Veröffentlicht inBeauty

Rapperin J Noa: „Meine Wimpern müssen zum Outfit passen“

Rapperin J Noa kommt aus der Dominikanischen Republik und startet nun in Europa durch. Was hinter ihrem coolen Style steckt, liest du hier.

Eine Rapperin blickt in die Kamera.
© Jose Gomez / LoRes

Frauen in der Musikbranche: Es braucht eine Sisterhood und feministische Männer

Im Interview mit der Gründerin von Flutwelle über Frauen in der Musikindustrie und warum es ein Musikmagazin für Frauen gebraucht hat.

J Noa ist Rapperin, 18 Jahre alt und boxt sich gerade ihren Weg in die europäische Musikwelt. Geboren in der Dominikanischen Republik fabriziert sie Beats und Lyrics, die ihre lateinamerikanische Herkunft nicht verstecken. Wir haben sie in Berlin persönlich getroffen, um über ihren lässigen Style und ihre extravaganten Make-Up-Looks zu reden.

J Noa: Rapperin im Kommen

Mit acht Jahren fing sie an, Texte zu schreiben: J Noa ist gerade mal seit einigen Monaten volljährig, und bereist bereits die wichtigsten Tonstudios und roten Teppiche der Welt. Durch ihren flinken Rap mit Bachata-, Merengue- und Dembow-Einflüssen stand sie dieses Jahr auf den Latin Grammys in einer Reihe mit Rosalía und Nicki Nicole.

Mithalten kann sie dort ohne Zweifel: Nicht nur musikalisch, auch styletechnisch ist sie ein wahrer Hingucker. Bei unserem Treffen fällt mir sofort ihr versierter Look auf, bei dem sie sich weder auf Gender, noch Stilrichtung beschränkt.

Eine Rapperin zweimal abgebildet.
Sie rappt und sieht dabei verdammt cool aus: Rapperin J Noa. Vom Make-Up bis zum Outfit sitzt bei ihr alles. Foto: LAURENT LEGER ADAME via Canva

Rap als journalistische Tätigkeit

Für das Interview sind wir in einem Dönerimbiss am Alexanderplatz. Der extravagante, silberne Lidstrich, den sie an diesem Tag trägt, beißt sich etwas mit dem Setting – aber genau das macht den Vibe von J Noa aus. Ihr Style ist vielfältig, so wie ihre Musik. Sie rappt vom Leben im „barrio“, ihrem Viertel in San Cristóbal, von Depressionen, von Anxiety und versteht sich als Journalistin, die musikalisch Bericht erstattet.

Angefangen hat alles in den sozialen Medien. J Noa nahm sich beim Rappen auf und teilte dies: „Nur so konnte ich erreichen, was ich wollte: mich selbst verwirklichen. Ich fing an, kleine Videos aufzunehmen. Sie waren nicht von bester Qualität, weil ich sie mit einem kleinen Huawei aufnahm.“

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von YouTube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Suchbegriff auf Pinterest: Schwarzes Mädchen

Social Media spielt heute noch eine wichtige Rolle für die Rapperin. Durch ihre Beiträge inspiriert sie viele junge Menschen, und auch sie selbst sammelt auf digitalen Plattformen Inspiration für ihre Looks: „Ich habe mich schon immer anders als die anderen im Viertel angezogen.“ Mit engen Jeans und Kleidern konnte J Noa, deren bürgerlicher Name Nohely Jiménez ist, nicht viel anfangen. Daher hat die Sängerin auf Pinterest nach Anregungen gesucht.

Eingegeben hat sie bei ihrer Suche etwa: „Schwarzes Mädchen in lässiger Kleidung“, da viele der herkömmlichen Fashion-Vorbilder in den letzten Jahren – anders als sie selbst – weiß waren. Mittlerweile orientiert sie sich gerne an anderen schwarzen Musikerinnen.

Ohne Gender: „Kleidung ist Kleidung“

Beim Scrollen durch ihre Instagram-Fotos stoße ich auf viele eher maskuline Outfits: oversized Oberteile, weite Hosen und Turnschuhe prägen den Feed.

Ich frage sie, ob verschiedene Teile zu einem bestimmten Geschlecht gehören: „Nein, Kleidung ist Kleidung. Es muss mir einfach gefallen, ganz egal, ob das eigentlich für Männer ist.“ Ihre Beziehung zu Abendkleidern habe sich erst nach den Latin Grammys etwas verbessert.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Mit freier Hand zum Graphic Liner

Weniger maskulin sind ihre Make-Up-Looks, auf die ich sie in unserem Interview unbedingt ansprechen muss. Hier greift sie auch oft auf Pinterest zurück, um keinen Trend zu verpassen.

„Wenn mich jemand schminkt, mir die Haare oder die Nägel macht, dürfen sie ihre Vorstellungskraft benutzen.“ Aus dieser Freiheit heraus entstanden bereits Looks, die die Rapperin bis heute feiert – wie etwa der bunte Graphic Liner, den sie auch an dem Tag des Interviews rockt.

Wimpernkleben: Selbst ist die Frau

Ein weiteres Signature Piece sind ihre Wimpern: künstlich, bunt, manchmal sogar metallisch-glänzend. „Ich habe sie zum ersten Mal online gesehen und dachte: Das ist schön. Dann habe ich sie gekauft und noch bevor die Bestellung eingetroffen ist, gelernt, wie man sie anklebt. Ich wollte es selbst machen.“

Bewundert wurde sie für die auffälligen Lashes schon oft. J Noa erzählt: „Ich stimme meine Wimpern mit dem Outfit ab, es muss dann zusammenpassen.“

Hier liest du mehr zu starken Frauen:
Frauen in der Musikbranche: Zwischen Sisterhood und feministischen Männern
our weekly heroine ela. erklärt, wie sie sich mit ihrer Musik selbst verwirklicht
Mogli im Interview: „Wir müssen unsere Privilegien richtig nutzen“

Rapperin J Noa: Mit Eigeninitiative zur Einzigartigkeit

Ihr Geheimrezept, in einer Welt voller verschiedener Einflüsse und Vorbilder einzigartig zu bleiben, liegt meiner Beobachtung nach in ihrem Selfmade-Stil: Ihre Eigeninitiative, wenn es um Make-Up und Outfits geht, spiegelt sich in den kreativen Looks wider. Sie schminkt, was sie im Web sieht und zieht an, was bequem ist – außer, sie hat dann wieder Lust, in einem glitzernden Abendkleid über den roten Teppich zu schlendern.

Auch beim Lächeln glitzert sie. Als ich sie auf ihre rosa-pinken Tooth-Gems anspreche, erzählt sie: „Mein Bruder macht diese Designs.“ Es war ganz einfach: „Ich habe ein paar Steinchen mitgebracht und er hat sie aufgeklebt.“

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Pinterest, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Gucken hier schauen.