Ob neurologische Störungen, Rückenprobleme oder Krebserkrankungen: Jede*r vierte Berufstätige in Deutschland ist im Laufe seines Lebens von einer Berufsunfähigkeit betroffen, berichtet der Gesamtverband der Versicherer (GDV). Konkret bedeutet dies: Von den derzeit etwa 44,62 Millionen Menschen, die arbeiten, werden beeindruckende 11,15 Millionen aufgrund gesundheitlicher Probleme frühzeitig ihre Berufstätigkeit beenden müssen. Doch welche Krankheiten werden von der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) akzeptiert? Wir sagen es dir.
Das sind die häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit
Es ist ein weitverbreiteter Mythos, dass nur jene, die körperlich hart arbeiten, Gefahr laufen, berufsunfähig zu werden. Doch die Realität sieht anders aus. Denn mittlerweile gilt es als erwiesen, dass nicht körperliche Leiden wie Muskelschwäche oder Tumoren die Hauptursache für Berufsunfähigkeit sind, sondern vielmehr psychische Beschwerden. Das Analysehaus Morgen & Morgen hat für das Jahr 2022 festgestellt, dass folgende Ursachen für eine Berufsunfähigkeit verantwortlich waren:
- Psychische Leiden (etwa 30 Prozent): Burn-out, Depression, Belastungsstörungen, Ängste oder auch Neurosen
- Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates (rund 20 Prozent): Bandscheibenvorfälle, Arthrose an den großen Gelenken wie Schultern und Hüfte
- Tumorerkrankungen wie zum Beispiel Krebs (19,3 Prozent)
- Schwere Unfälle (rund 8,20 Prozent)
- Herzkreislaufsystem (6,1 Prozent)
- Nervensystem (7,6 Prozent)
Angesichts dieser Daten erscheint die Absicherung der eigenen Arbeitskraft für jeden Berufstätigen unerlässlich. Es geht dabei nicht nur um Handwerker wie Klempner. Auch Büroangestellte, wie Controller oder Controllerinnen, die tagtäglich mit Zahlen hantieren, können von Berufsunfähigkeit betroffen sein.
Berufsunfähigkeit: Diese Krankheiten werden von Versicherungen in der Regel akzeptiert
Nun kennen wir die Ursachen, die zu einer Berufsunfähigkeit führen können. Dabei handelte es sich jedoch nur um Überkategorien. Welche konkreten Erkrankungen werden von BU-Versicherungen überhaupt akzeptiert? Eine Liste der VUMAK zeigt, welche Krankheiten in der Regel anerkannt werden:
- ALS
- Autismus
- Angststörung
- Alkoholerkrankung
- Borderline-Syndrom
- Borreliose
- Burnout
- Bipolare Störung
- Blindheit
- Chorea Huntington
- Cluster-Kopfschmerz
- COPD
- Depression
- Drogenmissbrauch
- Fatigue-Syndrom
- Fibromyalgie
- Hirnblutung
- Hirntumor
- Krebs
- Lupus
- Multiple Sklerose
- Morbus Chron
- Mukoviszidose
- Narkolepsie
- Neurodermitis
- Niereninsuffizienz
- Osteoporose
- Panikstörung
- Parkinson
- Polyneuropathie
- Posttraumatische Belastungsstörung
- Schädel-Hirn-Trauma
- Schlaganfall
- Taubheit
- Verbrennungen
- Zwangsstörungen
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Berufe mit hohem Berufsunfähigkeitsrisiko
In Berufen mit vorwiegend körperlicher Arbeit steigt das Risiko, berufsunfähig zu werden. Doch wie wir nun wissen, ist es nicht primär die körperliche Belastung, die zu einer Berufsunfähigkeit führt. Die nachstehende Übersicht listet Berufe auf, die von BU-Versicherern als besonders gefährdet oder als vergleichsweise ungefährlich bewertet werden:
Niedriges/mittleres BU-Risiko | Hohes BU-Risiko |
---|---|
Ärzte und Apotheker | Köche |
Ingenieure | Elektriker |
Pfarrer | Bäcker |
Bürokaufleute | Schreiner |
Chemiker | Bauarbeiter |
Sekretäre | Gerüstbauer und Dachdecker |
Verkäufer | Gerichtsvollzieher |
Friseure | Fitnesstrainer |
Lehrer | Schauspieler |
Richter | Musiker |