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Kylie Skin, KORA oder МОЙ: Das taugen Kosmetikmarken von Stars?

Jeder Promi & Influencer bringt inzwischen eine eigene Kosmetikmarke heraus. Aber was steckt drin & wie grün sind die Produkte wirklich?

kosmetikmarken von stars
kosmetikmarken von Stars: Taugen sie was? Foto: Collage:wmn, AN'DA, dm, KORA, Kylie Skin /

Immer wieder bringen Promis und Influencer ihre eigenen Beauty-Produkte auf den Markt, die uns Normalos helfen soll, so schön zu werden, wie sie selbst. Aber können die Kosmetikmarken ihren Preis gegenüber normalen Drogeriemarken verteidigen und was steckt eigentlich drin?

Lasst uns zusammen Sherlock spielen!

Das steckt hinter Kosmetikmarken von Stars & Influencern

Meistens startet es mit einer kleinen Kollektion von fünf Produkten oder einer Kollaboration, dann kommt das eigene Kosmetik-Label. Wirtschaftlich betrachtet, macht es auch Sinn für Promis eine eigene Kosmetikmarke zu gründen, denn anstatt nur eine Kommission für ein bisschen Social Media Werbung zu bekommen, werden sie so direkt an den Umsätzen beteiligt.

Dabei wollen viele es besser machen: Das heißt, gute Inhaltsstoffe, hohe Wirksamkeit und mehr für die Umwelt tun. Aber ist das auch so oder fallen wir da alle nur auf das Marketing herein? Wir schen uns die Influencer-Kosmetikmarken genauer an.

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Miranda Kerr gehört KORA Organics.(Photo: imago/AFLO)

1. KORA Organics von Miranda Kerr

Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei Miranda Kerrs eigener Kosmetikmarke um natürliche Kosmetik. Alle Produkte sind mit dem ECO-Cert Siegel versehen und damit Naturkosmetik, sie sind vegan und tierversuchsfrei. Außerdem gehört es zur Unternehmensphilosophie auf Silikone, Parabene, Mikroplastik und andere Polymere, synthetische Düfte und Farbstoffe zu verzichten.

Damit geht Miranda Kerr mit guten Schritten voran. Einzig zu bemängeln ist, dass in einigen Produkten noch Bio-Palmöl steckt. Kein Palmöl wäre natürlich besser gewesen, aber sonst kann man ihr nichts vorwerfen.

  • Verbesserungspotenzial: Bio-Palmöl

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Was steckt in den Kosmetikmarken von Promis wie Bianca Claßens bilou?(Photo: imago images/Rene Traut)

2. My bilou von Bibi’s Beauty Palace

Bianca Claßen ist mit BibisBeautyPalace eine der bekanntesten deutschen YouTuberinnen überhaupt. Auch, wenn ihr Content heute eher weniger mit Beauty zu tun hat. Das hat dm erkannt und zusammen mit ihr schon 2015 eine eigene kleine Kosmetikmarke mit Duftsprays herausgebracht. Groß gewachsen ist es seither nicht, aber gehalten haben sich die Düfte in den Regalen.

Alle Produkte sind vegan und tierversuchsfrei. Wie man es sich aber durch die intensiven Gerüche denken kann, enthalten einige von ihnen bekannte Allergene. 

  • Verbesserungspotenzial: Palmöl, Allergene

Kylie Skin Jenner Inhaltsstoffe gefährlich
Die Gesichtscreme von Kylie Skin. So schön von innen wie von außen?(Photo: imago images/Pixsell)

3. Kylie Skin von Kylie Jenner

In unserem Artikel über die Inhaltsstoffe von Kylie Skin haben wir die Produkte bereits ziemlich genau unter die Lupe genommen. Die Kosmetikmarke produziert nur vegane, glutenfreie und tierversuchsfreie Produkte. Alle Produkte sollen auch für sensible Haut geeignet sein, da sie besonders mild sind.

Leider findet man in fast allen Produkten Paraffinölverbindungen oder Mikroplastik, außerdem bekannte Allergene, die die Haut unnötig reizen. 

  • Verbesserungspotenzial: Palmöl, Mikroplastik, Paraffine, bekannte Allergene (Coumarin)

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Das erste Produkt von AN’DA Care ist ein Gesichtsserum.(Photo: AN’DA Care 2020)

4. AN’DA von Anna Maria Damm

Im Juni 2020 veröffentlichte Ex-GNTM Kandidatin Anna Maria Damm ihr erstes eigenes Beautyprodukt unter der Kosmetikmarke AN’DA Care. Es handelt sich um ein Gesichtsserum auf der Basis von Jojobaöl. 

Es ist vegan und tierversuchsfrei und entspricht außerdem der ISO 16128, diese gibt an wie viele Bio-Inhaltsstoffe verwendet werden. Bei dem Gesichtsserum sind es 95 %. Wir haben das Gesichtsserum von AN’DA Care in der wmn Redaktion getestet. Den Bericht dazu findest du hier.

  • Verbesserungspotenzial: keins

Ist МОЙ so grün wie es das Video verspricht?

5. МОЙ von Stefanie Giesinger

Seit 2018 ist die Gesichtspflegeserie von Stefanie Giesinger in Kooperation mit dm in den Läden. Sie umfasst knapp fünf Produkte. Alle sind tierversuchsfrei und vegan. Ansonsten enthalten sie ganz ähnliche Inhaltsstoffe wie andere dm-Marken so wie Balea oder Alverde.

Ein weiteren Schritt zu mehr Nachhaltigkeit hat sie nun gemacht, indem alle Produkte von МОЙ komplett klimaneutralisiert wurden durch den Partner climatepartner. Rückwirkend bis Januar 2019 wurden also Herstellung und Transport kompensiert. Als nächster Schritt soll Verpackungsmüll gespart werden.

  • Verbesserungspotenzial: Palmöl, Mikroplastik & Polymere

Rihanna legt viel Wert auf Inklusion bei ihrer Marke.

6. Fenty Beauty von Rihanna

Rihanna hat mit Fenty seit 2017 ihre eigene Kosmetikmarke gegründet, die sich durch ein besonders breites Sortiment an Farben auszeichnet. In ganzen 50 Nuancen gibt es beispielsweise das Make-Up. 

Es werden keine Tierversuche für die Kosmetikmarke durchgeführt. So weit so gut, allerdings kann man sich über den Rest der Inhaltsstoffe nicht besonders freuen. Damit bewegt sich Fenty in den gleichen Kreisen wie herkömmliche Markennamen.

  • Verbesserungspotenzial: Palmöl, Mikroplastik & Polymere, Silikone, hormonell wirksame Stoffe

Was steckt hinter dem „Verbesserungspotenzial“?

Unsere verbesserungswürdigen Inhaltsstoffe sind solche, die bekanntermaßen schlecht für die Umwelt oder aber uns als AnwenderInnen sind. Das heißt leider nicht, dass sie nicht zuhauf in konventionellen Produkten vorkommen.

  • Palmöl wird in Ölpalmplantagen angebaut. Dafür werden täglich hektarweise Regenwald zerstört. Palmöl ist und bleibt leider bisher das billigste Öl und deshalb steckt es in unheimlich vielen Produkten. Besser für die Umwelt sind Öle aus heimischen Produkten wie etwa Rapsöl, welches auch in Deutschland gewonnen werden kann.
  • Mikroplastik sind winzige Plastikpartikel, die Produkten Textur verleihen sollen. Manchmal kommen sie auch als Polymere in flüssiger Form vor und sorgen für eine leichtere Anwendung der Produkte. Doch Mikroplastik gelangt durch Kosmetika ungehemmt in unseren Wasserkreislauf und die Meere und kann nicht mehr abgebaut werden. Mehr dazu findest du in unserem Artikel über Mikroplastik.
  • Hormonell wirksame Stoffe greife in unseren Hormonhaushalt ein und verändern dort die Produktion bestimmter Hormone. Bei dauerhaftem Konsum können sie auch zu Erkrankungen führen wie Krebs. Willst du auf sie verzichten, empfehlen wir dir die Scan-App Toxfox vom Deutschen BUND.
  • Allergene sind meistens Duftstoffe, aber auch andere Inhaltsstoffe, die bewiesenermaßen Allergien auslösen können.
  • Silikone sind chemische Verbindungen aus Erdöl. Stell es dir wie Bausilikon vor. Man nimmt ihn, um Fugen abzudichten. Er ummantelt die Haare und soll so für Glanz sorgen, tatsächlich verkleben sie dadurch allerdings auf Dauer und werden geschädigt, weil keine Wirkstoffe mehr eindringen können.

Naturkosmetik
Kosmetikmarken von Stars sind nicht unbedingt besser, aber auch nicht schlechter, als herkmömmliche Kosmetik.

 Fazit: Mehr Schein als Sein

Die meisten Produkte sind kleine Blender und enthalten die typischen schädlichen Inhaltsstoffe, die es auch in allen gängigen Kosmetikmarken gibt. Besonders schade ist es, dass alle mit Ausnahme von AN’DA Care auf Palmöl zurückgreifen und das bei Preisen, die problemlos nachhaltigere Öle zulassen würden.

Heißt das deshalb, dass man sie nicht mehr kaufen sollte? Nein. Sie machen es nicht schlechter als andere Produkte von L’Oréal und Co. Wenn du allerdings darauf achtest, was auf deine Haut kommt und die Umwelt nicht mit Palmöl und Mikroplastik belasten möchtest, dann solltest du auf Zero Waste MakeUp setzen, auf Haaröl ohne Silikone und Sonnencreme ohne Nanopartikel.

Gucken hier schauen.