Wenn du ganz ehrlich zu dir selbst bist: Wie oft bist du online? Gibt es einmal eine Zeit, in der du dich von Social Media und Co. richtig abgrenzt, oder bist du 24/7 erreichbar und auffindbar? Wenn du dich nicht an die letzte Zeit erinnern kannst, in der du ein Social Detox gemacht hast, dann wirst auch du sicherlich daueronline sein. Eine Studie zeigt aber nun, dass die ständige Erreichbarkeit zu einer gehörigen Portion Stress führen kann.
Alles zum Thema „daueronline sein“:
„Online Vigilance“: Der Zustand, daueronline zu sein
Wenn du einer der Menschen bist, der bei jeder kleinen Vibration des Handys oder bei einem „Pling“ des E-Mail-Programms gleich alles stehen und liegen lässt, um die Benachrichtigungen zu checken, dann hast die „Online Vigilance“ (zu Deutsch: „Online Wachsamkeit“) zu deiner Gewohnheit gemacht.
Eine neue Studie zeigt, dass dieser Zustand, daueronline zu sein, für dein Gehirn allerdings richtig schlecht ist. Das Rechercheprojekt schaute sich über 1800 Menschen über drei verschiedene Studien an und fand heraus, dass es eine große Verbindung gibt zwischen dem Onlinekonsum der Menschen und dem eigenen Stresslevel.
Videoempfehlung: Du weißt nicht, wie du mit Stress umgehen sollst? Dann haben wir für dich sechs Tipps gegen Stress, die dir sicherlich weiterhelfen werden.
Laut Studie: Das bedeutet Online Vigilance und der Daueronlinezustand
Die Durchführer:innen der Studie teilten die Bedeutung von Online Vigilance in drei Teile, die dazu führen, dass das Stresslevel des Einzelnen steigt und der Daueronlinezustand auf die Psyche schlagen kann:
- Dein Denken dreht sich fast nur um die Online-Welt, von Whatsapp über Twitter bis hin zu Instagram und Co.
- Du bist die ganze Zeit online, scrollst durch deinen Feed, hast hunderte Tabs auf deinem Laptop geöffnet und bist generell dauerhaft präsent am Smartphone.
- Du reagierst sofort auf jegliche Benachrichtigungen.
Für viele ist es mittlerweile normal, daueronline zu sein. Wir wollen nichts verpassen, wollen unsere Freund:innen nicht zu lange auf eine Antwort warten lassen und fühlen uns dann schlecht, wenn wir uns mental nicht in der Lage fühlen, gerade dem Druck des Internets nachzugeben. Aber all das stresst dein Gehirn immens.
Darum stresst es dich, daueronline zu sein
Die Studie fand allerdings heraus, dass es nicht die tausend Benachrichtigungen sind, die dich und dein Gehirn so stressen. Der eigentliche Grund, wie die Wissenschaftler:innen herausfanden, ist der Fakt, dass du ständig mit allem verbunden und so beinahe dazu gezwungen bist zu multitasken, um alle Informationen, die du bekommst, zu verarbeiten.
Dieser Zustand kann das Aufmerksamkeitszentrum deines Gehirns überfordern, wodurch es oft zu einer Reizüberflutung kommt. Dadurch maximiert sich der Stress in astronomische Höhen. Das Gehirn hat auch nur eine gewisse Kapazität für die Aufnahme von Informationen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 kann Multitasking sogar ein Areal des Gehirns, den vorderen singulären Kortex, schrumpfen lassen. Dieses Schrumpfen kann dazu führen, dass du schnelle Entscheidungen nur langsam treffen kannst.
„Wenn Menschen einen großen Teil ihrer kognitiven Ressourcen für Online-Kommunikation verwenden, die im ‚Hinterkopf‘ vorgeht, haben diese nicht mehr genug kognitive Ressourcen, um mit situativen Anforderungen klarzukommen und fühlen sich auf diese Weise schneller gestresst“, besagt die Studie.
Der Daueronlinezustand kann zu Hypersensibilität im Sound-Bereich führen
Doch das ist noch nicht alles. Wenn du ständig online bist und an deinem Handy bist, kann es passieren, dass dein Gehirn eine Hypersensibilität für die Benachrichtigungstöne- und signale entwickelt. Das führt dazu, dass du sauer wirst, wenn dein Handy zu oft läutet oder du dich schuldig fühlst, wenn du nicht schnell genug antwortest.
Das größte Problem sei allerdings der konstante Gedankengang, der sich rund um die Online-Welt dreht. Viele Menschen nutzen Social Media als Ort, um sich zurückzuziehen oder mit ihren Freund:innen zu kommunizieren. Die Wissenschaft sagt allerdings, dass dieser Umstand die Bewältigungskapazität unseres Gehirnes überfordern kann.
Fazit: Eine Social Media-Break tut ab und zu sehr gut
Es gibt bisher keine Studien, die zeigen, dass der Stress durch die Online Vigilance dauerhaft ist oder für immer bleibt. Doch diese erhobenen Daten zeigen, dass eine Social Media-Auszeit ab und zu sehr sinnvoll sein kann. Dadurch kannst du dich, wenn auch nur für ein paar Stunden, auf die reale Welt konzentrieren und einen kleinen Reset für dich und deine Psyche durchführen. Mehr Gründe dafür gibt es in dem untenstehenden Video!
Das könnte dich auch noch interessieren: