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Haarausfall nach Corona: Darum wird die Mähne plötzlich dünn

Immer häufiger wird von Haarausfall nach Corona berichtet – und das oft erst Monate nach der Erkrankung. Lies hier, was dahinter steckt und wie man dem entgegenwirken kann.

Haarausfall nach Corona: Immer mehr ehemalige Covid-Erkrankte berichten darüber. Foto: Imago/PhotoAlto

Husten, Fieber, Schnupfen, Geruchs- und Geschmacksstörungen gehören zu den Symptomen, die viele Covid19-Erkrankte bekommen. Doch immer mehr Menschen leiden zusätzlich an Haarausfall nach Corona – und das oft Monate nach der eigentlichen Erkrankung. Was steckt hinter diesem Long-Covid-Phänomen? wmn klärt auf und gibt Tipps, wie die Betroffene ihre Haarpracht zurückbekommen können.

Haarausfall nach Corona: Auch viele Promis betroffen

Seit Anfang des Jahres zeigt sich Drake mit einem einrasierten Herz im Haaransatz. Wer dachte, der Rapper hätte sich einfach für einen neuen Hairstyle entschieden, der irrt. Wie er kürzlich auf Instagram verriet, gibt es für den neuen Look eine einfache Erklärung: Haarausfall nach Corona. Er schrieb: „I had Covid. That shit grew in weird I had to start again“ („Ich hatte Covid. Der Scheiß [meine Haare] wachsen komisch, ich musste noch mal neu anfangen“). Wann genau er sich die Lungenerkrankung zuzog, verriet Drake nicht. Es dürfte aber ähnlich wie bei den meisten Genesenen sein: Der Haarausfall kommt oft erst Monate nach der Corona-Erkrankung.

Ähnlich erging es auch Schauspielerin Alyssa Milano, die ebenfalls auf Instagram ihren Haarausfall nach ihrer Corona-Erkrankung öffentlich gemacht hatte. Im Frühjahr 2020 war die 48-Jährige an Covid-19 erkrankt. Doch erst Monate danach zeigte sich eine schmerzvolle Spätfolge: Sie verlor büschelweise Haare. In einem Video steht sie in der Dusche, bürstet ihre Mähne und zeigt die vielen Strähnen in die Kamera, die sie gerade verloren hat. 

30 % der Corona-Genesenen klagen über Haarausfall

Immer mehr Patienten auf der ganzen Welt klagen über starken Haarausfall nach einer bereits überstandenen Corona-Erkrankung. Bei fast allen tritt das Phänomen erst zwei, drei Monate später auf. Das berichtet auch Dr. Jyotsna, Trichologe und Dermatologin aus Mumbai, Indien gegenüber dem Portal New Indian Express.

„Haarausfall nach Corona kann jede:n treffen, unabhängig von Geschlecht, Schwere der Infektion und anderen Faktoren“ so die Ärztin. „Das Ausmaß des Haarausfalls ist von Person zu Person unterschiedlich und Stress spielt eine große Rolle.“

Lese-Tipp der Redaktion: Was WIRKLICH bei Haarausfall hilft!

Auch Bianca Maria Piraccini, Direktorin der Abteilung für Dermatologie und Venerologie an der Universität von Bologna in Italien sprach gegenüber der italienischen Tageszeitung La Stampa von dem Symptom bei ihren Patient:innen. Laut der Professorin berichten sogar mehr als 30 Prozent der infizierten Personen von reichlich Haarausfall

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam im Januar 2021 eine Untersuchung eines internationalen Forscherteams u.a. aus den USA, Mexiko und Schweden, das kürzlich als sogenanntes Preprint auf einer Server veröffentlicht wurde. Sie analysierten insgesamt 16 Studien zu Langzeitfolgen von Covid-19 und stellten fest: 25 Prozent der ehemals Erkrankten klagte über Haarausfall durch Corona.

Haarausfall nach Corona: Darum wird die Mähne plötzlich dünn

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Immer häufiger wird von Haarausfall nach Corona berichtet – und das oft erst Monate nach der Erkrankung. Lies hier, was dahinter steckt und wie man dem entgegenwirken kann.

Wissenschaftler:innen stehen vor einem Rätsel

Bereits seit April 2020 untersuchen die Forscher:innen aus Bologna dem Zusammenhang von Corona und Haarausfall. Auch andernorts versuchte man die Ursache für das Phänomen zu finden. Gerade „beim Waschen, Bürsten und sogar beim einfachen Durchfahren der Haare während des Tages“ verlieren die Patienten jede Menge Haare. Normalerweise ist der Verlust von bis zu 100 Haaren täglich unbedenklich. Piraccini spricht aber zusätzlich von „bis zu 200 bis 300 Haare pro Tag – samt Wurzel“.

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Trotz der monatelangen Forschung konnte bisher nicht geklärt werden, warum der Körper nach einer Corona-Erkrankung oftmals mit Haarausfall reagiert. Möglich sei, dass das hohe Fieber oder der Sauerstoffmangel bei einer Corona-Erkrankung den Haarausfall auslösen. 

Auch bei anderen Krankheiten sei dieser Effekt laut Piraccini schon beobachtet worden. So kann zum Beispiel auch nach einer starken Stressphase Haarausfall auftreten. Die gute Nachricht: Der Haarausfall nach Corona sei nur temporär. „Mit der Zeit“ höre er wieder auf, so die Ärztin. 

Aber: Dr. Jyotsna aus Indien beobachtete, dass das Phänomen während der zweiten Welle der Pandemie deutlich öfter auftrat. Dies könnte auf die Mutation des Virus zurückzuführen sein, die das Land besonders stark traf.

Haarausfall nach Corona: Das können Betroffene tun

Wenn du generell von Haarausfall betroffen bist, kannst du dem mit Koffeinshampoo entgegenwirken. Auch die Ernährung spielt eine große Rolle. Eisen, die Vitamine A und C, gesunde Fette und Proteine sorgen für volles prächtiges Haar.

Leidest du aber tatsächlich Haarausfall nach einer Corona-Erkrankung, solltest du zur Abklärung eine:n ein Hautärzt:in konsultieren. Mittlerweile sind auch viele Hausärzt:innen auf diese Spätfolge sensibilisiert. Auch in vielen Universitäten wurde bereits eine sogenannte Post-Covid-Sprechstunde eingerichtet. Hier kannst du deine Symptome des Haarausfalls genau schildern. Erfahrene Mediziner:innen können deine Probleme einordnen und die weitere Vorgehensweise besprechen.

Zu den medizinischen Verfahren gehören laut New Indian Express die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, eine Lasertherapie und Blutplasma-Injektionen zur Anregung der Durchblutung der Kopfhaut. Zusätzlich werden die Patient:innen hinsichtlich der Lebensführung wie Schlafverhalten, körperliche Aktivitäten, sowie Ernährung beraten. Der gesündere Lebensstil, so die Expert:innen, würde den Menschen nicht nur helfen, die Long-Covid-Folgen wie Haarausfall zu überwinden, sondern letztlich ihr körperliches und geistiges Wohlbefinden zu erhalten.

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