Sauerkraut hat einen zweifelhaften Ruf. Einerseits gilt es als traditionelles deutsches Gericht mit langer Geschichte, auf der anderen Seite verziehen viele schon beim Gedanken an den muffigen Kohlgeschmack und das säuerliche Aroma das Gesicht. Doch das fermentierte Weißkraut gilt als sehr gesund. Vor allem die positive Wirkung von Sauerkraut für den Darm wird hervorgehoben. So sagt man im Volksmund beispielsweise: „Sauerkraut putzt den Darm.“ Doch was genau ist damit gemeint und wie gesund ist es wirklich?
Sauerkraut für den Darm: So wird es hergestellt
Sauerkraut wird durch den Prozess der Milchsäuregärung hergestellt, bei dem frischer Weißkohl durch die Zugabe von Salz fermentiert wird. Dabei wird frischer Weißkohl zunächst gründlich gewaschen und in feine Streifen geschnitten oder gehobelt. Diese Streifen werden dann mit Salz bestreut. Die genaue Menge variiert, liegt aber typischerweise bei etwa 1,5 bis 2 Prozent des Gewichts des Gemüses. Das Salz hilft, den Pflanzenzellen das Wasser zu entziehen. Durch kräftiges Kneten und Pressen des Kohls beschleunigt sich dieser Prozess, wobei der austretende Saft die perfekte Umgebung für die Fermentation schafft.
Der gesalzene und geknetete Kohl wird danach in ein Gärgefäß umgeschüttet, sodass er vollständig vom eigenen Saft bedeckt ist. Es ist wichtig, dass der Kohl während der gesamten Fermentation unter Flüssigkeit bleibt, um Schimmelbildung zu verhindern. Man kann auch ein Glasgewicht auf den Kohl legen, um ihn in der Flüssigkeit zu halten.
Zunächst wird das Gefäß bei Raumtemperatur gelagert. Dabei wandeln die natürlich vorkommende Milchsäurebakterien den Zucker im Kohl in Milchsäure um. Diese Milchsäure wirkt konservierend und verleiht dem Sauerkraut seinen typisch säuerlichen Geschmack. Ist die Fermentation beendet, kann das Sauerkraut für mehrere Monate im Kühlschrank oder an einem kühlen Ort gelagert werden.
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Darum ist Sauerkraut für den Darm so gesund
Neben seinen probiotischen und ballaststoffreichen Eigenschaften ist Sauerkraut auch eine Quelle für Vitamine C und K, Eisen und Mangan. Diese Nährstoffe tragen zur allgemeinen Gesundheit bei und stärken das Immunsystem. Die geringe Kaloriendichte und der hohe Nährstoffgehalt machen Sauerkraut zu einem idealen Lebensmittel für eine gesunde Ernährung.
Besondere Wirkung hat das Sauerkraut jedoch auf den Darm. Das passiert in deinem Körper, wenn du Sauerkraut isst:
1. Es wirkt probiotisch
Sauerkraut ist reich an probiotischen Bakterien, die durch den Fermentationsprozess entstehen. Diese Mikroorganismen fördern ein gesundes Darmmikrobiom, was essenziell für eine gute Verdauung und das Immunsystem ist. Die probiotischen Bakterien können helfen, schädliche Bakterien zu bekämpfen und die Balance im Darm zu erhalten.
2. Sauerkraut fördert die Verdauung
Die Ballaststoffe im Sauerkraut unterstützen die Darmbewegung und können somit Verstopfung vorbeugen. Durch eine regelmäßige Verdauung werden Schlacken und Giftstoffe ausgeschieden, der Darm wird also gereinigt.
3. Es reduziert Entzündungen
Sauerkraut enthält auch Antioxidantien, die entzündungshemmend wirken können. Entzündungen im Verdauungstrakt können zu verschiedenen Beschwerden, wie Durchfall, Blähungen und Verstopfung, führen. Sauerkraut kann diese Symptome lindern und Entzündungen reduzieren.
Die Frage, ob Sauerkraut den Darm „putzt“, lässt sich also bejahen, wenn man unter „Putzen“ die Förderung einer gesunden Darmflora, die Unterstützung der Verdauung und die Reduktion von Entzündungen versteht.
Fazit: Nicht nur Sauerkraut ist so wichtig für den Darm
Ähnliche Wirkung auf den Darm haben auch andere fermentierte Lebensmittel wie Kimchi, Kefir und Joghurt. Diese enthalten ebenfalls probiotische Bakterien, die die Darmgesundheit fördern. Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse unterstützen die Darmgesundheit ebenfalls, indem sie die Darmbakterien „füttern“ und somit eine gesunde Verdauung und ein vielseitiges Darmmikrobiom fördern.