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Weil sie gestreikt haben: Edeka & Primark kürzen Angestellten Weihnachtsgeld

Primark & Edeka kürzen 150 Angestellten in Niedersachsen das Weihnachtsgeld, weil sie streikten. Lies hier mehr dazu.

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Edeka & Primark in Niedersachsen kürzen ihren Angestellten das Weihnachtsgeld. Foto: imago images/Michael Gstettenbauer // imago images/Future Image [M]

In Niedersachsen haben Beschäftigte von Primark und Edeka an einem Streik teilgenommen. Das hat Konsequenzen: Beide Handelsketten kürzten den Streikenden nun das Weihnachtsgeld. Etwa 150 Mitarbeitende sind von diesen Kürzungen inmitten der Pandemie betroffen.

Primark & Edeka kürzen Weihnachtsgeld aufgrund von Streik

Von den Kürzungen des Weihnachtsgeldes sind Mitarbeitende des Edeka in Minden-Hannover sowie des Primark aus Hannover betroffen. Wie die Gewerkschaft Verdi am Montag mitteilte, sollen 150 von ihnen, nachdem sie an einem Streik teilgenommen hatten, dieses Jahr auf ihr Weihnachtsgeld verzichten. Es handele sich bei den Kürzungen um bis zu 300 Euro brutto.

Die Landesfachbereichsleiterin Handel von Verdi in Niedersachsen und Bremen, Sabine Gatz findet klare Worte für dieses Vorgehen inmitten einer Pandemie: „Wir fordern die Unternehmen auf, diese Strafmaßnahme umgehend zurückzunehmen.“ Sie betont, dass sich die Belegschaft bei ihrem Streik im Sommer im Zuge der Tarifrunde sogar noch zurückgehalten hätte – aufgrund von Corona. Einzelne für die Wünsche vieler zu bestrafen, ist laut Gatz klar zu verurteilen.

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Das sagen Edeka & Primark zu den Vorwürfen

Laut az-online bestätigte eine Unternehmenssprecherin des Edeka Minden-Hannover die Angaben nicht. Vielmehr verwies sie auf den Tarifvertrag mit Verdi. Dieser besagt, dass Weihnachtsgeld nur für jeden vollen Monat der Beschäftigung gezahlt wird. Unbezahlte Fehltage oder Streiktage gelten nicht als Arbeitszeit. Daher erlischt für diese Monate der Anspruch auf Weihnachtsgeld.

Weiter betont die Edeka-Sprecherin, dass es nun an den Gewerkschaften sei, das Ausfallgeld zu zahlen: „Von daher gehen wir davon aus, dass auch beim entfallenen Anteil des Weihnachtsgelds die Gewerkschaften das Ausfallgeld zahlen.“ Ähnlich fällt auch das Statement des Fast Fashion Riesen Primark aus: „Zeiten, für die kein Anspruch auf Arbeitsentgelt besteht, werden nicht angerechnet.“ 

Verdi gestand unterdessen ein, dass es eine „Formulierungslücke“ im Tarifvertrag gebe. Diese ermöglicht es tatsächlich, das Weihnachtsgeld bei unbezahltem Urlaub, Langzeiterkrankungen oder eben Streiktagen zu kürzen. Allerdings betont die Gewerkschaft, dass man mündlich vereinbarte, dies nicht so zu handhaben. Zudem existierte diese Regelung bundesweit nur in Niedersachsen. Ob die 150 Beschäftigten von Edeka und Primark dieses Jahr eine Ausgleichszahlung von Verdi zu erhoffen haben, bleibt weiterhin offen.

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