Langsam fährt das öffentliche Leben wieder hoch: Essen gehen, Freunde treffen oder ein Friseurbesuch – all das ist trotz der Corona-Pandemie wieder möglich. Doch nur, weil all das erlaubt ist, heißt es noch lange nicht, dass wir uns auch gut dabei fühlen. Denn ein Risiko bleibt trotzdem. Und das wird von Experten teilweise als überraschend hoch eingeschätzt.
Einige Mediziner sind sehr zurückhaltend
Die New York Times befragte jetzt 511 Epidemiologen, welche alltäglichen Dinge sie wann wieder tun würden. Angegeben wurden 20 Aktivitäten wie im Büro arbeiten, im Fitness-Studio trainieren oder bei einem kleinen Dinner teilnehmen. Die Experten sollten angeben, wann diese Dinge für sie persönlich wieder okay wären. Schon in naher Zukunft, doch lieber in drei bis zwölf Monaten oder sogar erst in einem Jahr?
Tatsächlich gibt es einige Mediziner, die fast keine dieser Dinge machen wollen, bis ein Impfstoff auf dem Markt gekommen ist.
Nie wieder ins Fitness-Studio
Noch bemerkenswerter: 6 % der Befragten geben sogar an, nie wieder (!) Freunde umarmen oder ihnen die Hand geben zu wollen. 4 % schließen es kategorisch aus, je wieder ins Fitness-Studio zu gehen. Und 2 % wollen unter keinen Umständen noch mal einen Gottesdienst in ihrem Leben besuchen.
Die Mehrzahl der Epidemiologen sieht die Situation nicht ganz so drastisch. Sie will schon sehr bald wieder die Post ohne Vorsichtsmaßnahmen entgegennehmen (64 %), den Arzt auch ohne Notfall aufsuchen (60 %), eine Übernachtung in Autofahrdistanz machen (56 %) oder zum Friseur gehen (41 %).
Mit Konzerten und Sportevents warten
Etwas länger warten wollen die Wissenschaftler mit Restaurantbesuchen (56 %), Büroarbeit (54 %), dem Benutzen von Bus und Bahn (40 %), Flugreisen (44 %) oder der Kita und Schule (55 %). Das können sie sich erst in 3 bis 12 Monaten vorstellen. Besonders viele Epidemiologen scheuen sich vor einer Teilnahme an Großveranstaltungen. 64 % wollen erst nach mehr als einem Jahr wieder an Konzerten oder Spielen teilnehmen.
Die Antworten der Experten müssen aber auch differenziert betrachtet werden. So treten in New York erst jetzt Lockerungen in Kraft. Und: Die Corona-Welle traf die USA später und dann deutlich heftiger als Deutschland. Bis heute gibt es in den Vereinigten Staaten über 2 Millionen bestätigte Covid-19-Erkrankungen. Mehr als 113.000 Menschen starben.
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