Warum rauchen und trinken wir eigentlich? Na klar, es sind Suchtmittel und man kann nicht so einfach von ihnen ablassen. Doch nicht alle Menschen kommen in die Versuchung, sich zum Feierabend ein Bier zu öffnen oder auf einer Party eine Zigarette anzuzünden. Woran liegt es also, dass manche das Bedürfnis nach diesen Suchtmitteln haben und andere nicht? Der Antwort auf diese Frage konnte eine groß angelegte Studie, die in der Zeitschrift Nature erschien, näherkommen. Die Studie will herausgefunden haben, dass es eine genetische Prädisposition für das Rauchen und das Trinken von Alkohol gibt. Wie sie darauf kamen und was das für den Alltag bedeutet, erfährst du hier.
Warum wollen wir Alkohol trinken und rauchen?
Die Gründe, warum wir Alkohol trinken und rauchen, sind unheimlich vielfältig. Wissenschaftler:innen und Laien waren sich bisher sicher, dass vor allem die Gesellschaft und das Umfeld daran schuld seien, warum wir uns den Suchtstoffen aussetzen. Doch es gibt noch mehr Faktoren, die dies begünstigen.
- Gesellschaftliche Akzeptanz
- Freund:innen- und Bekanntenkreis
- Alkohol ist teilweise günstiger als andere Getränke
- verbessertes Selbstbewusstsein
- Es schmeckt gut
- Es macht süchtig
- Die genetische Prädisposition
Studie: Die Gene sind ein wichtiger Faktor beim Konsumieren
Die Zeitschrift Nature brachte im Dezember 2022 eine Studie heraus, die das Trinken und das Rauchen als rein gesellschaftliche Sucht infrage stellte. Wissenschaftler:innen untersuchten 3,4 Millionen Menschen und fanden dabei gut 4.000 verschiedene genetische Eigenschaften, die mit dem Gebrauch von Alkohol und Tabak verbunden sind. Zuvor waren 1.900 genetische Eigenschaften bisher noch nicht bekannt.
Die Studienteilnehmenden waren zum größten Teil europäischer Abstammung.
Was hat die Genetik mit dem Trinken und dem Rauchen zu tun?
Der Studienleiter Dajiang Liu hat für die Meta-Studie Millionen von bestehenden Datensätzen ausgewertet und auf verschiedene Faktoren geprüft. Diese Faktoren sind unter anderem: Das Alter, wann eine Person mit dem Rauchen oder dem Trinken begann, die Regelmäßigkeit des Rauchens und des Trinkens, wie sehr sie das Rauchen oder das Trinken aufgeben wollen.
In einem weiteren Schritt werteten die Studienleitenden aus, welche dieser Gewohnheiten mit dem Ausstoß des Hormons Dopamin in Verbindung steht. Dopamin ist das sogenannte Glückshormon.
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Alkohol und Rauchen haben nicht nur genetische Gründe
Die Studienleitenden fanden dabei heraus, dass eine ähnliche genetische Abstammung mit einem bestimmten Suchtverhalten assoziiert seien. Die Tendenz zum Alkohol trinken und rauchen soll also zu einem Teil auf den Genen beruhen. Dennoch sollte jedem Menschen bewusst sein, dass der größte treibende Faktor beim Suchtverhalten die eigenen Gewohnheiten und das Umfeld sind.
Derzeit ist das die größte Studie, die auf diesem Forschungsgebiet durchgeführt wurde. Dennoch sind sich die Studienleitenden darüber bewusst, dass die Studie bei weiten nicht alle Menschen einschließen konnte. Gründe dafür sind auch, dass vor allem Datensätze von Europäer:innen genutzt wurden.