine Geldstrafe in Höhe von 1500 € für ihre Aktion zahlen, nachdem die Disziplinarkommission der Europäischen Handball-Föderation (EHF) am Montag entschied, dass es sich um einen „Fall unangemessener Bekleidung“ handele.

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