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Neue Studie: Deswegen ist Telegram voller Rechtsextreme

Telegram ist die ideale Plattform für Rechtsextreme, wie eine neue Studie zeigt. Warum da so ist, zeigen wir dir hier.

Telegram-Gruppen ziehen oft Rechtsradikale an. Foto: IMAGO / Reichwein

Eine neue Studie zeigt, welche Tricks Rechtsextreme nutzen, um ihre Meinungen auf Telegram zu verbreiten. Dahinter stecken perfide Strategien, die zur Radikalisierung von vorerst Ahnungslosen beitragen. Wir zeigen, warum Telegram zum Problem geworden ist und was die Plattform für oder gegen uns tun kann.

Telegram: Die Plattform der Rechtsextremen?

Telegram ist für viele Außenstehende zum Synonym für Rechtsextremismus und Verschwörungstheorien geworden. Coronaleugner:innen finden sich hier genauso wieder wie Antifeminist:innen und Flacherdler:innen. Die Vorurteile, die über Telegram kursieren, sind mannigfaltig. Allerdings scheint einiges daran zu stimmen. Die Studie der Extremismusforschenden des Institute for Strategic Dialogue Germany (ISD Germany) hat ergeben, dass Telgram tatsächlich ein wichtiger Stützpfeiler bei der Radikalisierung von Deutschen spielt.

Warum brauchen Rechtsextreme Telegram überhaupt?

Rechtsextreme haben es im Allgemeinen schwer, ihre Inhalte in Deutschland zu verbreiten. Auf YouTube, Facebook und anderen Plattformen wird man hier sehr schnell wegen Hetzerei gesperrt. Christian Schwieter, der Co-Autor der Studie erklärt, dass diese Inhalte somit getarnt werden müssen. Rechtsextreme weisen somit gerne auf ihre Telegram-Kanäle hin, die Interessierte abonnieren können. Diese Kanäle haben harmlose Namen wie „Fluthilfe“ oder „Hochwasserkatastrophe“. Dahinter stecken oft menschenverachtende Meinungen.

Eine Analyse: Das steckt hinter Telegram

In der Studie wurden insgesamt 240 öffentliche Telegram-Gruppen genau untersucht. Die Bilder, Texte und Fotos, die hier versendet wurden, sprechen laut der Meinung der Forschenden eine klare Sprache: Die User:innen nutzen es aus, dass Plattformen wie Telegram es ausnutzen, dass hier oft die Meldepflichten des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes nicht greifen. Bei Telegram sei das besonders auffällig, da diese Plattform das Sammelbecken aus Informationen von anderen Plattformen wie Twitch oder Bitchute sei.

Rechtsextreme und antisemitische Haltungen werden hier also länger nicht erkannt oder sogar geduldet.

Telegram lebt von Power-Usern

Die Telegram-Gruppen werden von sogenannten Power-Usern geleitet und mit Content befüllt. Bekannte Poweer-User sind:

  • Atilla Hildmann (mehr als 2.000 Subscribers)
  • Martin Sellner von der Identitäten Bewegung (mehr als 62.000 Subscriber)
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Fazit: Telegram ist auch nur eine Social Media Plattform

Die Studie rund um Telegram ist interessant, da sie uns einen Aufschluss darüber geben kann, wo sich Rechtsextreme gerne versammeln und austauschen. Allerdings ist es ebenso wichtig zu erwähnen, dass Telegram nicht per se eine „rechtsradikale“ Plattform ist. Hier können Inhalte jeder Art geteilt werden. Es kommt einfach darauf an, den richtigen Kanälen zu folgen und seinen Blick auch für andere Meinungen offen zu halten.

Love the plattform, hate the bad players. Das ist die Meinung der Rekakteurin.

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