Was bei uns die Schulmedizin ist, ist in weiten Teilen von Indien, Sri Lanka und Nepal der Ayurveda. Die traditionelle Heilkunst gibt Empfehlungen, wie man sich ernähren sollte, um lange gesund zu bleiben. Das Besondere: Die klassische Ayurveda-Ernährung wirkt wie ein natürliches Detox. Was wir uns von der indischen Ernährungsweise abgucken können und wie sie auf unseren Körper wirkt.
Grundlagen der Ayurveda-Ernährung
Im Ayurveda liegt der Fokus nicht darauf, Krankheiten zu heilen, sondern ihnen vorzubeugen. Die Ernährung spielt daher eine besondere Rolle.
Die allgemeinen Empfehlungen bei einer ayurvedischen Ernährung sind:
- nur bei Hunger essen
- erst wieder essen, nachdem die letzte Mahlzeit verdaut wurde
- die Hauptmahlzeit mittags einnehmen, wenn die Verdauung am stärksten funktioniert
- sich nicht völlig satt essen: „nur zwei Hände voll“
- alle sechs ayurvedischen Geschmacksrichtungen müssen in jeder Mahlzeit vertreten sein: süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb
Das Besondere an der ayurvedischen Ernährung ist, dass es keine Diät ist, wo man gegen den Körper arbeitet, sondern eine Reinigungskur, die ohne Qual und Zwang durchgeführt werden kann.
Wie läuft ein Ayurveda-Detox ab?
In der Regel kannst du selbst entscheiden, wie lange du detoxen willst. Wenn du dich beispielsweise für drei Tage entscheidest, solltest du vorher zwei Abbautage sowie danach zwei Aufbautage einplanen. Die braucht dein Körper, um sich auf die ungewohnte Ernährung einzustellen. An den Abbautagen geht es darum, den Körper langsam auf das Detox einzustimmen, an den Aufbautagen gewöhnst du deinen Body langsam wieder an normales Essen.
Tipp der Redaktion: Je mehr Zeit du dir für deine Ayurveda-Kur nimmst, desto weniger hast du mit unangenehmen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Müdigkeit zu kämpfen.
Ernährung während der Ayurveda-Kur
Ein typischer Speiseplan während einer Ayurveda-Kur könnte so aussehen:
- Frühstück: Heiße Zitrone mit Ingwer, Porridge (am besten mit Reisflocken)
- Mittag: Kitchari aus grünen Mungbohnen
- Abendessen: eine leichte Gemüsebrühe
Alle deine Mahlzeiten sollten gut durchgekocht, warm und frisch gegessen werden. Zu der Ayurveda Ernährung gehört nämlich auf keinen Fall Rohkost. Außerdem solltest du dir Zeit für dein Essen nehmen. Schnell mal nebenbei futtern? Das gibt es beim ayurvedischen Detox nicht. 50-mal Kauen ist Pflicht bei dieser Ernährung.
Übrigens: Kurkuma, Gerstengras und Ashwagandha sind klassische Heilmittel der ayurvedischen Medizin. Wenn dich das also interessiert, wir haben dir alles zusammengefasst.
Tipp der Redaktion: Verwende an Stelle von Butter oder Olivenöl lieber Ghee (Ghee ist eine Art Butterschmalz) oder auch Sesamöl als Fett zum Anbraten: Beides ist leichter verdaulich.
Das kannst du gegen Heißhungerattacken tun
Was aber nun, wenn du zwischendurch Heißhungerattacken bekommst und ein unbändiges Craving nach Süßigkeiten verspürst? Honig-Reiswaffeln, eine Tasse Chai, Trockenfrüchte oder Mandeln sind die Lösung! Solange du alles zu Brei zerkaust, geht das klar!
Grundsätzlich solltest du diese Heißhungerattacken aber nur zu Beginn des Detox verspüren, wenn sich dein Körper noch nicht an die Ayurveda-Ernährung angepasst hat.
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Fazit: Jeder kann die Ayurveda-Ernährung ausprobieren
In der westlichen Welt sind Krankheiten wie Adipositas, Karies, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes bei Weitem keine Seltenheit. Zu einem großen Teil ist die schlechte, fettige Ernährung an diesen Krankheiten schuld.
Die Ayurveda-Ernährung kann also bewirken, dass der Körper entschlackt und entgiftet wird. Um allerdings langfristig eine Veränderung im Essverhalten zu erzielen, muss man an anderen Schrauben drehen – da reicht die Ayurveda-Ernährung nicht aus.