Die Bahn ist in Deutschland vor allem durch das Zuspätkommen bekannt. Sie ist unzuverlässig und nie zur Stelle, wenn man sie einmal braucht. So lautet jedenfalls das Klischee. Derzeit steckt die Deutsche Bahn allerdings in einer so heftigen Krise, dass diese Klischees in den Hintergrund rücken. Denn Bahnmitarbeitende streiken – und zwar so richtig. Wir zeigen dir, worauf du in den nächsten Tagen achten musst, wenn du mit der Bahn fahren willst.
Ab heute größter Bahnstreik seit jeher: Hier kommt niemand mehr hin
In der Nacht von Montag, den 10.08 auf Dienstag, den 11.08. war es so weit. Der Bahnverkehr kommt ab zwei Uhr morgens für 48 Stunden zum Erliegen. Hier geht es um den Güterverkehr und den Personenverkehr. Deutschland steht für zwei ganze Tage weitestgehend still.
Worum geht es in dem Streik?
In den Tagesthemen vom 10.08.2021 um 22:30 Uhr erklärt Caren Miosga, dass es hier weitgehend um Machtpositionen und Gehälter geht. Die Mitarbeitenden gaben die Absicht des Streiks erst sehr spät an den Arbeitgebenden weiter, sodass es eine ziemliche Überraschung für die Bahnfahrenden war. Viele Passagiere stehen somit heute vor der beinah unmöglichen Aufgabe, in Deutschland von A nach B zu gelangen. Die Bahnmitarbeitenden erhoffen sich durch das Überraschungsmoment eine bessere Verhandlungsbasis, denn sie plädieren für höhere Löhne.
Das erwartet uns in den nächsten zwei Tagen
Es ist zwar kein langer Streik, aber dafür ein Allumfassender. Hinzu kommt noch, dass noch immer Ferienzeit ist und viele Menschen gerade jetzt durch die Bundesrepublik fahren wollen.
- Es wird massive Ausfälle geben.
- Außerdem ist mit Verspätungen zu rechnen.
- Jeder vierte Fernzug wird fahren. So ist klar, dass die Abstands- und Hygieneregeln nicht eingehalten werden können.
- In Ostdeutschland werden die meisten Regionalzüge ebenfalls ausfallen.
- In Westdeutschland fahren gut die Hälfte der Regionalzüge weiterhin. Das liegt daran, dass es hier mehr verbeamtete Lockführende gibt. Diese dürfen nicht streiken.
Bahnstreik in Deutschland: Wie sollten wir reagieren?
Die Otto-Normalverbrauchenden können erst einmal nicht viel unternehmen. Bahn-Expert:innen wie Gerrit Rudolf raten dazu, sich in den nächsten zwei Tagen einfach so wenig wie möglich durch Deutschland zu bewegen oder auf das Auto zurückzugreifen.
Wer trotzdem durch die Bundesrepublik fahren muss, der sollte gewappnet sein. Auf der Website der Bahn kann man aktuelle Stände zum Streik sehen und die zuspätkommenden und ausfallenden Züge tracken. Hier geht es zur Information.