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Streik: Wer darf die Arbeit eigentlich niederlegen?

Wer berufstätig ist, sollte auch über das Thema Streik Bescheid wissen. Was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff, welche Regelungen existieren, und welche Arbeitnehmer dürfen überhaupt streiken? Alle Antworten gibt es hier.

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Streik hier, Streik da. Warum wird eigentlich immer wieder gestreikt und was verbirgt sich genau hinter diesem Begriff? Streiks stellen ein effektives Mittel der Arbeitskampfmaßnahmen dar, das von Gewerkschaften genutzt wird, um ihre Forderungen durchzusetzen. Wir erklären dir, was man unter einem Streik versteht, wie er mit Gewerkschaften verknüpft ist und welche Vorschriften existieren. Ein Überblick.

Wie wird ein Streik definiert? Foto: Anadolu Agency via Getty Images

Was ist ein Streik?

Ein Streik ist eine kollektive Aktion von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, bei der sie ihre Arbeit vorübergehend niederlegen, um Druck auf Arbeitgeber auszuüben und Verbesserungen in Arbeitsbedingungen, Löhnen, Sozialleistungen oder anderen arbeitsbezogenen Angelegenheiten zu erreichen. Sie sind ein Mittel des Arbeitskampfes, um die Verhandlungsposition der Arbeitnehmerseite zu stärken.

Die Rolle der Gewerkschaften

Gewerkschaften spielen eine zentrale Rolle bei der Organisation und Durchführung. Gewerkschaften sind Interessenvertretungen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und verhandeln im Namen ihrer Mitglieder mit Arbeitgebern über Tarifverträge und andere Arbeitsbedingungen. Sie unterstützen die Beschäftigten bei der Durchsetzung ihrer Forderungen und koordinieren Arbeitskampfmaßnahmen wie die Niederlegung der Arbeit.

Das Streikrecht ist gesetzlich geregelt und kann je nach Land unterschiedlich sein. Im Allgemeinen wird das Streikrecht als grundlegendes Recht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer anerkannt. Es ermöglicht ihnen, ihre Arbeitskraft vorübergehend zurückzuhalten, um ihre Interessen zu verteidigen. Es gibt jedoch auch Einschränkungen und Regelungen, um die Rechte anderer zu schützen und den sozialen Frieden zu wahren.

Wer darf streiken?

Das Streikrecht gilt in der Regel für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, unabhängig von ihrer Tätigkeit oder Branche. Es kann jedoch Ausnahmen geben, insbesondere für bestimmte Berufsgruppen, die als „unverzichtbar“ gelten, wie beispielsweise Polizei, Feuerwehr oder medizinisches Personal. Diese Berufsgruppen können unter bestimmten Bedingungen ausgeschlossen sein, um die öffentliche Sicherheit und Gesundheit zu gewährleisten.

Wie war das nochmal mit den Beamt:innen? Für sie gilt zwar kein ausdrückliches Streikverbot. Die Gerichte begründen es jedoch mit Artikel 33 Absatz 5 Grundgesetz. Demnach gehöre das Streikverbot zu den Grundsätzen des Berufsbeamtentums, das seit der Weimarer Republik Tradition habe. 

Dürfen auch Auszubildende und Praktikanten streiken?

Ja, das dürfen sie – auch wenn sie noch in der Probezeit sind. Praktikant:innen und Auszubildende dürfen aber nur dann ihre Arbeit niederlegen, wenn ihre Arbeitsbedingungen mit dem Tarifvertrag in Verbindung stehen.

Wie wird gestreikt?

Streiks können in verschiedenen Formen auftreten. Es kann eine komplette Arbeitsniederlegung sein, bei der die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Arbeit für einen bestimmten Zeitraum oder unbefristet einstellen. Es können aber auch Teilstreiks stattfinden, bei denen nur bestimmte Abteilungen oder Gruppen die Arbeit niederlegen. Zudem gibt es Warnstreiks, bei denen vorübergehend die Arbeit unterbrochen wird, um den Druck auf die Arbeitgeberseite zu erhöhen.

Frau trägt nach Kündigung ihre Sachen aus dem Büro.
Kannst du aufgrund eines Streiks gekündigt werden? Foto: Getty Images/ Image Source RF/Cadalpe

Kannst du gekündigt werden?

Viele Menschen fragen sich jedoch, ob sie aufgrund ihrer Teilnahme an einem Streik gekündigt werden können. In Deutschland ist das Streikrecht durch das Grundgesetz geschützt. Es garantiert Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern das Recht, ihre Arbeit vorübergehend niederzulegen, um ihre Interessen zu vertreten. Das Streikrecht ist jedoch an bestimmte Bedingungen und Einschränkungen gebunden.

Schutz vor ungerechtfertigter Kündigung: Während eines rechtmäßigen Streiks genießen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland Schutz vor ungerechtfertigten Kündigungen. Ein:e Arbeitgeber:in darf dich nicht allein aufgrund deiner Teilnahme am Streik entlassen. Diese Regelung soll sicherstellen, dass du deine Rechte wahrnehmen kannst, ohne Angst vor beruflichen Konsequenzen haben zu müssen.

Streik: Richtig und wichtig unter den richtigen Bedingungen

Streiks sind ein bedeutendes Instrument des Arbeitskampfes, das Gewerkschaften einsetzen, um die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu verteidigen und Verbesserungen in Arbeitsbedingungen zu erreichen. Das Recht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, ihre Arbeitskraft vorübergehend zurückzuhalten, um Druck auf Arbeitgeber auszuüben, wird durch das deutsche Recht. Es ist jedoch wichtig, dass dies im Rahmen der gesetzlichen Regelungen und unter Berücksichtigung der Rechte anderer stattfindet.

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