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Wegen Fachkräftemangel: Hier wird die Sechs-Tage-Woche nun Realität

Während in Deutschland oft über die Einführung der Vier-Tage-Woche diskutiert wird, geht ein europäisches Land mit der Einführung der Sechs-Tage-Woche nun einen anderen Weg.

Ein Mann im blauen Hemd füllt ein Dokument aus.
© Sonja Birkelbach - stock.adobe.com

Lehrkräftemangel: Erstes Bundesland testet Vier-Tage-Woche!

In Deutschland herrscht ein erheblicher Lehrkräftemangel. Nun hat Sachsen-Anhalt als erstes Bundesland angekündigt, eine Vier-Tage-Woche an zwölf Schulen zu testen.

Nicht nur in Deutschland ist der Fachkräftemangel ein ernsthaftes Problem. Auch in anderen Teilen Europas gibt es viel zu wenige Arbeitskräfte. Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat sich ein Land nun dazu entschieden, die Sechs-Tage-Woche einzuführen. Wo künftig länger gearbeitet werden kann, erfährst du hier.

Griechenland führt die Sechs-Tage-Woche ein

Angesichts des akuten Fachkräftemangels beabsichtigt die griechische Regierung, ab dem 1. Juli eine umfassende Reform des Arbeitsmarktes umzusetzen. Arbeitnehmer sollen künftig die Möglichkeit haben, an sechs Tagen pro Woche zu arbeiten. Liegt der sechste Arbeitstag auf einem Samstag, wird ein Lohnzuschlag von 40 Prozent gewährt, während für Arbeit an Sonn- und Feiertagen ein Zuschlag von 115 Prozent gezahlt wird.

Diese Maßnahme soll helfen, den Fachkräftemangel zu mildern und die wirtschaftliche Lage im Land zu stabilisieren. Wie das griechische Arbeitsministerium in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) erklärte, ist das Ziel, dass insbesondere Industrieunternehmen mit Schichtarbeit und hoch qualifiziertem Personal ihren Betrieb ohne Unterbrechungen fortsetzen können.

Darüber hinaus soll die Schwarzarbeit verringert werden, da einige Unternehmen ihre Mitarbeitenden schon seit längerem mehr arbeiten lassen. „Nun wird diese Extraarbeit aus der Schatten- in die legale Wirtschaft gebracht“, sagt eine Sprecherin des Ministeriums.

Diese Branchen sind von der Sechs-Tage-Woche ausgeschlossen

Die neue Regelung gilt jedoch nicht für alle Branchen. So sind zum Beispiel Beamt:innen ausdrücklich von der Sechs-Tage-Woche ausgenommen. Grundsätzlich steht diese Option jedoch sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor zur Verfügung, insbesondere in Bereichen wie Banken, Versorgungsunternehmen und Landwirtschaft.

Griechenland hat eine der höchsten durchschnittlichen Arbeitszeiten in Europa

Griechenland hat mit 2036 Stunden pro Jahr bereits eine der höchsten durchschnittlichen Arbeitszeiten in Europa. Zum Vergleich: In Deutschland liegt sie bei 1386 Stunden. Nach Angaben der OECD arbeiten die Griechen sogar statistisch mehr als die Menschen in den USA. Die Gewerkschaften lehnen daher die neue Regelung ab und kritisieren bereits bestehende „ausbeuterische Zustände“ aufgrund des Fachkräftemangels.

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Einführung der Sechs-Tage-Woche stößt auf Kritik

Trotz der finanziellen Anreize gibt es kritische Stimmen, die bezweifeln, dass die Maßnahme langfristig die wirtschaftlichen Probleme des Landes lösen kann. Jens Bastian, ein Experte für Griechenland, äußerte in einem Artikel für das Magazin Business Punk Bedenken über die Wirksamkeit der Maßnahme. Er wies darauf hin, dass sowohl hohe Steuer- als auch Sozialversicherungsabgaben Arbeitnehmende und Arbeitgeber stark belasten. Bastian betonte weiterhin, dass aufgrund der geringen Lohnentwicklung und der hohen Inflation bereits viele Menschen gezwungen sind, mehrere Jobs anzunehmen.

Zudem bleibt unklar, ob die Einführung der Sechs-Tage-Woche tatsächlich zu einer Erhöhung der Gesamtarbeitsstunden führen wird. Dies liegt daran, dass die EU-Kommission eine maximale Wochenarbeitszeit von 48 Stunden vorschreibt. Gemäß einer neuen Regelung sollen daher höchstens acht zusätzliche Stunden möglich sein, wie der Business Insider berichtet.

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