Zu Beginn der Fastenzeit schwören viele dem Zucker ab – zumindest für eine Weile. Die Konditorin Anja Giersberg hat das bereits vor langer Zeit getan. Der Grund: Zucker hat sie krank gemacht. Als Konditorin den Zucker aus der Ernährung streichen – wie funktioniert das? Das hat sie uns im Interview verraten. Außerdem berichtet sie, wie sich ihre Gesundheit verbessert hat, wie man den Verzicht durchhält – und warum sie jedem eine zuckerfreie Ernährung ans Herz legen würde.
Zuckerfreie Ernährung: Warum Süßes krank macht
wmn: Zu Beginn des neuen Jahres nehmen sich viele vor, gesünder zu leben. Welche Vorsätze hast du dir gemacht?
Anja Giersberg: Ich habe mir tatsächlich dieses Jahr vorgenommen, mehr aus dem Herzen zu arbeiten und bei allem, was ich tue, noch mehr Freude zu empfinden. Das ist mein großer Jahresvorsatz. Und der zweite ist, auf jeden Fall so gesund zu bleiben, wie ich es jetzt bin. Das sind die zwei Vorsätze, die ganz oben auf meiner Liste stehen.
wmn: Du ernährst dich seit 6 Jahren komplett zuckerfrei. Wie kam es dazu?
Anja Giersberg: Hätte mir das damals jemand gesagt, ich hätte ihm nicht geglaubt, dass ich mal zuckerfrei backen werde, weil ich bin ja Konditorin, Konditormeisterin. Und ich hatte immer eine riesengroße Leidenschaft fürs Backen, habe dann den Beruf gelernt und das mit voller Leidenschaft gemacht. Ich bin dann irgendwann, weil mich das Kreative auch gereizt hat, in die Gastronomie gegangen. Und da begann die Zeit, in der ich nicht mehr so achtsam mit mir umgegangen bin.
Ich habe in der Gastronomie ganz tolle Sachen gemacht und bin viel gereist und habe aber dafür eben auch viel zu viel gearbeitet. Jeden Tag 20 Stunden ohne Pause, ohne Urlaub. Ich habe mich in der Zeit wirklich sehr, sehr schlecht ernährt.
Das Thema Ernährung stand bei mir noch nie oben auf der Liste damals und ich hatte auch überhaupt keine Ahnung davon. Ich habe halt einfach das gegessen an Fertiggerichten, was es so im Supermarkt gab und während der Arbeit immer nur Zucker, Zucker, Zucker. Denn ich war ja auf dem süßen Posten und Zucker hat mich im Alltag ständig umgeben. Ich habe Unmengen an Zucker gegessen.
Und diese Kombination mit dem Zuviel an Zucker, dem ganzen Stress, auch dieses Zuviel an Arbeit hat dazu geführt, dass ich mir ein riesengroßen Darmpilz gezüchtet habe. Das war wirklich eine sehr starke Candidose, die ich damals hatte.
75 % aller Menschen tragen den Hefepilz Candida im Darm. Durch unausgewogene Ernährung kann er sich ausbreiten und zu gesundheitlichen Problemen führen.
Ich habe das erst überhaupt nicht gemerkt. Mir ging es erstmal sehr, sehr schlecht. Meine Haare sind ausgefallen, ich war super müde, ich konnte gar nicht mehr arbeiten. Ich hatte keinen Antrieb mehr und war in einer super schlechten Verfassung und auch Stimmung. Ich hatte braune Flecken. Damals wusste ich noch nicht, dass das Pilzflecken waren am ganzen Körper. In meiner Verzweiflung bin ich von Arzt zu Arzt gegangen, doch keiner konnte mir helfen.
Ich hatte Glück im Unglück. Man kann auch an einer Pilz-Sepsis sterben.
Anja Giersberg
Eines Tages bin ich durch Zufall zu einer Heilpraktikerin gekommen. Eigentlich hatte meine Mutter einen Termin bei ihr und sie hatte am Ende noch ein bisschen Zeit und hat mich dann untersucht und festgestellt, dass ich einen Pilz habe. Einen sehr starken Darmpilz, der auch schon meine ganze Darmflora zerstört hatte.
Sie hat mir dann etwas gesagt, womit ich überhaupt nicht gerechnet habe: Dass Zucker für mich ab morgen tabu ist und dass ich den Zucker aus meiner Ernährung streichen muss. Das war natürlich ein Schock für mich damals als Konditormeisterin. Denn dieser Pilz ernährt sich überwiegend von Zucker und einfachen Kohlenhydraten, Weißmehlprodukten und so weiter. Ich musste also meine Ernährung von heute auf morgen umstellen.
Ich hatte damals Glück im Unglück, weil dieser Pilz noch nicht meine Organe angefallen hatte. Man kann ja auch an einer Pilz-Sepsis sterben, da hatte ich wirklich Glück gehabt.
Von der Konditorin zur Expertin für zuckerfreie Ernährung
Anja Giersberg: Ich musste dann wirklich konsequent diesen Pilz aushungern. Das war keine einfache Zeit für mich damals als Konditormeisterin. Ich hatte Existenzängste, auch weil ich durch den Pilz unglaublich viele Lebensmittelunverträglichkeiten hatte und auch allergisch auf Weizen war. Dieser ganzen Staub in der Backstube! Ich wusste überhaupt nicht mehr, was ich machen soll und wohin der Weg geht. Und dann hat sich aus dieser Situation etwas ganz Wundervolles entwickelt.
wmn: Was genau machst du heute?
Anja Giersberg: Nach anderthalb Jahren, die ich ohne Zucker gelebt habe, dachte ich, ich möchte jetzt gern mal wieder ein Stück Kuchen essen, irgendwas Süßes, mal was naschen. Ich kannte mich nicht aus mit Zuckeralternativen, das war wirklich ganz fern von meiner Welt.
Ich habe dann im Internet geschaut und es gab einfach keinen Blog, wo ich irgendwas an Rezepten gefunden habe, was mir gefallen hat oder wo ich hätte nachgucken können. Und dann dachte ich: Okay, gut, für mich gibt es überhaupt nichts, dann probiere ich das selbst aus. Und dann habe ich angefangen, zuckerfrei zu backen.
Ich habe mich mit Zuckeralternativen auseinandergesetzt, habe mein erstes Bild auf Instagram hochgeladen und dann gemerkt, dass mir das Spaß macht. Also richtig viel Spaß und dass ich da einfach einen Nerv der Zeit getroffen habe. Ich habe da in eine Nische geschossen, die es so noch nicht gab und das war in kurzer Zeit wirklich sehr beliebt.
Und ich habe gemerkt, dass ich ganz vielen Menschen damit helfe, auch mit diesen Rezepten und mit meinen Tipps, wie man es schafft, zuckerreduziert zu leben. Deswegen hatte ich die Motivation, das weiterzumachen. Das hat sich wirklich rasant und ganz schnell entwickelt. Und heute helfe ich wirklich so vielen Menschen mit all den Tipps und Rezepten, die ich auf meinem Instagram-Profil teile und gebe auch Workshops und so weiter. Ich freue mich, dass sich das daraus entwickelt. Das habe ich niemals gedacht.
Ich habe mich letztes Jahr dann auch selbstständig gemacht und freue mich, dass ich den Mut hatte, den Schritt zu gehen. Und jetzt liebe ich das und ich finde es toll und bin einfach glücklich und total dankbar, dass sich das so ergeben hat.
Zucker ist nicht immer sichtbar
wmn: Warum lohnt es sich, auf Zucker zu verzichten?
Anja Giersberg: Es lohnt sich auf jeden Fall, ich kann es nur empfehlen. Ich finde es immer bemerkenswert, wenn die Leute das aus eigenem Antrieb tun, also ohne, dass sie krank sind, sondern einfach mit der Intention, gesund zu bleiben. Denn es ist wirklich wichtig, vor allem für die Darmgesundheit, wie man das auch an meinem Beispiel gesehen hat.
Ich glaube, den meisten ist nicht bewusst, dass sich Zucker in vielen Lebensmitteln versteckt, bei denen man das gar nicht auf dem Schirm hat. Also wir konsumieren ja wirklich auch unbewusst ganz viel Zucker. Sei es jetzt in Krautsalat, in Rotkohl, also in allem, was wir an verarbeiteten Lebensmitteln finden können im Supermarkt.
Vor allem der isolierte Fruchtzucker ist dafür verantwortlich, dass daraus auch gesundheitliche Schäden entstehen können. Wenn wir zum Beispiel zu viel Fruchtzucker essen, ist das nicht gut für unsere Leber. Unsere Leber ist damit total überfordert und wandelt dieses Zuviel an Fruchtzucker in Fett um. Und das lagert sich auf unseren Hüften ab. Das finden ganz viele erst einmal nicht schlimm, dann wird man eben ein bisschen dick, das ist doch nicht dramatisch.
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Doch, das ist dramatisch, weil das ein Teufelskreis ist und daraus eine Kettenreaktion entsteht. Denn, wenn man erst einmal übergewichtig ist, entstehen daraus Folgekrankheiten wie Insulinresistenz, Diabetes Typ 2 und viele andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Damit ist wirklich nicht zu spaßen.
Mir ist wichtig, dass die Menschen ein Bewusstsein für dieses Thema bekommen und im Alltag darauf achten, wie viel Zucker sie konsumieren. Niemand muss das so konsequent leben wie ich. Ich mache das, weil es mir guttut und weil ich gut damit fahre und ich mir auch überhaupt nicht mehr vorstellen könnte, das zu essen, weil ich einfach das Bedürfnis nicht mehr habe. Aber das muss niemand tun.
Es geht einfach darum, dass man ein Bewusstsein dafür bekommt, weil zu viel Zucker einfach Auswirkungen auf alles hat in unserem Körper. Auch auf unseren Hormonhaushalt.
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Bei der Recherche zu meinem neuen Buch habe ich mich viel mit der Ausbreitung von Diabetes weltweit und auch in Deutschland beschäftigt. Und ich muss ganz ehrlich sagen, das sind Zahlen, die kann man gar nicht fassen, wenn man die liest. Das ist so schockierend, das ist unfassbar. Da rollt einfach so eine riesige Tsunami-Diabetes-Welle auf uns zu und es ärgert mich ein bisschen, dass alle dieses Thema nicht so wichtig nehmen.
Es kommt auf das richtige Verhältnis an. Essen ist wichtig und es stimmt auch: Wenn man das mit der zuckerfreien Ernährung machen will, muss man sich mit dem Thema auseinandersetzen. Und, wie ich eben schon erzählt habe, ich glaube, den meisten Menschen ist nicht so richtig bewusst, wie viel Zucker sie eigentlich konsumieren.
Warum Zucker nicht der Feind sein sollte
wmn: Was für ein Verhältnis hast du heute zum Zucker?
Anja Giersberg: Ich habe keine Angst vom Zucker und das möchte ich auch mit meiner Arbeit nicht vermitteln. Ich will nicht, dass jemand anfängt, zu schreien, wenn er Snickers sieht oder isst. Ich habe damals wirklich eine Zeit lang, als ich den Pilz hatte, wirklich Schiss davor gehabt, das gebe ich zu. Wenn ich weiß, das macht mich krank und es tut mir nicht gut, dann achte ich natürlich besonders darauf. Aber das sind auch einfach Glaubenssätze, die ich damals hatte und die ich umwandeln durfte.
Ich habe heute ein gesundes Verhältnis zum Zucker. Und ich würde ihn auch niemals verteufeln. Gar nicht. Ich esse ja auch Zucker, gesunden Zucker, ich mache das jetzt nicht so extrem. Aber wenn ich mal im Restaurant gehe, dann esse ich ganz normal. Vielleicht kein Dessert. Da habe ich keinen Appetit drauf. Aber wenn ich weiß, den herzhaften Gerichten ist Zucker zugesetzt, dann ist mir das egal. Oder wenn ich mal einen Kakao mache und ein bisschen Ahornsirup reinmache, dann ist es das auch okay.
Ich hab nicht mehr diesen Fokus wie in der Anfangszeit, als ich dachte: Oh mein Gott, ich muss ganz penibel darauf achten und jedes kleine Bisschen bringt mich um oder so. So etwas habe ich nicht mehr und ich möchte auch nicht, dass das andere Menschen denken.
Im Endeffekt liegt die Wahrheit immer so ein bisschen in der Mitte. Wir müssen einfach das Bewusstsein dafür bekommen und uns mit dem Thema beschäftigen. Dass jemand sagt, ich reduziere den Zucker in meinem Leben, ich gucke auf die Getränke, trinke vielleicht nur noch Wasser und esse ein bisschen weniger Süßigkeiten. Da muss jeder für sich seinen Weg finden und das ist dann super. Und wenn jemand das so leben möchte wie ich, dann ist das auch in Ordnung. Aber da Kreuze zu machen oder Totenköpfe, was ich manchmal sehe, wenn es um Zucker geht, das finde ich nicht gut.
wmn: In welchem Lebensmittel hat es dich am meisten überrascht, dass versteckter Zucker drin ist?
Anja Giersberg: Wurstwaren. Das hat mich geschockt. Da dachte ich: Nein, das darf nicht wahr sein. Selbst in Salami, selbst in Aufschnitt ist immer etwas drin und man guckt dann jede Packung durch und findet einfach nichts ohne Zucker. Mittlerweile gibt es ja genug Lebensmittelhersteller, die Ersatzprodukten anbieten. Dann habe ich zu Krautsalat gegriffen. Das hat sich so richtig eingeprägt in meinen Kopf. Salat ist ja eigentlich was Gesundes. Dann gucke ich darauf und denke: Das darf nicht wahr sein. In so einem Krautsalat ist einfach mehr Zucker als in Limonade!
Ich musste alles abchecken und bin dann irgendwann zu dem Entschluss gekommen, dass ich frisch kochen muss, auch wenn das damals nicht meine Stärke war. Aber es ist der Schritt, den man definitiv gehen muss, wenn man auf zuckerfreie Ernährung umstellt.
Zucker beeinflusst nicht nur den Körper, sondern auf den Geist
wmn: Wir hat sich der Zuckerkonsum auf mentaler Ebene ausgewirkt?
Anja Giersberg: Es ging mir schlecht. Also ich will nicht sagen, ich hatte Depressionen, aber das war kurz davor und es hat Auswirkungen auf die ganze Stimmung. Zucker übersäuert, Zucker sorgt dafür, dass deine mentale Gesundheit leidet. Und bei mir kam noch der Pilz dazu und dass dieser Pilz so viel Gift verstoffwechselt hat: Ich habe den Pilz gefüttert, er hat den Zucker gegessen und hat daraus Toxine gebildet, und die haben ihren Beitrag dazu geleistet, dass es mir psychisch immer schlechter ging.
Mit dem Zuckerverzicht kam die Lebensfreude in mir zurück.
Anja Giersberg
Durch den Zuckerverzicht habe ich gemerkt, dass ich von Tag zu Tag positiver geworden bin, dass ich auf einmal Energie hatte, wieder in den Tag zu starten. Neben den ganzen Verspannungen, die ich hatte, wurde auch meine psychische Gesundheit besser. Das hat mich von allen Veränderungen wirklich am meisten umgehauen. Mit dem Zuckerverzicht kam wieder so eine Freude in mir zurück, die ich über die Jahre einfach nicht mehr gehabt hatte.
Aber das war natürlich das Gesamtpaket. Ich habe mir Zeit für mich genommen, ich habe meine Ernährung umgestellt, ich hatte weniger Stress und dadurch ging es mir in relativ kurzer Zeit viel, viel besser.
wmn: Für viele ist Zucker so etwas wie Nervennahrung. Hast du das durch eine gesündere Alternative ersetzt oder brauchst du so etwas überhaupt nicht mehr?
Anja Giersberg: Ich brauche das nicht. Ich glaube, das ist so ein Glaubenssatz, den wir alle haben. Wenn ich gestresst bin, brauche ich Zucker oder Zucker als Nervennahrung. Natürlich braucht unser Gehirn Zucker, das ist richtig. Aber wir können ja auch Sachen essen, die komplexe Kohlenhydrate enthalten, die sich langsam abbauen und die unserem Körper konstant Energie geben, wie ein Vollkornbrot oder ähnliches.
Statt auf den isolierten Zucker zurückzugreifen wie eine Tüte Gummibärchen, esse ich manchmal ein Stück zuckerfreie Schokolade und das reicht mir dann auch, dann ist das Thema eigentlich durch. Aber ich muss ehrlich sagen, ich habe diesen Heißhunger nicht mehr. Durch den wenigen Zucker habe ich einen konstanten Blutzuckerspiegel und dann hat man einfach keinen Heißhunger mehr.
Einstieg in die zuckerfreie Ernährung – so geht’s
wmn: Wie sollte man vorgehen, wenn man auf zuckerfreie Ernährung umsteigen oder den Zucker reduzieren möchte?
Anja Giersberg: Ich würde mich auf jeden Fall im Vorfeld zum Zuckerexperten machen, also mich informieren zu dem Thema. Die meisten starten einfach Hals über Kopf und verlieren dann schnell wieder die Motivation, weil sie mit dem Thema überfordert sind. Und das kann ich auch verstehen. Mir ging es damals auch so, man steht dann im Supermarkt und weiß überhaupt nicht, was bedeutet jetzt eigentlich zuckerfrei? Worauf muss ich achten? Was sind versteckte Zucker? Was bedeutet das? Wie möchte ich das leben? Und das würde ich im Vorfeld einfach klären. Dabei hilft auch mein neues Buch. Da habe ich alles aufgeschrieben, was man wissen muss. Oder auch mein Blog auf meiner Website. Da kann man sich gerne einlesen.
Ein Gamechanger war für mich das Planen der Mahlzeiten. Also ich habe mir einmal in der Woche die Zeit genommen, habe vorgekocht und hatte dann in der Woche meine Mahlzeiten komplett fertig und geplant. Und jedes Mal, wenn ich dann anfangs noch diesen Heißhunger hatte oder einfach mal einen schlechten Tag oder das Gefühl hatte, ich muss jetzt sofort was essen, dann hatte ich die Sachen da und habe in diesen Situationen nicht zu ungesunden Sachen gegriffen, wie früher.
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Ein weiterer Tipp ist, Gewohnheiten zu ändern. Ich hatte immer einen kleinen Erste-Hilfe-Koffer dabei, also nicht nur symbolisch. Da hatte ich alles reingemacht, was ich brauche in den Situationen, wenn ich mal schwach werden sollte. Da war Eiweißpulver drin oder Nüsse, Studentenfutter. Das hatte ich immer bei mir, auch unterwegs, und das hat mir einfach so eine Sicherheit gegeben und eben auch genau die Nahrungsmittel, die ich in manchen Situationen gebraucht habe, um nicht zu ungesunden Sachen zu greifen.
Jeder sollte für sich auch einen Antrieb haben. Ich hatte ja einen starken Grund, das zu machen und die Motivation, die man da hat, hilft dann eben auch, wenn man mal einen schlechten Tag hat oder wieder mal zum Zucker greift. Am nächsten Tag einfach da weiterzumachen, ist wichtig.
wmn: Hast du Angst vor einem Rückfall?
Anja Giersberg: Ich glaube, das haben viele. Aber da muss man schauen, was für einen selbst funktioniert. Ich habe keine Angst vor einem Rückfall. Bei mir funktioniert das relativ gut, auch wenn ich mal ein Eis esse oder so was. Ich habe einfach die Überzeugung, keinen Zucker mehr in meinem Leben zu essen und mich triggert das auch nicht.
Aber es gibt bestimmt Menschen, bei denen das anders ist. Da muss man einfach individuell gucken, was gut funktioniert. Und wenn jemand sagt, ich esse unter der Woche keinen Zucker, aber am Wochenende ist mir das egal, dann weiß ich halt am Montag: Okay, jetzt achte ich wieder darauf – und das funktioniert.
In ihrem Buch „Zuckerfrei leben. Wie ich mein Leben raffiniert vom Zucker befreite und endlich gesund wurde“ 🛒 schildert Anja Giersberg ihren Weg zu einer zuckerfreien Ernährung und gibt Tipps, wie der Zuckerverzicht auf Dauer gelingen kann.
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