Je heller die Haut, desto schöner die Frau. So denken leider noch immer viele Menschen rund um den Globus. Auch Heidis Mädels bei GNTM 2021 haben teilweise mit krassen Vorurteilen und Schönheitsidealen zu kämpfen. So erzählt Nana, die selbsternannte Boss Bitch aus der diesjährigen Staffel, was sie sich und ihrer Haut früher alles angetan hat: Sie setzte auf Hautbleichungen und nutzte dafür verschiedene Bleichungscremes. Aber das kann gefährlich sein.
Hautbleichtungscremes: Warum denken manche, dass sie das nötig haben?
Frauen, die wie Nana Fofona eine dunkle Hautfarbe haben, in einem sonst „weißen Land“ wie Deutschland haben oft mit noch mehr rassistischen Vorurteilen zu kämpfen, als eher hellerhäutige Schwarze.
In ihrem Vorstellungsvideo auf Prosieben.de erklärt die GNTM-Kandidatin Nana Fofona, dass sie dunkler ist als gesellschaftlich “akzeptiert”. Noch immer haben nämlich in Filmen, in der Musikindustrie und in der Entertainmentbranche hellere Schwarze eher eine Chance als dunklere Schwarze. Das nennt man Colorism. Alice Hasters beschreibt dieses Phänomen unter anderem in ihrem Bestseller und unbedingt lesenswerten Buch Was Weiße Mensche nicht über Rassismus wissen, aber hören sollten ?.
Wir haben das Prinzip des Colorisms bereits ausführlich erklärt. Wenn du noch eine kleine Auffrischung brauchst, dann schau einfach hier nach. Übrigens findet sich Colorism leider auch in der neuen Hype-Serie Bridgerton.
Die Gefahr hinter der Bleichcreme ist real
Hautbleichungscremes sind noch immer für viele Schwarze, aber auch vielen Asiat:innen eine akzeptable Möglichkeit, ihre Haut aufzuhellen. Wie schädlich das tatsächlich für die Haut ist, ist dabei wohl zweitrangig. Auch Nana Fofona berichtet bei GNTM von den heftigen Nebenwirkungen. Etwa, dass ihre Haut durch die Cremes lichtempfindlicher wurde und sogar schmerzte.
Auch der Tagesspiegel berichtete über dieses gefährliche Phänomen bereits im Jahr 2015. Damals wurden Frauen aus der nigerianischen Hauptstadt Lagos interviewt, die selbst Hautbleichungscremes anwendeten. Eine davon berichtete Folgendes: „Meine Haut verträgt keine Sonne mehr. Es brennt. Wenn ich rausgehe, muss ich einen Schirm benutzen.” Und wofür das alles? „Meine Haut sieht glatt und schön aus, und meinem Freund gefällt es“ sagt sie.
Auch in weiten Teilen Asiens stehen die Hautbleichungscremes ganz oben auf der Einkaufsliste. In Laos, Vietnam, Malaysia, Myanmar und Co. werden die hautbleichenden Stoffe oft in die Sonnencreme gemischt.
Im deutschen Internet werden die Cremes und Tiegelchen vor allem “gegen Pigmentflecken” angeboten. Auf diversen Webseiten kann man sich die Cremes kaufen und nach Hause schicken lassen.
Was ist an den Hautbleichungscremes so schlimm?
Es ist kaum vorstellbar, wie hoch der Druck sein muss, die eigene Haut zu bleichen – ungeachtet der Gesundheitsgefahren, die drohen. Denn nicht umsonst sind die Cremes in Deutschland verschreibungspflichtig. Ärzt:innen geben sie nur in klitzekleinen Dosen aus, denn viele dieser Cremes enthalten Arbutin, Hydrochinon, Hydrocortison und Tetrinoin. Diese schädlichen Inhaltsstoffe wurden bereits 2013 vom „Bundesinstitut für Risikobewertung” als gesundheitlich bedenklich eingestuft. Was diese Stoffe auslösen können:
- Juckreiz
- Rötungen
- Hautbrennen
- Ausschlag
- Außerdem wurde Hydrochinon als hautkrebsfördernd eingestuft.
Hautbleichungscremes & falsche Schönheitsideale
Die GNTM-Kandidatin Nana Fofona geht so offen und ehrlich mit ihren früheren Komplexen um ihre dunkle Haut um und will damit aufmerksam machen. Sodass sie mit ihrer Message auch andere Frauen erreichen und inspirieren kan, sich selbst so anzunehmen, wie sie sind. Gleichwohl werden natürlich trotzdem viele Menschen, weiterhin die Hautbleichungscremes kaufen und sich damit die Haut und den Selbstwert zerstören. Es wird also noch viele starke und dunkelhäutige Idole brauchen bis die Message auch im kleinsten Winkel der Welt angekommen ist.
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