In vielen Köpfen hat sich eine sehr antiquierte Denkweise verfestigt: Frauen sollten weniger Fett besitzen als Männer. Dass diese Annahme grundfalsch ist, erklären wir dir hier. Frauen haben biologisch bedingt einen höheren Anteil Fett als Männer, doch sind dennoch leichter. Das steckt dahinter.
Wie viel Fett ist genug Fett?
Der ideale Körperfettanteil liegt bei Frauen zwischen 20 und 30%, so zeigte eine Studie des Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism. Ein niedrigerer Körperfettanteil kann zu gesundheitlichen Problemen führen und beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, Hormone und andere wichtige Stoffe zu produzieren. Ein höherer Körperfettanteil kann das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und anderen gesundheitlichen Problemen erhöhen. Das British Journal of Sports Medicine stellt fest, dass für Männer der ideale Körperfettanteil durchschnittlich zwischen 10 und 20% liegt.
Warum brauchen Frauen mehr Fett als Männer?
Frauen brauchen in der Regel mehr Körperfett als Männer, weil sie bestimmte geschlechtsrelevante Funktionen aufrechterhalten müssen. Einige Gründe dafür sind:
- Hormone: Frauen haben höhere Östrogenspiegel als Männer, was bedeutet, dass sie mehr Fett speichern müssen, um die Produktion dieser Hormone aufrechtzuerhalten. Ein niedriger Körperfettanteil kann zu Hormonstörungen führen und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
- Schwangerschaft: Frauen müssen während der Schwangerschaft ausreichend Körperfett haben, um eine gesunde Schwangerschaft und Geburt zu gewährleisten. Ein niedriger Körperfettanteil kann zu Schwierigkeiten bei der Empfängnis und zu Komplikationen während der Schwangerschaft führen.
- Stillzeit: Während der Stillzeit müssen Frauen genug Körperfett haben, um Milch für das Baby produzieren zu können. Ein niedriger Körperfettanteil kann die Milchproduktion beeinträchtigen und das Risiko von Nährstoffmängeln erhöhen.
Frauen wiegen weniger als Männer
Frauen haben in der Regel einen höheren Körperfettanteil als Männer, aber trotzdem in der Regel weniger Gewicht. Das liegt daran, dass Männer im Allgemeinen mehr Muskelmasse als Frauen haben, und Muskelmasse ist schwerer als Fett.
Warum sind Muskeln schwerer als Fett?
Muskeln bestehen aus Wasser, Eiweiß und Mineralien und haben eine höhere Dichte als Fett. Eine Person, die einen höheren Anteil an Muskelmasse hat, wird deshalb schwerer sein als jemand mit dem gleichen Körperfettanteil, aber weniger Muskelmasse.
Muskelmasse ist im Vergleich zu Körperfett deutlich schwerer. Ein Liter an Fettzellen wiegen etwa 0,92 Kilogramm, während ein Liter an Muskelzellen etwa 1,06 Kilogramm wiegt.
Das liegt daran, dass die Dichte von Muskeln und Fett unterschiedlich ist und deshalb die gleiche Menge an Muskel- und Fettmasse unterschiedliche Volumen aufweist. Muskeln sind kompakter und haben eine höhere Dichte als Fett. Ein Kilogramm Muskelmasse nimmt daher weniger Platz ein als ein Kilogramm Fett.
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Muskelmasse hat auch eine höhere metabolische Aktivität hat als Körperfett und verbraucht deshalb mehr Kalorien. Eine Person mit mehr Muskelmasse wird daher auch einen höheren Grundumsatz haben und mehr Kalorien verbrauchen als jemand mit weniger Muskelmasse.