Für Mitarbeiter:innen ist es ein Leichtes, den Job oder gleich das ganze Unternehmen zu wechseln. Sie müssen sich dabei zwar an eine Kündigungsfrist von mindestens vier Wochen halten, bezahlen müssen sie jedoch nicht. Bei den Unternehmen sieht das anders aus. Sie machen bei der Kündigung von Mitarbeiter:innen sogar oft Verluste. Wie teuer Kündigungen für Unternehmen tatsächlich sind, verraten wir dir in diesem Artikel.
Alles zu den „Fluktuationskosten von Unternehmen“:
Was sind Fluktuationskosten?
Die Kosten, die entstehen, wenn alte Mitarbeiter:innen kündigen und neue Mitarbeiter:innen eingestellt werden, bezeichnet man als sogenannte Fluktuationskosten. In ihrer Gesamtheit setzen sie sich aus verschiedenen einzelnen Kosten zusammen.
Zum einen entstehen Kosten durch die Kündigung eines Mitarbeiters oder einer Mitarbeiterin. Dazu zählen beispielsweise die Auszahlungen der Resturlaubstage und in einigen Fällen auch Gerichts- oder Anwaltskosten.
Ist der alte Mitarbeiter oder die alte Mitarbeiterin einmal entlassen, muss sich das Unternehmen als Nächstes auf die Suche nach einem Ersatz machen. Dabei fallen vor allem Recruitingkosten an. Denn das Unternehmen muss sich jetzt um Stellenanzeigen und Werbung für diese Stelle kümmern.
Wenn die Stelle einmal besetzt ist, kommen auch Einarbeitungskosten und Kosten für Schulungen und Workshops der neuen Mitarbeiter:innen hinzu. Nicht zu unterschätzen sind zudem die sogenannten Opportunitätskosten. Dazu zählen zum Beispiel Kosten, die das Unternehmen tragen muss, wenn es durch die wechselnde Stellenbesetzung zu Verzögerungen bei diversen Projekten kommt. Es handelt sich also um Verluste, die das Unternehmen einstecken muss.
So viel zahlen Unternehmen, wenn Mitarbeiter kündigen
Doch wie viel zahlt ein Unternehmen jetzt, wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin kündigt und ein:e neue:r eingestellt werden muss? Im Durchschnitt müssen sich die Unternehmen auf Fluktuationskosten in Höhe von 43.000 bis 175.000 Euro einstellen.
Wie hoch die Kosten genau sind, hängt jetzt natürlich von der Position ab, die besetzt werden muss. Meist sind höhere Positionen deutlich teurer zu besetzen als Stellen in unteren Rängen. Aus diesem Grund lohnt es sich für die meisten Unternehmen aus rein wirtschaftlicher Sicht eher, die bisherigen Mitarbeiter:innen zu behalten, anstatt sie durch neue zu ersetzen.
Fazit: Arbeitgeber sollten Kündigungen als Chance sehen
Viele Unternehmen zahlen durch die Kündigung alter und Neueinstellung neuer Mitarbeiter:innen sehr viel mehr Geld als ohne Mitarbeiterwechsel. Oft machen sie dadurch sogar erst Verluste. Dennoch ist es gerade für die Arbeitgeber:innen wichtig, solche Kündigungen als Chance anzusehen, um zum Beispiel das Arbeitsklima und die Mitarbeiter-Benefits zu verbessern.